OnlineItalien 02.2023

ITALIEN 1 NOTNR . 428/0223/40. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG w w w . I t a l i e n - w u p p e r t a l . d e I T A L I E N DIE ZUKUNFT HAT BEGONNEN

2 ITALIEN

ITALIEN 3 jorgo G E WA L T G E G E N K A R T O F F E L N L u i s e n s t r a ß e L u i s e n s t r a ß e Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! H A R R Y V O M H O M B Ü C H E L

4 ITALIEN ITALIEN - Über 38 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg DegenkolbDegerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, POLO, Rattelschneck, Shoam, Bernd Sommer, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, WSCS, Valentin Witt (schon seit 7 Jahren), Hendrik Forker Titel: Uli Döring Layout: Glatten Hanf Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControling“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: 3.334 Stck. Mindestens haltbar bis 03/23 I M P R E S S A L I E N Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Diesen Monat mal kein Editorial. Briefe an ITALIEN (Teil 5678) Sehr geehrte Damen und Herren, ich wende mich in meiner Verzweiflung mit einer Bitte an Sie. In meiner Funktion als Krankenpfleger einer Intensivstation (einer hier nicht näher genannten großen Klinik in Wuppertal) ist es eine meiner Aufgaben, die Laune meiner Kollegen auf einem halbwegs erträglichen Niveau zu halten. In diesem Zusammenhang hatten wir im letzten Jahrzehnt in unserem Versorgungslager an der Schranktüre des Handschuhlagers das Cover eines Ihrer Magazine hängen. Auf diesem waren ein gebückter Patient und ein Arzt abgebildet, welcher gedachte, den Patienten mit Handpuppen zu untersuchen. Darüber stand in großen Lettern etwas wie:“Erste Auswirkungen der Gesundheitsreform: Handschuhe werden knapp.“ Sie können sich sicher vorstellen, dass es in großen Kliniken regelmäßig zu Wechseln in führenden Positionen kommt. Dies führt von Zeit zu Zeit zu Begehungen auf unserer Station. Im Rahmen einer dieser Begehungen kam es zur Entfernung der oben genannten Abbildung. Leider konnte ich im Archiv Ihrer Internetseite das Cover nicht mehr ausfindig machen (es ist wohl älter als 10 Jahre). Existiert noch eine digitale Version der Coverseite und besteht die Möglichkeit, dass Sie mir diese auf diesem Wege zukommen lassen, damit ich meinen Pflichten auch weiterhin nachkommen kann? In Erwartung Ihrer Antwort und verspäteter Würdigung Ihrer Arbeit verbleibe ich mit freundlichen Grüßen… Wir haben dem Wunsch des Intensivpflegers natürlich sofort entsprochen. Herzlichst Uwe Becker (Facharzt für Portokassen) ACHTUNG DEESKALATION!

ITALIEN 5 E I N F R E U N D… •••von mir wohnt in Hildesheim. Er berichtete mir einmal von einem Kurz-Abo der Hildesheimer Nachrichten, das über zwei Monate laufen sollte. Von sechs Zeitungen pro Woche kamen aber lediglich höchstens vier an. Wenn er eine fehlende Zeitung reklamierte, wurde sein Kurz-Abo automatisch um einen weiteren Bezugstag verlängert. Da sich bis heute an der Trefferquote des Zustellers nichts geändert hat, läuft das Kurz-Abo jetzt seit gut 25 Jahren. Mein Freund bezahlte dafür 1997 einmalig 29,95 D-Mark. Uwe Becker D I E W E I S H E I T E N D E S V A L E N T I N W I T T ( B E S T O F ) •••Speiseeis für Damen, Herren und Kinder, Schmuckeis, Sporteis, Elektronikeis, Spieleis und viel Eis mehr – das alles gibt es auf fünf Etagen in der Gelateria Kaufhof! Z W E I … … Polizeibeamte stehen vor einem Haus, wurden wegen eines Einbruchs gerufen, Tür wird geöffnet „Ah, hallo. Kommen Sie rein!“ (Der Ältere) „Danke.“ „Kommen Sie mit ins Wohnzimmer“ (kommen mit) „Kann ich Ihnen was anbieten, Wasser, Saft, ein Kaffee“ (Der Ältere) „Nein danke!“ „Wirklich nicht?! Ich hätte auch falschen Hasen, den könnt ichIhnen ebent warm machen. Mit Kartoffeln und Soße.“ (Der Jüngere) „Och, da würde ich nicht nein..“ (Der Ältere) „Nein, danke. Wir sind im Dienst und müssen auch bald weiter. Könnten wir jetzt...“ (Der Jüngere) „ICH HAB DEINE MACHTSPIELCHEN SO SATT!!! (rennt raus, feuert auf dem Weg nach draußen mit seiner Dienstwaffe wild um sich) Benjamin Weissinger F Ü R M I C H… •••ist es ganz wichtig, auch im Alter neugierig zu bleiben. Darum habe ich mir vom Christkind unter anderem auch ein neues, wetterunabhängiges Fensterkissen gewünscht. Harry vom Hombüchel ari

