OnlineItalien 02.2024

ITALIEN 1 NOTNR. 439/2402/41. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG www.Italien-wuppertal.de I T A L I E N

2 ITALIEN Liebe PARTEI-Freundinnen & -Freunde, vielleicht haben Sie es schon den Medien entnommen ( Tagesspiegel, Berlin.Table; der Rest ziert sich noch ein wenig), wir verklagen gerade unsere alten Kumpels von der Bundestagsverwaltung, mit denen wir uns in den vergangenen Jahren häufig getroffen haben – zumeist vor Gericht. Genau die Bundestagsverwaltung nämlich, die uns mit einer existenzbedrohenden Strafzahlung über fast eine halbe Million Euro bis vors Bundesverwaltungsgericht getrieben hat (Hintergrund: die Geldverkaufsaktion der PARTEI, die die AfD lt. Spiegel jährlich ca. 2 Millionen Euro kostet), drückte bei den Kollegen von der CDU rechtswidrig alle Augen zu. Vor drei Jahren hatte der Immobilienunternehmer Christoph Gröner der Berliner CDU 820.000 Euro gespendet. Und anschließend klugerweise im DLF ausgeplaudert, dass mit dieser Spende drei Bedingungen verknüpft waren: Unter anderem sollte die CDU den Berliner Mietendeckel in seinem Sinne umgestalten, falls er nicht vom BVerfG gestoppt würde. Damit aber handelt es sich laut Parteiengesetz um eine sogenannte »Erwartungsspende«. Und die sind hochgradig illegal. LobbyControl und Transparency International haben Bundestagspräsidentin Bärbel Bas um Überprüfung gebeten. Die Bundestagsverwaltung hat überprüft und herausgefunden, dass irgendwie… äh… alles okay ist, schon in Ordnung. Bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen! Leider gibt es für LobbyControl und Transparency International keine Möglichkeit, die Angelegenheit juristisch überprüfen zu lassen. Klagen können in einem derart gelagerten Fall nämlich nur Parteien. Parteien wie wir. Anfang Dezember hat deshalb Prof. Dr. Sophie Schönberger von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die Bundestagsverwaltung im Namen der PARTEI förmlich dazu aufgefordert, einen Sanktionsbescheid gegen die CDU zu erlassen. Sollte die Verwaltung dem nicht nachkommen, werden wir die Forderung gerichtlich durchsetzen. Das wird die CDU dann rund 2,5 Millionen Euro kosten. In Zeiten der Haushaltskrise können wir es uns einfach nicht leisten, der Union soooo viel Geld zu schenken. Smiley! Herzliche Grüße aus der MEP-Bar des EU-Parlaments in Straßburg 2,5-Millionen-Smiley Europa nicht den Leyen überlassen! Die PARTEI informiert – in einer bezahlten Anzeige www.die-partei.de

ITALIEN 3 jorgo Luisenstraße Luisenstraße Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! HARRY VOM HOMBÜCHEL FRANZ STEHT JETZT VOR DEM FUSSBALLGOTT

4 ITALIEN ITALIEN - Über 38 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg Degenkolb-Degerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, Rattelschneck, Shoam, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, non non triptychon, Valentin Witt (Erfinder von 4 Mio. Witzen), Rudi Hurzlmeier, Stefan Gärtner Titel: Ari Plikat Layout: Glatten Hanf Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControling“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: 8 Stck. Mindestens haltbar bis 03/24 IMPRESSALIEN ZIPPO BECKER meint: ACHTUNG! AFD-SONDERMÜLLABFUHR IN‘S ENDLAGER AFRIKA! Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Nachdem die Bäuerinnen unseren bereits maroden Straßen mit ihren Traktoren endgültig den Garaus gemacht haben, können wir nun zurückschlagen. Ich für meinen Teil unterstütze eine Initiative, die sich für köstliche Lebensmittel aus dem Labor stark macht. Die KI serviert mir gerne ein Rumpsteak aus dem Reagenzglas. Die Herstellung von Fleischfasern gibt es im medizinischen Bereich schon länger - zum Beispiel um Gewebe für Hauttransplantationen herzustellen. Gemüseallerlei aus dem Labor ist ruckzuck gemacht und saulecker. Bauern hin, Bauern her, im sauberen Labor stinkt es nicht nach Gülle und man benötigt auch keinen Trecker mit Monsterreifen, um positive konsumentenfreundliche Ergebnisse einzufahren. Heu einfahren war vorgestern, meine Güte! Unsere Kinder wären dann endlich nicht mehr so dick wie heutzutage, das ist schrecklich, wie viele Kinder übergewichtig sind - auch da ist, ganz vorsichtig formuliert, der Bauer in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Metzger an der Ecke nicht ganz schuldlos. Zu den wenigen Bauern, denen ich einzig und allein ein Existenzrecht zubillige, gehört der Mensch als Weinbauer oder Weinleser, hat ja auch was von Literatur - Leser, Weinleser! Und keine Angst, frische Weintrauben gibt’s natürlich weiterhin, die, die man so isst, klar. Jedes andere Obst kommt dann auch gerne aus dem befreundeten Ausland, wo deutsche, umgevolkte Erntehelfer (alles Mitglieder der inzwischen verbotenen AfD und ihre Wählerinnen und Wähler) von den südländischen, dunkelhaarigen Plantagenbesitzern gerne mal ausgepeitscht werden, wenn sie beim Kirschen pflücken trödeln. Das hat ja noch keinem Rechten geschadet. Als Kind war ich zwar gerne in den Ferien auf dem Bauernhof, aber im Grunde wollte ich am ersten Abend schon wieder nach Hause und weinte in der Nacht so manche Träne auf dem ungemütlichen Heulager im Schweinestall bei den Hühnern. Heute kann ich mir die Ferienorte Gott sei Dank aussuchen - in der Regel ist es meine heimatliche Mietwohnung. Herzlichst Uwe Becker (Besamungstechniker)