6 ITALIEN DIEDERICHS „THE BERLIN NOT-BOOK“ G l ü c k a u f , d e r S t e i g e r k o m m t ! ( a l t e r B e r g a r b e i t e r g r u ß ) Junge, Junge, was es mittlerweile alles für Welttage gibt: Den Weltnudeltag, den Tag des Bieres und zum Glück dann auch den Tag des Alkohol-Katers und ... und ... und. Unter geht dabei in der feierlichen Weihnachtsstimmung regelmäßig – auch in ITALIEN – der WeltOrgasmus-Tag. Und das nur, weil sein Geburtstag im Jahre 2006 auf die Wintersonnenwende fällt. Daran hätten seine Eltern, die kalifornische Friedensbewegung, ja nun aber wirklich mal denken können. Ein ähnliches Schicksal erwischt regelmäßig auch den Internationalen Tag des Kusses, der stets der ITALIEN-Sommerpause zum Opfer fällt. Es ist eine Schande, denn dass diese Tage um einiges wichtiger und friedenstiftender sind als der christliche Rummel oder den Hintern in den Schlachtensee oder in die Wupper-Talsperre zu halten, werden weder die Leser und -innen von ITALIEN, dem G-Punkt-genauen Sexschmöker, noch die Gemeinde im Glasbierfachgeschäft kaum bestreiten wollen. Damit beim nächsten Mal dann aber alles klappt – hier ein paar Tipps: Zunächst einmal kann mit dem frühpubertären Pimmelvergleich auf dem Schulklo aufgeräumt werden. Nur verschämt ein Lineal an den Schwanz halten und dann in allen Klassen heimliche Berühmtheit zu erlangen, so einfach ist es nicht, Jungs. Für die Mädchens ist dessen Länge nämlich gar nicht so wichtig, das Ding „muss zur Frau passen“. Und das herauszufinden ist viel schwieriger als der KloWettbewerb. Und dann kommt auch noch die Bekleidungsfrage dazu. Mit einem kurzärmeligen Hemd kommen Frauen ja noch einigermaßen zurecht. Aber Vorsicht bei kurzen Hosen, da wird es schon heikel. Und wenn bei der Fußbekleidung Fehler gemacht werden, nützt auch der passendste Dödel nix mehr. Socken in Sandalen etwa gehen bei den Mädels gar nicht und Flip-Flops sind ein absolutes Tabu! Und einer kanadischen Sexstudie zufolge träumt jede zweite Frau auch noch von Fesselspielen. Zwar ist dem Hauptstadtkorrespondenten noch keine solche begegnet, aber wenn eine Universität so was raus findet, wird es ja wohl stimmen. Aber vielleicht gilt das ja auch nur für Kanadierinnen. Um aber für alles vorbereitet zu sein, also vorsichtshalber immer ein paar entsprechende Utensilien im Säckel haben. In aller Regel beginnt die ganze Sache dann ja immer mit einem Küsschen. Das baut die Ängste ab, die ganze Chose könnte im letzten Moment doch noch schiefgehen, und macht gute Laune, wenn die Sorge sich verflüchtigt. Und auch sonst birgt so eine Knutscherei eine Menge Vorteile: Wer regelmäßig ausreichend küsst, kann sich das Joggen sparen, denn man bekommt weniger Falten; Frauen sogar straffere Brüste. Zudem wird man weniger anfällig für Bluthochdruck und lebt rund fünf Jahre länger. Weiterhin wird man durch häufigeres „ins Gesicht beißen“, wie Ulrich „Uli“ W., die Sache nennt, beruflich erfolgreicher und baut weniger Unfälle. Ein Fehler jedoch darf keinesfalls gemacht werden, wie der Berichterstatter glaubhaft kundtun kann. Einen Zungenkuss hinterher nach Dentistenart mit „oben rechts 3f, unten links 2c“ zu kommentieren. Anschließend braucht man eher einen. Also Leute, vorgemerkt: Die nächste Wintersonnenwende ist am 22. Dezember 2023. Und Kerls: außerhalb der Kachelabteilung keine Badelatschen anziehen und Mädels: rote Unterwäsche tragen. Dann sollte eigentlich nichts schiefgehen. Na dann, Glück auf ! ? F R AG E N A N I TA L I E N ? ! A N T WO R T E N VO N I TA L I E N ! ? Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt, und er hat sein Leder am Arsch bei der Nacht... ? ! ...schon angezühühünd schon angezünd‘... ! Hm...typische Impulskontrollstörung bei Steigern... danke ITALIEN.

ITALIEN 7 A t e l i e r - raum zu vermieten im Atelierhaus ULLE HEES 120 qm und 56 qm n ä h e r e s über 0160 15716 37 oder 0152 25194799 G O O G L E M A … Frau: „Frag mal die da drüben, ob das hier der Weg zur Burg ist.” Mann: „Nee, nicht nötig, ich habe doch Google Ma…” Frau entreißt Mann sein Handy, schmeißt es auf den Boden und springt drauf rum. Frau: „DU GEHST JETZT DA RÜBER UND FRAGST!!!” Michael R. Ludwig AN DICH UND DIE WELT Frühlingsgrüne Niederungen, Ringelnatz und Flaschenpfand, Gelbes Eis an roten Zungen, Meine Hand in deiner Hand, Junge Blüten, alte Platten, Fjorde, die man nachts umschifft, Deine Liebe, meine Schatten, Reus, der gegen Bayern trifft, Kühle Biere, weiche Kissen Und dein Haar, wenn du dich drehst: Welt, ich würde dich vermissen, Wenn du morgen untergehst. Thomas Gsella V E R D Y S K A L K U L I E R T •••In einer Regierungserklärung hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Mitte Dezember letzten Jahres Wladimir Putin vorgeworfen, sich mit dem Ukraine-Krieg „fundamental verrechnet“ zu haben. Geheimdienstinformationen zufolge pflichten ihm selbst hochrangige Militärs in Moskau mittlerweile bei, Russlands Präsident leide unter einer eklatanten Rechenschwäche und hätte u.a. von Divisionsaufgaben keinen Plan. Selbst simples Addieren, beispielsweise von Rüstungsausgaben, würde ihm zunehmend schwerfallen. Der Kreml-Chef soll sich sogar schon bei seinem Verteidigungsminister Sergei Schoigu beklagt haben: „Immer nur Zahlen, Zahlen, Zahlen!“ Bereits zuvor hatte sich Putins Ostbeton-Fünf in Mathe aufgrund seiner Unfähigkeit, in der Außenpolitik das rechte Maß zu finden sowie bzgl. seiner kolossal danebenliegenden Flächenbestimmung des russischen Staatsterritoriums erahnen lassen. Am schwerwiegendsten jedoch beurteilen Experten seinen Förderbedarf bei der Subtraktion, wobei sie noch geteilter Meinung darüber sind, ob Putin tatsächlich nicht abziehen kann oder einfach nur nicht will. Daniel Sibbe hauck & bauer