ITALIEN 5 VON DER LEYEN BESORGT Sie bleiben doch die Führerin! Und wenn bald alle Mitgliedsstaaten rechts sind? MIR REICHT‘S! Draußen eklig gegenwindig, Bin erkältet, Gendern find ich Superdoof, Kein Brot im Haus, Und es sieht nach Regen aus! Morgens sieben (!) Hundehaufen, Meine Frau ist weggelaufen, Katze nörgelt, Fliege brummt, Fahrrad ist nicht aufgepumpt! Gestern Wein auf Bier getrunken, Viel zu spät ins Bett gesunken, Heute tut die Birne weh: Schluss jetzt! Nur noch AfD! Thomas Gsella IHR MÄNNER… •••des Namens Reinhar[d]t, lasst euch nichts über die Herkunft eures Namens erzählen, er sei „gebildet aus Ableitungen der althochdeutschen Wörter ragin (‚Rat, Ratschluss‘) und harti (‚stark‘), also „der Ratvolle, der gute Ratgeber“! Nein, dieser Name bedeutet genau das, was ihr (und wir) euch schon immer dabei gedacht habt. Martin Knepper UNSER LEIPZIG-KORRESPONDENT (TEIL 12) •••Die Ampel wird es 2024 schon hinkriegen. Meine Sorge gilt eher dem deutschen Beitrag zum ESC. Michael R. Ludwig til mette

6 ITALIEN DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: „Ich bin der Faschismus“, sondern, äh... ach doch! SIBBES SERMON Misstöne Die Wahl der Tuba ist zum Instrument des Jahres 2024 hat ein Nachspiel. Klarinettisten, Querflötisten, Fagottisten, Oboisten, Posaunisten, Saxophonisten und Trompeter werfen der 13köpfigen Jury aus Landesmusikräten vor, von Tuten und Blasen keine Ahnung zu haben. Unterlassene Hilfeleistung Die desaströsen Ergebnisse von Schülerinnen und Schülern bei der jüngsten PISA-Studie werfen auch auf die Lehrer ein schlechtes Licht. Anscheinend hatte niemand mit ihnen gerechnet. Usus In einer Kirche im oberbayerischen Schechen muss ein Altar neu eingeweiht werden, weil ein Mann in dessen unmittelbarer Nähe Sex mit einer Frau gehabt hat. Ein Priester ist für den liturgisch festgelegten Ritus bereits gefunden. Jetzt fehlen nur noch die Messdiener. Restaurationserlebnis Noch bevor hierzulande die erste Sportsbar eröffnete, was zur heutigen Schwemme sogenannter Eventlocations führte, konnte man bereits in den 80er-Jahren bei uns im „Katzengold“ live dabei sein, wenn die Kellnerinnen beim Abkassieren blitzartig Block und Bleistift aus ihren Schürzen zogen, in einem Wahnsinnstempo die Preise aller verzehrten Speisen und Getränke notiert und im Nullkommanix im Kopf den Gesamtbetrag ausgerechnet hatten. Für mich ist das nach wie vor der Inbegriff von Ergebnisgastronomie. ? FRAGEN VON ITALIEN ? ! ANTWORTEN VON ITALIEN ! ? Die 5 reichsten Männer der Welt haben seit 2020 ihr Vermögen verdoppelt. Das sind, gut und gerne, 14.000 000 Dollar pro Stunde. Was lernen wir daraus ? ! Der Spätkapitalismus funktioniert ! Ha, ha ITALIEN, ihr seid mir welche. isi