8 ITALIEN I T A L I E N T E R M I T E N 0 2 / 2 3 A L L E T E R M I T E N O H N E G E W E H R ! 6 . M O Der Menschenrechte-Chor Chorprobe • die börse/19.30 Uhr 7 . D I Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 8 . M I State of Matter mit Maja Prill, Isy Schrodka u.a. • Loch/20 Uhr Slam Börse mit Sarah Bongartz, Mariel Pichmann u.a. • die börse/19.30 Uhr Brenda Boykin Uptown Groove • Färberei/19.30 Uhr Forum Hesselnberg-Südstadt Demokratie Werkstatt • die börse/17.30 Uhr Spiel Mit ! Spieleabend • Bürgerbahnhof/19 Uhr 9 . D O Milonga • die börse/20 Uhr 1 0 . F R alle female mit Emily Wittbrodt und Hanna Schörken • O r t/20 Uhr paaradoxx & Ada luvv DJ-Set • Loch/20 Uhr Simon & Jan Alles wird gut • Kattwinkelsche Fab./20 Uhr The Singer Is Always Late Folk Rock • Bürgerbahnhof/20 Uhr 11 . S A Samba Olek Offen:Bar • Loch/20 Uhr Fifty & More Die 50+ Party im Tal • die börse/21 Uhr Trio Las Perillas Ballonga • Färberei/19 Uhr Kulturabend • Begegnungszentrum/14 Uhr Schreibwerkstatt Grundlagen des Creative Writing und des journalistischen Handwerks • die börse/11 Uhr 1 2 . S O Zeilensprung Poetry Slam • Kattwinkelsche Fab./19 Uhr 1 . M I Schwengler, Maas, van Meel Konzert • Loch/20 Uhr 2 . D O Ton Steine Scherben 50 Jahre Scherben • LCB/20 Uhr Mechthild Borrmann Feldpost • Bürgerbahnhof/19 Uhr cine:ort - Blues March Der Soldat Jon Hendricks The Years of the Shark • O r t/20 Uhr 3 . F R The Unbreakable Daani & Mauzmon DJ-Set • Loch/20 Uhr Singleparty ab 18 Jahren • Färberei/18 Uhr Schülerrock Festival goes Elephant‘s Falling Festival • LCB/18.30 Uhr Axel Pätz Mehr • Kattwinkelsche Fab./20 Uhr David Kebekus Überragend • die börse/20 Uhr 4 . S A StR, Emaskaya, Gel Mibson Offen:Bar • Loch/20 Uhr Marina Gershenovich Literaturtreff • Begegnungszentrum/16 Uhr Kindersachen-Trödelmarkt • LCB/ab 10 Uhr 5 . S O Sonntagsfrühstück • Katzengold/10 Uhr Kinderdisco für Kinder von 6-10 Jahren • LCB/14-16 Uhr Chorprobe • die börse/19.30 Uhr Kinderkarneval • Begegnungsz./11.11 Uhr 2 1 . D I Zaubersalon mit Kalibo • die börse/20 Uhr Chorprobe • Loch/20 Uhr 2 2 . M I Konzert/Mi Loca Carlos Diaz, Pato Lorente y mas • Loch/20 Uhr Kavekanem mit Margaux Oswald, Sture Ericsson u.a. • O r t/20 Uhr 2 3 . D O Tumult Jamsession • Loch/19.30 Uhr Rudelsingen • die börse/19.30 Uhr Knorkator Sieg der Vernunft • LCB/20 Uhr 2 4 . F R The Skatists Konzert • Loch/20 Uhr Joel Brandenstein • Stadthalle/20 Uhr Martin Zingsheim Normal ist das nicht • Kattwinkelsche Fab./20 Uhr Maxi Gstettenbauer Gute Zeit • die börse/20 Uhr 2 5 . S A Uncle Ho Futura Octopus • LCB/20 Uhr Peter & Ditch Klangarchiv • Loch/20 Uhr WeibsStücke Flohmarkt • die börse/14 Uhr Politisches Frühstück • Begegnungszentrum/11 Uhr 2 6 . S O Klassik am Rand Matinee • bandfabrik/11 Uhr Tandem - Liebe in zwei Akten Theater • Begegnungszentrum/16 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/10 Uhr 2 7 . M O Der Menschenrechte-Chor Chorprobe • die börse/19.30 Uhr 2 8 . D I Chorprobe • Loch/20 Uhr Die Barmer Küchenoper 30 Jahre Dörte a. Heckinh. • LCB/18 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/10 Uhr Kantate Gottesdienst & Orgelmatinee • Immanuelskirche/10 Uhr 1 3 . M O Der Menschenrechte-Chor Chorprobe • die börse/19.30 Uhr 1 4 . D I Dr. Jürg Meyer Der Berg ruft – der Berg kommt • die börse/19.30 Uhr Philosophisches Café • Begegnungszentrum/19 Uhr Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 1 5 . M I Colonel Petrov Good Judgement • Loch/20 Uhr 1 6 . D O Lesenova mit Rabea Chatha • Loch/20 Uhr Torgeir Vassvik Klangkosmos NRW • Färberei/19 Uhr 1 7 . F R Tau 5 mit Felix Henkelhausen, Ludwing Wandinger u.a. • Loch/20 Uhr Alain Frei All In • die börse/20 Uhr Singleparty ab 18 Jahren (bitte Singles mitbringen) • Färberei/18 Uhr 1 8 . S A 5Stunden5DJs Offen:Bar • Loch/20 Uhr Carnaval Brasileiro • Begegnungszentrum/19 Uhr 1 9 . S O Canaille du Jour Konzert & Lesung • Loch/20 Uhr Franco Zeffirelli • Begegnungszentrum/16 Uhr Sonderkonzert Musik für eine Primadonna... • Immanuelskirche/18 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/10 Uhr 2 0 . M O Der Menschenrechte-Chor T E R M I N A B G A B E F Ü R M Ä Ä Z 2 0 2 3 : F R E I T A G , 1 0 . 0 2 . ‘ 2 3 D I R E K T A N : S H O A M@W E B . D

ITALIEN 9 WattLöpptinNYCvonStephenOldvoodel F a k e i t u n t i l y o u m a k e i t : D i e b e m e r k e n s w e r t e Vi t a d e s Vo l l e y b a l l s t a r s G e o r g e S a n t o s Wer kennt ihn nicht: Siegfried Fischer, genannt „Fischerle“, hauptberuflich Gauner und selbsternanntes Schachgenie in Elias Canettis 1936 erschienenen Roman „Die Blendung“. Der Leser ist geblendet und weiß gar nicht, ob Fischerle nun wirklich ein Großmeister ist oder ob er nicht einmal das Damengambit oder die kleine Rochade fehlerfrei beschreiben kann. Der zeitgenössische Leser konnte allerdings den Massenmedien entnehmen, dass ein offensichtlich gescheiterter Kunstmaler mit auffällig frisierter Oberlippenbehaarung zum Heilsversprechen aller Deutschen aufgestiegen war und Canettis jüngere Leser durften erkennen, dass Fischer wirklich ein Schachgenie gewesen sein könne. Ein Robert James „Bobby“ Fischer beherrschte seit den späten 1950er Jahren die Schachwelt in den USA und besiegte 1972 Boris Spassky in einem legendär gewordenen Weltmeisterschafts-Match in Reykjavík. Ob der literarische Fischer nun mit dem wirklichen Bobby etwas gemein gehabt hat, wollen wir mal dahingestellt sein lassen. Der Wunsch, sich selbst in die schönsten Pirouetten oder gar übermenschliche Fähigkeiten hineinzuträumen, ist mit ziemlicher Sicherheit aber weder unter- noch unmenschlich. Zudem können Tagträume wie zum Beispiel beim Abwaschen der sprichwörtlichen Teller stark motivierend wirken und zu Millionenvermögen führen. Die USA und vor allem New York sind für sowas ein fast schon ideales Pflaster, auf dem sich Immigranten nicht danach fragen lassen, was sie sind, sondern auf dem sie darstellen, was sie sein wollen. Wenn es nicht auf Anhieb klappt, ist das kein Problem, dann greift die Sekundärtugend der Beharrlichkeit und man tut so, als sei man wer, bis man wer ist: Fake it until you make it. Anfang Januar ist George Anthony Devolder Santos als Abgeordneter des 3. Wahlbezirk im Bundesstaat New York für seine Aufgaben im US-amerikanischen Repräsentantenhaus vereidigt worden. Er vertritt für die Partei der Republikaner den auf Long Island liegenden Landkreis Nassau und hatte sich in einer knappen Entscheidung gegen den Kandidaten der Demokraten durchgesetzt. Möglicherweise hat ihm dabei sein fast schon erstaunlicher Lebenslauf geholfen, jedenfalls hat er im Wahlkampf immer wieder betont, wie er es aus ganz einfachen Verhältnissen stammend schon in jungen Jahren zu Wohlstand und Ansehen gebracht habe, obgleich nun wirklich alle Karten gegen ihn gemischt gewesen seien. Seine jüdischen Großeltern seien nur sehr knapp den Nazi-Häschern in Richtung Brasilien entwischt und damit dem sicheren Tod entronnen. Seine katholische Mutter habe ihn nur mit Windeln bekleidet über den Rio Grande in die USA gebracht und als Putzfrau unter wirklich erbärmlichen Bedingungen geschuftet, damit der Bub eine ordentliche Ausbildung bekomme. Schon auf der Grundschule habe er angefangen, das Vertrauen der Frau Mama zu entgelten und immer nur Einser mit nach Hause gebracht. Sein außergewöhnliches Geschick beim Volleyballspiel hätte ihm ein Vollstipendium am Baruch College der City University of New York verschafft, ein MBA-Studium an der New York University (NYU) und exzellente Abschlüsse hätten ihm schließlich alle Türen an Wall Street geöffnet und Mama hätte nach Antritt einer gutbezahlten Stelle bei der Citi Group den Putzlappen an den Nagel hängen können. Schwul sei er übrigens auch. Dass die New York Times auf die Idee kommen könnte, der bemerkenswerten Vita mal ein wenig nachzupopeln und dass dabei die Popler kaum affirmative Interessen haben könnten, darauf ist George in seinen kühnsten Träumen nicht gekommen. Es ist aber so geschehen. Erst einmal durch Anrufe bei Baruch, NYU und der Citi Group, aber auch durch einen Anruf bei George. Wie hoch denn in Prozent seine Ausbeute bei Schmetterschlägen von der Freiwurflinie gewesen sei, wollte ein hinterlistiger Redakteur wissen und wurde anlässlich der Antwort „fast 100%“ so richtig misstrauisch. So kam der Ball ins Rollen. Mittlerweile ist offensichtlich geworden, wie wirklich phantastisch der Lebenslauf von George gewesen sein muss, doch statt ihn in Bausch und Bogen zu verdonnern, haben sich seine Parteifreunde entschlossen, den Lebenslauf als Zeichen des Strebens von George zu werten und nicht etwa als eine Auflistung der Vergangenheit oder des Seins. Immerhin sei er ja mittlerweile als Kongressabgeordneter wirklich erfolgreich, gehöre damit zur Funktionselite des Landes, ganz gleich, mit welchen Behauptungen er sich in diese Kreise hineingemogelt habe. Bleibt eigentlich nur noch das Volleyballspiel. Das Action Committee der Republikaner im Landkreis Nassau hat jetzt eine Schar von Trainern engagiert, George von seiner gegenwärtigen Moppeligkeit hin zu einem wirklichen Athleten zu trainieren, ihm etwas Ballgefühl, Koordination und allgemeine Geschicklichkeit beizubiegen und das Tröpfchen Aggressivität, das einen wirklichen Volleyballstar auszeichnet: Fake it until you make it. Die New York Times meldete jüngst, er habe bereits einige Aufschläge übers Netz gebracht.