ITALIEN 7 Situationship, Love-Bombing und Ghosting: Moderne Partnersuche Früher war alles besser oder wenigstens überschaubarer: Man trat mit 16 als Lehrling in die Firma ein, in der schon Vater und Großvater „schafften“, heiratete mit 23 die reizende Blonde, die man bereits im Sandkasten kennengelernt hatte, und beschränkte seinen Lebensradius – sieht man mal von Flugreisen in exotische Feriengebiete ab – auf „die Scholle“ am Rande des Felderbachtals. (Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären hier rein zufällig.) Spätestens das Internet machte dieser Behaglichkeit den Garaus. Weil dem Internet die ehemalige Zonengrenze zwischen internationaler Metropole und der Walachei völlig schnurz ist, schwappt immer schneller ins Bergische Land rüber, was in New York so gerade für Welle gehalten wird, zuletzt die erstaunliche Kongruenz von Arbeitsmarkt und sog. „romantischen“ Beziehungen. Nur wenige Menschen sind dauerhaft wirklich gerne alleine, nur wenige Menschen mögen sich dauerhaft an die Macken anderer Menschen gewöhnen, und weil das Internet einem vorgaukelt, die Welt sei voller reizender und an einem selbst interessierten Menschen, macht man da auch keine Kompromisse mehr. Vielmehr wird munter herumge-„dated“, was gelegentliche Treffen meint, bei denen es durchaus „zum Äußersten“ kommen kann (Geschlechtsverkehr), die aber ansonsten unverbindlich bleiben. Die Zeiten, in denen der Weg in die „Knickers“ ausschließlich über den Verlobungsring führte, sind ja selbst in Wermelskirchen vorbei. Was man möchte, vor allem, was man nicht möchte, das wird in Dating-Portale eingetragen, von denen das bekannteste derzeit vermutlich „Tinder“ also „Anmach-Holz“ heißt. Von Tinder lernen heißt auch, was für den Arbeitsmarkt lernen, der in der hypernervösen Moderne nun gar nicht mehr einen lebenslangen Eintritt in eine Firma bedeutet, sondern irgendwas zwischen flüchtiger Bekanntschaft (Job, Praktikum, Hospitanz) und Keuschheitsgelübde (ich-AG). Die Tinders des Arbeitsmarkts heißen Indeed, LinkedIn, Xing, Stepstone oder so ähnlich, jedenfalls suggeriert dir ihr Name, dass die Recruiter ganz heiß darauf sind, dich und nur dich einzustellen, denn du hast sie mit deinem Profil überzeugt und sie haben es nicht innerhalb von 15 Sekunden in die Tonne verfügt. Man fragt dich nach einem „date“, einem unverbindlichen Kennenlernen. Möglicherweise wird daraus ein Angebot, mal eine Weile unbezahlt reinzuschnuppern, aus der „situationship“ also möglicherweise eine geregelte „relationship“ zu machen, ein richtiges Arbeitsverhältnis mit echtem Gehalt. Wenn Verzicht auf Gehalt dich finanziell nicht juckt, kannst du natürlich deine Situationship als „imaginationship“ dauerhaft fortführen, also an ein richtiges Arbeitsverhältnis in ferner Zukunft nach dem Lebensmotto glauben: Sei treu wie Gold und doof wie Scheiße. Eine Art Mittelweg zwischen Traumtanz und echtem Gehalt heißt „breadcrumbing“, du wirst also krümelweise nach unbezahlten Leistungen gefragt. Wenn man dich mal eine Zeitlang in Ruhe lässt, „ghosted“ man dich, reagiert also auch nicht mehr auf deine Kontaktversuche, oder man „loved-bombed“ dich, sagt dir also mehrmals am Tag per SMS, wie wichtig dein Talent für die Zukunft der Firma ist. Man kann dich natürlich auch auf die Ersatzbank setzen („benching“). Da sitzen schon ganz viele, das weißt du nur noch nicht, und alle hoffen auf ihren Einsatz, ihren „gig“, falls mal jemand mit dem Fuß umknickt und eine individuelle SMS an jeden auf der Bank rausgeht: „Hi, you up?“