10 ITALIEN B i a t h l o n i s t n i x f ü r P a z i f i s t e n Übrigens, als ich am Neujahrsmorgen nach dem Frühstück im Internet blätterte, stieß ich auf einen Artikel über den Vatikan. Es ist wohl so, das wusste ich gar nicht, dass erst nach dem Tod von Benedikt auch Franziskus aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten könnte, er hat auch schon länger Probleme mit dem Knie und fährt fast nur noch im Rollstuhl. Vorher war ein Rücktritt nicht möglich, ansonsten hätte es ja mit dem dann neu zu wählenden Oberhaupt der Kirche insgesamt drei Päpste gegeben. Das klingt ja schon fast nach Komödie. Und wenn man das weiter spinnt, ein Papst nach dem anderen würde zurücktreten - zur Zeit liest man ja überall viel über hohe Krankenstände, könnte am Ende ein kleines Rudel von emeritierten Päpsten auf dem Gelände des Vatikans leben und beten. Manche würden sich zu kirchlichen Themen zu Wort melden, so wie Benedikt XVI. es gerne tat, andere würden Serien streamen oder lesen. Wenn es nach mir ginge, sollte man es beim höchsten Amt mal mit einem jüngeren Kardinal versuchen: 25 Jahre, knackig und sportlich, gutaussehend und reformbereit, gerne auch interessiert an Frauen. Natürlich läge ein quälend langes Arbeitsleben vor ihm. Wenn der Teufel ihn aber einmal reiten würde, käme er vielleicht auf die Idee, einen Amtsverzicht in Erwägung zu ziehen. Aber ich glaube, die Gefahr, dass ein frisch gebackener Pontifex direkt zum Vertrauensarzt rennt, um sich krankschreiben zu lassen, ist eher gering. Benedikt war gute 9 Jahre berufsunfähig. Ob die Krankenkasse sein Gehalt nach 6 Wochen übernommen hat? Eher unwahrscheinlich. Allerdings können auch junge Menschen erkranken. Wenn ein junger Papst depressiv wird, was dann? Dann könnte ein Amtsverzicht auch bei einem deutlich jüngeren Kirchenoberhaupt in Betracht kommen. Ich stelle mir gerade vor, wie er aus therapeutischen Gründen in einem angesagten Club der italienischen Hauptstadt als DJPapa Emeritus am Wochenende Techno auflegt - alles zu schön um wahr zu werden. Meine Erinnerungen an die frühsten Begegnungen mit der katholischen Geistlichkeit liegen sehr weit zurück. Es war die Beerdigung meines Ur-Großvaters mütterlicherseits. Etwas verspätet kam der Pfarrer nach der Beisetzung zum Leichenschmaus. Meine Großmutter begrüßte ihn gottesfürchtig, und der zwei Meter große Mann streichelte mir zur Begrüßung mehrmals über den Kopf. Im Nachhinein mehr als verdächtig. Da ich noch sehr klein war und man mich daher nicht mit auf die Beerdigung nahm, war ich schon mehr als irritiert, hatte ich doch bisher weder meinen verstorbenen Ur-Großvater noch ein anderes männliches Wesen mit einem langen schwarzen Rock gesehen, so etwas trugen früher nur Frauen, heute ist das etwas anders. Ich war vom Anblick dieser schwarzen Gestalt sehr beängstigt. Es war wirklich so schrecklich, dass ich den leckeren Bienenstich meiner Oma nicht essen konnte, er blieb mir fast im Hals stecken. Danach hyperventilierte ich stark und man führte mich aus der Wohnküche, legte mich auf Ur-Opas freies Bett und einen nassen Lappen auf die Stirn. Auf den Bienenstich hatte ich mich so sehr gefreut. Ich glaube, an diesem Tag begann meine kritische Sicht auf die Kirche, obgleich der anwesende Pfarrer wahrscheinlich harmlos war, aber wer weiß das schon genau. Meine Oma backte später noch oft Bienenstich mit der wunderbaren Puddingfüllung. Später erbte mein Vater das Rezept und war damit auch sehr erfolgreich familiär unterwegs. Heute gibt es einen annähernd so köstlichen beim Bäcker am Arrenberg. Meine Frau kauft ihn gerne mal nach dem Einkauf, dann essen wir ihn auf dem Parkplatz direkt im Auto und summen dazu leise „Lobe den Herrn“.Uwe Becker samy

ITALIEN 11 HALLO, HIER SPRICHT UWE SEELER: MIT EINEM ITALIEN-ABO ZU WARTEN BIS DER HSV WIEDER AUFGESTIEGEN IST, IST EIN FEHLER... 1 J A H R I T A L I E N 2 5 E U R O / / F Ö R D E R - A B O 5 0 E U R O / / S U P E R - F Ö R D E R - A B O 1 0 0 E U R O / / E I N F A C H Ü B E R - W E I S E N A N : I T A L I E N - M A G A Z I N , S T A D T S P A R K A S S E W U P P E R T A L / / I B A N : D E 4 6 3 3 0 5 0 0 0 0 0 0 0 0 9 0 4 8 4 7 Tä g l i c h ! Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! D A S… •••Sozialkaufhaus wollte meine Textilspende, eine wunderschöne blaue Burka (kaum getragen), die damals bei einer Weihnachtsfeier ein Wichtelgeschenk für unseren Chef war, nicht annehmen, was ich im Nachhinein natürlich verstehen kann, war unüberlegt von mir, welcher Frau wünscht man schon, dass sie sich komplett verhüllen soll, okay, Alice Weidel vielleicht. Unser alter Chef wollte sie nach der Feier auch nicht mitnehmen, beleidigt und volltrunken zwang er lieber alle 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einschließlich der noch anwesenden Lehrlinge, die Burka überzustreifen und ihn auf Knien um Entschuldigung zu bitten, da er ansonsten die Buchhaltung anweisen würde, die Überweisungen der Weihnachtsgratifikation zu stornieren. Alle knickten ein, ich ganz zum Schluss auch. Am frühen Morgen ging ich in der mit Konfetti und Luftschlangen geschmückten Burka heim. Am anderen Tag durften aber alle ausschlafen, war eh Sonntag. Horst Scharwick V O R D E M F E N S T E R… •••gehen 4 Männer vorbei, einer in den 50ern und drei jüngere. Vermutlich Mittagspause in einer Werbeagentur oder gehobenes Verkaufspersonal (Elektronik, kein Gemüse). Dass der Ältere der am höchsten gestellte ist, merkt man nicht allein daran, wie die drei anderen den Blick auf ihn lenken, während er mit wichtigen Gesten im Gehen redet, man sieht es auch daran, dass er als einziger keine Beanie-Mütze trägt. Martin Knepper I C H… •••stelle mir gerade vor, wie Harry und William Windsor als Kinder Schach spielen. William benutzt ganz frech einfach beide Könige und lacht. Harry vom Hombüchel til mette

12 ITALIEN A R S C H L O C H L I P P E N W U R S T B R Ö T C H E N wscs F R I E D R IC H S T R A S S E 52, 4 210 5 W U P P E R T A L E-MAIL: K.HARDENBURG@WEB.DE • TEL: 0202 372 900 58 ÖFFNUNGSZEITEN: MO.-FR.10-18:30 UHR / SA.10-16 UHR congo Das gefundene Gedicht von Falk Andreas Tragödie im Amt Der Verwaltungswirt beging ein Verwaltverbrechen Er wollte sich am Aktenordner rächen So bog er ihm die Bügel um und lachte laut und irre Er wurde wegen Kirreseins verknackt ganz sauber mit Verwaltungsakt verbracht ins Heim für schwer verwirrte verwahrloste Verwaltungswirte A L S D Ü S S E L D O R F E R… •••bin ich in der Zwickmühle: Einerseits ist die Kohlegewinnung und -verstromung in Deutschland ein anachronistischer Schwachsinn, andererseits ist jeder Abriss eines Ortes im Kölner Umland entschieden zu begrüßen. Mal sehen, wie lange ich mich mit der Devise „Ausstieg jetzt - Abriss auch!“ zwischen den Fronten durchmogeln kann. Martin Knepper L Ü T Z E R A T H . D E R P O L I Z E I C H O R R Ü C K T A U S .