8 ITALIEN ALLE TERMITEN OHNE GEWEHR! 8. DO Bipolar Feminin/Cava Ein fragiles System Tour • die börse/20 Uhr Milonga • die börse/20 Uhr Lesenova • Loch/20 Uhr 9. FR Unbreakable Daani & Mauzmon Offen:bar • Loch/20 Uhr Lisa Feller Dirty Talk • die börse/20 Uhr KoKoBe Karnevalsparty • Färberei/18 Uhr 10. SA La Kawa Banda Karnevalskonzert • Spunk/20 Uhr Salsa CaribeÒa-Party • Färberei/19 Uhr Fifty & More Die 50+ Party im Tal • die börse/21 Uhr Hanba danach Vinz 3000 • Loch/20 Uhr Tisaghnas e.V. Kultur für alle • Immanuelskirche/17 Uhr 11. SO Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr 12 .MO Der Menschenrechte-Chor Singing for Diversity • die börse/19.30 Uhr 13. DI Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 14. MI Wienstroer + W3 Jazz Club • Loch/20 Uhr Spiel Mit ! Brettspieleabend (oben ohne) • Bürgerbahnhof/19 Uhr 15. DO Martin Sonneborn Krawall und Satire • die börse/20 Uhr Teho Schwebeklang • Färberei/19 Uhr 16. FR Janein Kollektiv Offen:bar • Loch/20 Uhr 1. DO Rudelsingen das Original! (bitte frische Unterwäsche anziehen) • die börse/19.30 Uhr 2. FR Christian Schulte-Loh Bankrott Royal - Die Zukunft ist golden • die börse/20 Uhr Sven Garrecht Wenn nicht jetzt, wo sonst? • Kattwink. Fabrik/20 Uhr 5H5DJS Offen:bar • Loch/20 Uhr Single Party ab 16 Jahren in Begleitung einer erwachsenen Bezugsperson • Färberei/18 Uhr 3. SA Bipolar Feminin/Cava Ein fragiles System Tour • die börse/20 Uhr Plop • Loch/20 Uhr OZZYfied Pirates in Black • LCB/20 Uhr Franzi Rockzz Keep on Rocking • Färberei/19.30 Uhr Kindersachen-Trödelmarkt • LCB/10-14 Uhr 4. SO Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr 5. MO Der Menschenrechte-Chor Singing for Diversity • die börse/19.30 Uhr 6. DI Lichterwege Suppen, Glühwein, Saftpunsch und Musik von BEK • Spunk/ab 18 Uhr Chorprobe (bitte frische Unterwäsche anziehen) • Loch/19.30 Uhr 7. MI Brenda Boykin Uptown Groove • Färberei/19.30 Uhr Pangea Ultima Jazz Club • Loch/20 Uhr (feat. Flaschenöffner) • Loch/20 Uhr 23. FR Magister Exile Offen:bar • Loch/20 Uhr Florian Hacke Nichts darf man mehr • die börse/20 Uhr Nikita Miller Im Westen viel Neues • Kattwink. Fabrik/20 Uhr Jens Neutag Best of... • Bürgerbahnhof/20 Uhr 24. SA Jazzpension • Loch/20 Uhr AMSL + Mighty Maus • Loch/21.30 Uhr Nikita Miller Im Westen viel Neues • Kattwink. Fabrik/20 Uhr Das Cabinet des Dr. Caligari Kronos Figurentheater • Färberei/19.30 Uhr 25. SO Ensemble Mischpoke Klezmer High Life • Immanuelskirche/17 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr 26. MO Medienerzählwerkstatt Workshop • Loch/18 Uhr Der Menschenrechte-Chor Singing for Diversity • die börse/19.30 Uhr 27. DI Dr. Mark Benecke Mord im geschlossenen Raum • Stadthalle/19 Uhr Günter de Koster Lagerfeuerlieder • Bürgerbahnhof/18.30 Uhr Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 28. MI Just another Foundry Jazz Club • Loch/20 Uhr Jule Malischke & Don Ross Doppelkonzert • Kattwink. Fabrik/20 Uhr 29. DO David Kebekus überragend • die börse/20 Uhr Tumult Kerker Offene Session • Loch/20 Uhr William Wahl Nachts sind alle Tasten grau • Kattwink. Fabrik/20 Uhr Pop-Podium Fachgruppe Musikpädagogik der BUW • LCB/20 Uhr Adjiri Odametey Ekonklo - On the other side • Bürgerbahnhof/20 Uhr Klamottentauschparty Social Friday • Färberei/18 Uhr Christian v. Grumbkow Wege zur Farbe • die börse/19 Uhr 17. SA Wackeltreff mit Unbreakable Daani & Mauzmon u.a. • die börse/21.30 Uhr Elephant‘s Falling Festival 2024 mit Figur Lemur, Joker‘s Kingdom, Ice Cream At The Alligator Park, monodans, Papercut u.a. • LCB/16 Uhr Est Est Est Offen:bar • Loch/20 Uhr 18. SO Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattwink. Fabrik/11 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr 19. MO Der Menschenrechte-Chor Singing for Diversity • die börse/19.30 Uhr 20. DI Zaubersalon Robert Blake Show • die börse/20 Uhr Forum Hesselnberg-Südstadt Die Demokratie-Werkstatt • die börse/17.30 Uhr Senioren-Spielenachmittag • Bürgerbahnhof/15 Uhr Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 21. MI Kuhn Fu Jazz Club • Loch/22 Uhr Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte Dampf 2023 • Bürgerbahnhof/19.15 Uhr 22. DO Tom Taschenmesser + Der Frühling TERMINABGABE FÜR MÄÄÄZ 2024: SONNTAG 11.02.‘24 (HALBFÜNF) DIREKT AN: SHOAM@WEB.DE I T A L I E N TERMITEN2402