ITALIEN 13 rattelschneck ERNST K AHL‘ S K I NDER WERDEN IMMER GRAUSAMER (4) FORTSETZUNG NÄCHSTE WOCHE ! Doktor Lateiner schrieb Streichquartette, um nicht zu verzweifeln, wenn die Arbeit an seinem surrealistischen Roman – wie so oft – darniederlag. Die fertigen Partituren schickte er dem von einem seiner Patienten heautoskopisch halluzinierten Doppelgänger. Mit diesem hatte sich Doktor Lateiner im Laufe der Behandlung angefreundet. Gleich nach dem Frühstück besuchte er die auch für ihn, den Psychiater, überzeugend reale Person, deren literarische Expertise er schätzte. Sie lebte bei einem freistehenden Wasserhahn am Güterbahnhof und war entweder weiblichen oder männlichen Geschlechts. Pro Sekunde erneuerten sich wie bei einem Menschen zwischen zehn und fünfzig Millionen Zellen in ihrem Körper. Tags zuvor hatte sie ein neues Streichquartett von Doktor Lateiner mit der Post bekommen. „Am heutigen Morgen war es mir die einzige Hilfe“, versicherte sie dem Komponisten, um ihm eine Freude zu machen. „Es muss mein achtes sein“, vermutete Doktor Lateiner. Er hatte längst den Überblick verloren. „Diesmal war der linke Teil der Partitur kleiner“, kommentierte die Doppelgänger-Person, indem sie auf die unverkennbare Symmetrieschwäche Doktor Lateiners anspielte – schadenbedingt war üblicherweise der rechte Teil größer. Doktor Lateiner klagte: „Es ist ein zerebraler Notstand. Als hätte ich mich bei meinen Patienten infiziert.“ Seine Fingerspitzen rochen nach Schwefel. Die Doppelgänger-Person hatte ihre eigenen Probleme. Als Mensch leben zu müssen, empfand sie als Dimensionsschande. Trotzdem bemühte sie sich um Anteilnahme. „Wie geht es mit Ihrem Roman voran?“, fragte sie Doktor Lateiner. Sie ahnte, dass er Schwierigkeiten damit hatte, denn sonst wäre kein neues Streichquartett mit der Post gekommen. „Es sind schon mehrere – inzwischen meist patinierte – Schriftzüge sichtbar“, antwortete der Psychiater, „sehr gewissenhaft gearbeitet. Weitere Schriftzeichen stellen sich zurzeit jedoch nicht ein. Als stürben sie an der Disziplin der Sachverhaltschilderung.“ „Buchstaben lassen sich nirgends mehr finden“, versuchte die Dopppelgänger-Person ihn zu trösten, „das hört man immer häufiger. Manche mögen das begrüßen, andererseits wird die Schrift aber vermisst.“ Doktor Lateiner nahm diese Worte zum Anlass für eine tiefergehende Darstellung des Problems: „Wo die Schrift fehlt oder unsicher erscheint, versagt bald auch das Licht. Entweder fehlen dann Teile der Schriftzüge oder es werden welche vorgetäuscht. Dabei bleibt unklar, ob nicht überhaupt Schatten die Schriftzüge vorspiegeln. Wo Letztere lesbar sind, entsprechen sie sichtbaren Schriftteilen, können jedoch nicht entziffert werden. Der Glanz des möglicherweise einfallenden Lichts hilft nicht weiter. Es hat den Anschein, dass die Schriftzeichen erst geraume Zeit nach dem Vergehen des Lichtglanzes entstehen.“ Damit war alles gesagt. D a s F e h l e n d e r S c h r i f t v o n E u g e n E g n e r

14 ITALIEN Uwe Becker „Begrabt mein Herz in Wuppertal“ (Teil 2) 29 Kolumnen aus der Westdeutschen Zeitung Mit Illustrationen von Ulrike Möltgen Hardcover, 92 Seiten, Fadenheftung 20,00 Euro Gibts bei Buchhandlung Von Mackensen, Glücksbuchladen oder Bestellung per Post : uwehbecker@t-online.de KURZ GESAGT: PINKWART VON SCHÖNINGHAUSEN DER VERSÖHNUNGSTHEORETIKER Heute schieße ich zur Abwechslung mit meiner Schneekanone mal auf Spatzen. H A B T I H R A U C H… •••schon mal jemanden wieder getroffen, den Ihr vielleicht so 30 Jahre kennt und vielleicht so das letzte Mal vor 10 Jahren kurz getroffen oder gesprochen habt? Jemanden, mit dem Ihr nicht wirklich befreundet wart, aber vielleicht mal in der selben Vorlesung gesessen habt oder auch mal als Student in der Kneipe und man hat sich immer gegrüßt, aber intensiver wurde es nie. Na und man trifft sich wieder und erkennt sich und hat sich nicht wirklich was zu erzählen… er vielleicht so… jaja… bißchen Pech mit den Frauen… zweimal geschieden… lange krank… jetzt geht es aber wieder… neue Beziehung… läuft super… auch die Beziehung mit den Exfrauen jetzt gut… wegen der Kinder… usw. Man redet halt aus Höflichkeit… Und dann bemerkt man plötzlich, dass der alte Bekannte ja in einem Glas Spreewälder Gurken steckt, das man gerade bei Rewe aus dem Regal genommen hat und die ganze Zeit durch das Glas geredet hat… Naja… dann sagt man noch “Tschö.” und stellt das Glas zurück und denkt so… „Schon seltsam… da sieht man sich mal nach so langer Zeit wieder und dann steckt der in einem Glas Spreewälder Gurken bei Rewe…” Michael R. Ludwig I C H D A C H T E I M M E R , D E R… •••schönste Moment meines Lebens würde auf ewig der bleiben, als ich in meiner ersten eigenen Bude eine riesige Lasagne nur für mich zubereitete. Aber jetzt ist es ein anderer Moment. Der, wo du mich heute im Bus angelächelt hast. Ich hatte eine Lasagne auf dem Kopf. Benjamin Weissinger D E R… •••einigermaßen fassungslose Blick, den Rusty auf seinem Fensterplatz gerade einem nordisch vorbeiwalkenden älteren Paar, gekleidet in neongelbe Funktionsjacken im Partnerlook, geschenkt hat, bekräftigt mich in der Gewissheit, dass auch Hunden ein Gefühl für Schönheit und Würde zu eigen ist. Martin Knepper V O M E U L E N S P I E G E L Z U R E C H T A B G E L E H N T E T E X T E ( T E I L 6 1 ) Argumentationsweltmeisterschaft Dass die Europäer aus historischen Gründen keine aktuellen Menschenrechtsverletzungen in anderen Teilen der Welt kritisieren dürften, ist der offensichtlichste tu-quoque-Fehlschluss, den ich die letzten 3000 Jahre gehört habe. Dominik Mauer I C H W O L L T E … •••nie Ski laufen. Jetzt wo ich langsam Bock hätte, grätscht mir der Klimawandel quer durch Reit im Winkel. Harry vom Hombüchel