ITALIEN 9 Darf es auch etwas mehr sein Erwartungslos geht der ITALIEN-Mann zum Briefkasten. Was kann da gegen Monatsende außer Rechnungen schon drin sein? Und dann sowas! Liegt da doch eine Art Brief, liebevoll eingewickelt in das braune Verpackungspapier seines Lieblingsmetzgers in der Markthalle. Wieso schickt der ihm plötzlich Post? Seine Rechnungen kassieren die Verkäuferinnen doch immer gleich vor Ort. Ob da etwa zwei Scheiben Schinken für langjährigen treuen Einkauf drin sind? Zurück in der Hauptstadtredaktion wird das Teil etwas genauer untersucht und hin und her gewendet. Also eine Briefmarke ist schon mal nicht drauf. Etwa selbst eingeworfen? Nun ja, ein gewisses Misstrauen gegen die Post ist durchaus verständlich. Wenn das gute Stück etwa einem hungrigen Briefträger in die Posttasche geraten wäre, wer weiß was dann damit geschehen wäre! Wie sich etwas später durch penible Recherche herausstellt, enthält das schmackhafte Schriftstück einen Gutschein der besagten Metzgerei und stammt von Susanne „Suse“ N., die für dessen unbemerkten Einwurf extra dem Briefträger aufgelauert und ihn becirct hatte. Raffiniertes Luder! Mit einem wohlgefälligen Schmunzeln nimmt die rundliche Metzgereiverkäuferin den Schein wenige Tage später tatsächlich entgegen, legt ihn sorgfältig zu den übrigen und korrigiert die vorherige Rechnung. Und dann hat da ja auch noch wenige Tage zuvor eine seiner Lieblingsverkäuferinnen im benachbarten Supermarkt dem Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, der Feinschmecker-Postille ohne Pelle, eine gebührenfreie Leberwurst in den Einkaufskorb geworfen. Was ist denn los mit dem Metzgerhandwerk? Seit dem 13. Jahrhundert gibt es diese blutbefleckten Ritter mit ihren Kettenhemden und -handschuhen doch schon als anerkanntes Gewerbe. Und selbst die ollen Gallier haben nachgewiesener Weise schon Wurst hergestellt. Ein Wildschwein am Stück zu verschlucken wäre für Obelix also gar nicht nötig gewesen. Und nun werfen die einem ihre Würste einfach so hinterher? Was ist da los? Im Glasbierfachgeschäft ist das nicht herauszubekommen. Dort finden sich zwar die verschiedensten Berufe, aber nicht ein einziger Metzger. Bleibt als Informationsquelle also nur der „FleischPapst„ Dirk L. Dermaleinst seien Wurst und Fleisch fast schon ein Muss auf deutschen Tellern gewesen, meint der. Wer sich indes heute zum Nackensteak bekenne, mache sich unterdessen nahezu „moralisch angreifbar“. Grund hierfür ist für ihn die steigende Zahl von Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Fleischessen entspreche nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist, sondern gelte als „klimaschädlich und ungesund“. Dem würde des Korrespondenten schöne Nachbarin sicher sofort zustimmen; auch sie zieht etwa eine Erbsenboulette jeder ordentlichen Frikadelle vor. Aber noch ist nicht alles verloren. Auch ohne „Suse“ N. und andere wohlmeinende Mädels besteht Hoffnung für Sauerbraten, Rouladen und Salami. Denn gerade einmal vor etwas über einem Jahr haben die deutschen Fleischwölfe bei der Metzger-WM im kalifornischen Sacramento den Weltmeistertitel geholt. In der vorgegebenen Zeit hat das „Butcher Wolfpack“ nicht nur ein halbes Rind, ein halbes Schwein, ein ganzes Lamm und fünf Hähnchen zerlegt und verarbeitet, sondern als Zugabe sogar noch einen ordentlichen Leberkäse gebraten. Tja, dann darf es doch gern etwas mehr sein! samy

10 ITALIEN Endlich wieder mal 29 Tage im Februar. Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Wolke Verlag Katalog / catalogue Deutsch / English 56 pp., 24 x 28cm hardcover, 978-3-95593-145-2 39,00 Euro wolke-verlag.de ICH GLAUBE, DIE EIGENMARKE… •••für Bier von Kaufland heißt heute anders, aber sie hieß mal „Prost“. Und davon gab es neben mehreren anderen Standardsorten das Export, in einer blauen Dose. Und das gab es irgendwann mal für 19 Cent (!) die 0,5l-Dose im Angebot. Direkt ganz Palette gekauft weil Student damals und auf dem Heimweg ist sie mir beim Versuch, eine Dose schon aufm Weg zu trinken, auf den Bürgersteig gefallen - also die ganze Palette. Einige fingen an zu spritzen und zu schäumen und es roch stark nach billigem Bier. Ich hab die leise pfeifende und nässende Palette dann weitergetragen, bis der Pappboden so durchweicht war, dass alle möglichen Dosen unten rausfielen und laut zischend und sprühend über Gehweg und Straße krokollerten. Die, die ich noch unterm Arm hatte, waren auch instabil, alles roch immer stärker nach schalem Export und es drohte einfach komplett zu eskalieren. Seitdem weiß ich nicht mehr - Amnesie. Eine Schutzreaktion des Körpers. Ich weiß erst wieder, wie ich ein-einhalb Jahre später im Kreise der Lieben Weihnachten gefeiert habe. Alles, was dazwischenliegt - weg. Ich muss unheimlich lange unter dem Vorfall gelitten haben. Benjamin Weissinger TRAUM •••Jens Riewa verkündet in den Tagesthemen, die Staffelfahrten und Blockaden der Landwirte wären in Wahrheit eine von langer Mistgabel geplante miese, beschissene Außenwette von Thomas Gottschalk und seiner bekloppten und verfickten Fernsehshow „Wetten, dass der, die das?“ Harry vom Hombüchel NOCH‘N TRAUM •••also... äh... oops Traum vergessen... äh... war wohl in der mittleren Flatulenzphase... Fartfinder ari ? FRAGEN VON ITALIEN ? ! ANTWORTEN VON ITALIEN ! ? Remigration... ? !...ist gar nicht so übel, wenn man bedenkt, dass man auch Deutsche in die afrikanische Wüste abschieben will. Man könnte die Ausländer raus nehmen und schiebt dafür nur Dunkeldeutsche ab: Stand heute, Sachsen (34%), Sachen-Anhaltiner (33%), Mecklenburg-Vorpommern (35%), Thüringer (36%), Brandenburger (32%). Nimmt noch die AfD-Mitglieder und Neonazis dazu, Identitäre und eine Handvoll CDU- Werteunionisten, wäre schon mal ein Anfang ! Hm... ok. ITALIEN, aber ich frage mich, darf man den Afrikanern diesen Sondermüll zumuten?

ITALIEN 11 Friedrich-Engels-Allee 185 • 42285Wuppertal-Unterbarmen geöffnet: Mo.-Sa. 17-23 Uhr • So. Ruhetag • Küche schließt um 22.30 Uhr Da, wo die Gäste sich lieb haben! KOLUMNEN AUS DER WESTDEUTSCHEN ZEITUNG BUCHHANDLUNG V. MACKENSEN & GLÜCKSBUCHLADEN EINE BEMERKENSWERTE… •••Idee, die Mario Voigt, der Vorsitzende der CDU Thüringen, da hat. Er hat auch einen Vorschlag, das Datum betreffend: Der 8. Juli, als „wir“ 1990 Weltmeister [im Rasenfußball der Herren] wurden, soll „Franz-Beckenbauer-Gedenktag“ werden. Eigentlich ist dieser Tag zwar schon „Martin-Knepper-seine-Schwester-hat-Geburtstag“-Tag, aber da sind sie und ich nicht so. Allerdings steht zu befürchten, dass eine entsprechende Kaiser-Widmung einen gedenktäglichen Dammbruch nach sich ziehen wird und wir künftig am 2. Oktober den Enzian-Tag (1972: Erstveröffentlichung der Single ‚Blau blüht der Enzian‘ von Heino), den 24. Juli als Gaby-Tag (1973 Erstausstrahlung von ‚Klimbim‘) und den 9. September als Töröö-Tag (1977: Erstes Benjamin-Blümchen-Hörspiel) feiern werden. Und am Ende hat jeden Tag im Jahr eine relevante Zahl von Bundesbürgern Anlass, sich bei einem Fläschchen Rasierwasser die Kante zu geben, das Bruttosozialprodukt erlitte einen empfindlichen Knick und die Gewinner wären wieder mal der Islam, Elon Musk und Red Bull Leipzig. Und das kann doch niemand wollen.Martin Knepper BRIEFE AN DIE REDAKTION (TEIL 5978) Liebe Gemeinde! Ich begrüße alle - etwas verspätet, im neuen Kant-Jahr 2024 1. „Was kann ich wissen?“ 2. „Was soll ich tun?“ 3. „Was darf ich hoffen?“ 4. „Was ist der Mensch?“ Außerdem: „Was soll ich anziehen?“ „Wer bezahlt den Trecker?“ „Wie hat der WSV gespielt?“ Vorschlage für Antworte auf 1-4: 1. Punk is not dead. 2. Punk sein. 3. Punk will never die. 4. Punk. Andere antworten sind selbstverständlich erlaubt, die AfD gehört verboten, Krieg muss aufhören usw. Ende des Jahres wird abgefragt. In diesem Sinne: lieb sein, friedlich und gesund. Glückauf! Euer Lieschen Müller aka Christel von der Post hauck & bauer

12 ITALIEN RUDI HU / AUCH NICHT UNINTERESSANT ALS ICH… •••obdachlos war, bin ich viel Bus gefahren. Einmal hab ich ein Handy da auf einem der Sitze bei der Endhaltestelle liegen sehen und normalerweise, heute mach ich das auch wieder, geb ich das immer beim Fahrer ab. Ich hatte aber durchaus den Gedanken, es in meiner Not zu verticken. Es war auch irgendein neueres Iphone, aber schon total zerbeult und versifft. Ich rief bei „Zuhause“ an. Da ging seine Schwester dran. Ich sagte, ich hätte das Handy des Bruders im Bus gefunden, da sagte sie schon ja Moment. Da ging ihr Bruder dran, ja geil, hast es gefunden, wo treffen wir uns. Ja vor der UB am Eingang. Bis gleich. Ich erhoffte mir Finderlohn. Und den bekam ich auch. Und kein Witz, er kam mit einer Ananas an. Er so um die 18, klein, mit Locken, Sonnenbrille am Hemd, unsympathisch, aber auf unwichtige Weise. Ich gab ihm sein Handy und er wollte eine lustige Geschichte zu der Ananas als Finderlohn erzählen, aber ich sagte, ich müsse schnell weiter, nahm die Ananas und das war‘s. Dann hab ich erst eine Stunde auf einer Bank in der Innenstadt mit der Ananas gesessen. Dann bin ich in den Edeka gegangen und hab die Ananas ins Obstregal gestellt und mir dafür eine Flasche Merlot für 6 Euro in die Tasche gesteckt und bin wieder raus. Benjamin Weissinger DAS GEFUNDENE GEDICHT VON FALK ANDREAS Nasenhaar Wenn es hochkriecht das Ungetüm aus der Tiefe der bohrende Finger mach ich mich dünn noch dünner als ich schon bin drücke mich an die Scheidewand und hoffe, dass meine Wurzel hält Ich gäbe alles Geld auf der Welt obwohl ich ja nichts verdiene für eine Mininatur-Guillotine mit Zugseil, Fallbeil und Körbchen Nachts würde ich besser schlafen könnte ich so freche, gefährliche Finger bestrafen rudi hurzelmeier