ITALIEN 15 D I E P H Ä N O M E N E D E S D R . D U D R O P Buch Jule Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de Jorgo Schäfer Watching With My Ears 20 Years Vision Festival, NY (ein Bilder-Lesebuch) Format 24 x 29 cm 60 Seiten 39 Euro Auflage 150 ISBN 978-3-9824801-1-4 jorgo@jorgo-art.de Jorgo Schäfer Watching with my Ears 20 Years Vision Festival New York Jorgo Schäfer Watching with my Ears 20 Years Vision Festival New York N E U ! N E U ! H e u t e : Z u r P h ä n o m e n o l o g i e d e r P u f f b r a u s e Puffbrause ist Puff-Brause, dies einmal vorab. Substanziell handelt es sich um eine weinhaltige Flüssigkeit in gläsernen Behältern („Flaschen“). Das typische Brausen entsteht durch die dem Flascheninhalt zugesetzte Kohlensäure (C2HO3) oder infolge eines natürlichen Gärprozesses. Außer Kohlensäure enthält Puffbrause Alkohol, und zwar in einer Konzentration von mindestens 7 Vol %. Im Falle des Produktes „LAYLA-Puffbrause trocken“ von EDEKA liegt der Alkoholgehalt bei 10% und in der Zubereitungsform „Pommery Brut Royal Magnum“ gar bei 12,5%. Puffbrause ist eine klare, wässerige Lösung von heller, strohgelber Farbe, die durch den Gehalt an Kohlensäure unter hohem Druck steht. Daher müssen die Glasbehälter mit einem Korken verschlossen werden. Überschreitet der Druck eine gewisse Grenze, wird der Korken mit einem Drahtgestell befestigt. Entfernt man den Korken, beginnt das Brausen. Die Kombination von Brausen und Alkohol ist äußerst beliebt. Sie ruft bei den Konsumenten einen ausgelassenen Gemütszustand hervor und wird benötigt, um unterkühlte Atmosphären aufzuheizen. So war es wohl auch beim PuffSpiel. Das ist seit dem Mittelalter bekannt und hieß damals unter anderem „Wurfzabel“ oder „Trictrac“ (noch die bundesrepublikanische Jugend der 50er Jahre bezeichnete die heimlichen Spielereien junger Einwanderer*innen mit italienischem oder spanischen Migrationshintergrund als „Tricotraco in baracko “). Hier war es einmal mehr der Adel, der kulturelle Maßstäbe setzte: Alfons der Weise, König von Kastilien und Leon, trug die Regeln des Puff-Spiels im Codex Alfonso zusammen und veröffentlichte diesen im Jahre 1283. Zum Spielen traf man sich in Etablissements, in denen sich, Zufall oder nicht, früher oder später auch Mitspieler*innen weiblichen Geschlechts einfanden. Offensichtlich ging man dann rasch vom reinen Würfel-Spiel zum Liebes-Spiel über und nannte den Ort des vergnüglichen Treibens „Freudenhaus“. Und, wen wundert’s, das passende Stimulans dazu lieferte seit dem 16. Jh. die Erfindung des Schampus durch die Mönche der Abtei Saint-Hilaire in Limoux/Frankreich. Der Wurfzabel selbst (heute Backgammon) entfremdete sich mehr und mehr dem Freudenhaus, und übrig blieb das fortan Puff-Brause genannte Getränk als unerlässliche Requisite aller möglichen Amüsements und Lustbarkeiten. So lässt man heutigentags nicht nur zu Sylvester die Korken knallen, sondern auch auf dem Siegertreppchen der Formel 1: Nach dem schweißtreibenden Gebrause auf den Pisten bringt die Champagnerdusche die ersehnte Abkühlung. Im Jahre 2022 besangen die Text- und Gesangsvirtuosen des Duo „DJ Robin und Schürze“ mit dem Song „Layla“ ihr Bedürfnis, es mal richtig „knallen“ zu lassen. Parallel zu dieser musikalischen Version der ausgelassenen Knallereien anlässlich des Neujahrsfestes lieferten sie der Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler (EDEKA) das Label für ihre LAYLA-Produktlinie (s.o.). Seien es Hochzeiten, politische Events oder die Aperitifes Marché de monetaire der Schweizer Nationalbank, Puffbrause eignet sich für alle Anlässe, bei denen es auf ein prickelndes Erlebnis ankommt - so wie in den einschlägigen Laufhäusern und Erotic-Bars, in denen dem Gast nicht nur feinste Strapsmode, sondern auch Spumante & Co. kredenzt wird. Was die dort bisweilen angebotene Verköstigung von Natursekt angeht, so hat dies durchaus mit Puffbrause zu tun, allerdings in einem eher indirekten Sinn. Ein Natursekt-Empfang wiederum ist etwas ganz anderes als ein Natur-Sektempfang. Das wird Ihnen gerne Frl. Veronika vom Club 165 bestätigen, Hofaue Nr. 165 in 42103 Wuppertal - gleich um die Ecke vom Brausenwerth: Nomen est omen, auch in diesem Falle stimmt’s.

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