ITALIEN 13 rattelschneck ERNST KAHL‘S KINDER WERDEN IMMER GRAUSAMER (15) Abends auf der Kommandobrücke von Eugen Egner FORTSETZUNG NÄCHSTE WOCHE! auf meine immerzu misslingenden schriftlichen Additionen und meine notorische Verzweiflung darüber. Tatsächlich erwarteten sie aber keine Antwort von mir. Nachdem er/sie einen Blick auf das Papier geworfen hatte, belehrte mich Quadratmeter 3: „Du übst noch im Differenzbetrieb. Zur Wahrheit aber bezeugt sich die Nachbildung des gemeinten Sinns weit tiefer. Nicht unähnlich einer Abformung der in allen Formen festgelegten Worte, ändert sich die Möglichkeit ihrer Wandlung.“ Eine so taube Gleichung mochte ich mir nicht bieten lassen. Ich wollte die drei Quadratmeter hinausjagen, doch sie waren schon dabei, mich zu verlassen. „Bei dir ist es uns zu kalt“, sagten sie beim Hinausgehen. Die großen schwarzen Flecken in der Luft hingegen blieben. Sämtliche schriftlichen Unterlagen und Notizen über die allmähliche Verwandlung des dem Meer zugewandten Teils des Gebäudes in ein Schiff, ein in einer Mappe mit prächtigem floralen Einband aufbewahrtes furchteinflößendes Riesenkonvolut aus Blättern, Zetteln und bekritzelten Briefumschlägen, waren durch meine Schuld verloren. Jeder Versuch einer Rekonstruktion musste als aussichtslos betrachtet werden. Mit der Zeit gelang es mir jedoch, den Verlust als Reichtum zu erkennen, und auf dem Papier wuchs wieder etwas heran. Erneut stand ich ganz am Anfang meiner Forschungsarbeit. Eines späten Abends kamen die drei geschlechtslosen, sich durch Addition vermehrenden Quadratmeter in meine ungeheizte Kammer auf der Kommandobrücke. Sie bemängelten, dass es bei mir immer kalt sei. „Euretwegen werde ich doch nicht heizen!“, empörte ich mich. „Wisst ihr, was das kostet?“ Die Tableau-Heizung habe noch keinem geschadet, merkte Quadratmeter 2 an. Er/sie unterstellte mir, heimlich ein unbekanntes, möglicherweise sogar nicht vorhandenes Zimmer im Haus zu heizen. Die Hitze schlüge dort ans Metall und dehne Rohre und Bleche. Man könne es am entfernten Rauschen hören. Quadratmeter 1 mischte sich ein: „Bläst beim Rauschen denn Wasser ein? Wasser hat doch keinen natürlichen Ausschalter!“ Als Folge dieses Geredes sah ich große schwarze Flecken in der Luft, und es waren auch wirklich welche entstanden. Die drei Quadratmeter schienen sie aber nicht zu bemerken. Stattdessen fiel ihnen auf, dass auf dem Papier wieder etwas heranwuchs, und sie wunderten sich darüber. „Man muss zuerst Material schaffen“, erklärte ich den komplexen Vorgang. „Wozu?“, fragte Quadratmeter 3, der/die die Summe der beiden anderen betrug (103), sich von ihnen äußerlich aber nicht unterschied. Quadratmeter 1 (55) und Quadratmeter 2 (48) äußerten unisono die Vermutung: „Für einen Nervenzusammenbruch?“ Damit spielten sie vielleicht auf die vielen verrückten Partikel an, aus denen Welten bestehen konnten, womöglich auch

14 ITALIEN RUDI HU / AUCH NICHT UNINTERESSANT rudi hurzlmeier CAROLIN KEBEKUSS IST NIEDERGEKOMMEN... ••• es ist ein Gag. Sie nennt ihn Kind. Es hatte Monate gedauert, bis sie ihren ersten eigenen Witz auf die Welt gebracht hat. Die Hebamme konnte nicht darüber lachen. Es ist allerdings ein Frühchen und muss erstmal in den Lachkasten. Working Mom braucht Metime non non triptychon LASS EINFACH SEIN RE-MI-GRA-TION DIE A D HAT‘S NICHT DRAUF! f ARBEITERLYRIK MIT DILL (1 und Schluss) Mann der Arbeit, aufgewacht! Und erkenne deine Macht! Alle Räder stehen Dill, Wenn dein starker Arm es Dill. Valentin Dill Voll für Weicheier, oder mein Führer?

ITALIEN 15 DIE PHÄNOMENE DES DR.DUDROP Heute: Zur Phänomenologie des Fracksausens Buch Jule Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de 1 JAHR ITALIEN 25 EURO // FÖRDER-ABO 50 EURO // SUPER-FÖRDER-ABO 100 EURO // EINFACH ÜBERWEISEN AN: ITALIEN-MAGAZIN, STADTSPARKASSE WUPPERTAL // IBAN: DE46 3305 0000 0000 9048 47 Das Fracksausen ist ein Frack-Sausen: es saust der Frack. Und, ganz überraschend - im modernistischen Alltags-Verständnis ist der Frack eine Hose. Dies erst einmal vorab. Rein faktisch aber gilt der Frack als festliches Kleidungsstück und nicht als gewöhnliche Beinbekleidung. Es handelt es sich um einen taillierten Rock mit Schößen, der von distinguierten Vertretern der Oberschicht getragen wird, und zwar zu außergewöhnlichen Gelegenheiten, etwa zu Staatsempfängen und Opernbällen. Doch auch Dressurreiter und Oberkellner bedienen sich seines elitären Chics. Zu erinnern sei hier an den Butler James alias Freddie Frinton, der alljährlich zu Sylvester Millionen Fernsehzuschauern und seiner Dame Miss Sophie den 90. Geburtstag versüßt. Ein Sausen als akustisch wahrnehmbares Phänomen ist dabei indes nicht zu vernehmen. Unter Sausen versteht man landläufig ein anhaltend starkes, bisweilen scharfes oder auch summendes Geräusch von gleichmäßigem, bisweilen aber auch an- und abschwellenden Stärkegrad. Andererseits jedoch bezeichnet Sausen eine schnelle Fortbewegung. Fräcke allerdings bewegen sich weder fort noch erzeugen sie ein anhaltend starkes und bisweilen scharfes oder auch summendes Schallereignis. Beim Fracksausen geht es vielmehr um ein abdominelles Rumoren, verbunden mit Flatulenz und dem Bedürfnis, sausend schnell ein Abort aufzusuchen. Dort erleichtern die Frackschöße offensichtlich das Abführ-Geschäft: die Herren James und Schockemöhle klappen sie im Falle einer Unterbrechung von Dinner oder Turnier einfach in Windeseile nach oben. Saust also der Frack, eilt sein Träger zum Klo, und zwar mit erhöhter Geschwindigkeit.Anderenfalls saust etwas in die Hose, und das ist mit Geruchssensationen der unangenehmen Art verbunden. Das wiederum würde nicht als Fracksausen bezeichnet, sondern mit dem der medizinischen Fachsprache entlehnten Begriff der Enkopresis. Auch im Tierreich hat der Frack seit Jahrtausenden seine Anhänger. Vor allem Pinguine zeigen hier ein außergewöhnliches ästhetisches Bewusstsein. Dabei ist nicht ganz klar, ob es bei ihnen zum Sausen kommt. Zwar sausen sie durch die arktischen Meere, befleißigen sich auf dem Festland jedoch eines eher unsportlichen Watschelns. Angesichts der Klimakrise erscheint es dabei nicht ganz unwahrscheinlich, dass sich unter den Pinguinen längst ein gewisses Fracksausen eingestellt hat. Denn nicht nur bei der Spezies der Pinguine ist das Fracksausen Ausdruck einer inneren Anspannung und Aufregung. Während den humanoiden Eishockey-Aktivisten der Krefeld Pinguine Fracksausen durchaus geläufig ist, sind Staatsmännern und Orchesterchefs solche Empfindungen in der Regel fremd. Fracksausen kann bei ihnen deshalb nur selten beobachtet werden. Vielmehr ist es eine verbreitete Erscheinung bei Prüflingen aller Art. Fahrprüfungen, Staatsexamen und Steuerfahndungen lösen regelmäßig Fracksausen aus, obwohl in diesen Situationen nun gerade kein Frack getragen wird. Hier offenbart die deutsche Sprache eine gewisse Inkonsistenz. Trotzdem spiegelt sie nicht ganz unzutreffend die Idee des Fracksausens wider: auch wenn es gerade nicht der Frack ist, der saust, und die, die es in einer angespannten Situation zur Latrine drängt, mit keinem solchen bekleidet sind. Aber - so ist die Welt von heute. Das müssen wir akzeptieren. Und im Osten der Republik, das sollte hier nicht unerwähnt bleiben, haben vier junge Männer, Mitglieder des Opernchores der Stadt Erfurt, aus ihrer Not(-durft?) eine Tugend gemacht: „Fracksausen“ nennen sie ihr Gesangs-Quartett. Ob das nun programmatisch gemeint ist und die Frackschöße zum dargebotenen Liedgut rhythmisch herumsausen, das bleibt das Geheimnis der vier Thüringer Kulturheroen. Auf jeden Fall aber dürfte es eine Anregung für das Wuppertaler Kulturleben sein: Frack-Sausen – ein neues Projekt für das Pina-Bausch-Ensemble.

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