OnlineItalien 06.2023

ITALIEN 1 NOTNR. 432/0623/40. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG www.Italien-wuppertal.de I T A L I E N Mehr davon: Ausstellung „Der Witz im Unmöglichen“ Café du Congo vom 8.5. - 6.8. 2023

2 ITALIEN

ITALIEN 3 jorgo Luisenstraße Luisenstraße Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! AUS DER WUNDERSAMEN WELT DER FUSSNÄGEL

4 ITALIEN ITALIEN - Über 38 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg DegenkolbDegerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, Rattelschneck, Shoam, Bernd Sommer, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, WSCS, Valentin Witt Rudi Hurzlmeier Titel: Dirk Meissner Layout: Glatten Hanf Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControling“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: 8.755 Stck. Mindestens haltbar bis 07/8/23 IMPRESSALIEN ZIPPO BECKER meint: ACHTUNG! SPEZIALDEMOKRAT! Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Viele von Ihnen haben schon die erste Ausgabe von ITALIEN in Händen gehalten und erinnern sich an das Jahr 1984, als unser Magazin seinen einzigartigen journalistischen Siegeszug begann, vorbei an Publikationen, die es heute nicht mehr gibt oder nie gab, weil der Fortschritt und das Internet ihnen die Luft zum Atmen nahm, sie in den unternehmerischen Ruin trieb. Wir haben früh die Zeitenwende erkannt, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten einen Gameboy, spielten „Super Mario“ am Nintendo und was es sonst noch so gab oder auch nicht, ich kenne mich nicht gut aus, hatte aber immer Fachkräfte an meiner Seite, digitale Berater, IT-Irre, Menschen, neben deren Rechnern sich hunderte von Pizzakartons stapelten und die ihre Freundin, wenn sie denn eine hatten, „Maus“ nannten. Wir treiben in stürmischer See bereits auf unseren 40. Geburtstag zu, den wir unbedingt, ohne Schiffbruch zu erleiden, erleben wollen. Mit eurer Hilfe wird uns das gelingen. Und vielleicht auch mit eurem Geld, denn wir sind weiter auf der Suche nach solventen Partnern, wagemutigen Matrosen für unser lustiges Segelboot im Kampf gegen den Irrsinn dieser Welt, die gegen eine geringe Gebühr gerne ihren Namen oder den ihres Unternehmens auf unseren Segeln lesen möchten, um mit uns zusammen gegen die unberechenbare wilde Kraft der Online-Ozeane zu bestehen, oder, wenn es denn nicht anders geht, zusammen mit uns unterzugehen, zu ertrinken, in unbenutzter Druckfarbe, um auf dem Meeresboden, dem Friedhof aller bunten Magazine, neben „Barbara“, Brigitte Woman“,“ Brigitte Wir“,“ Brigitte Leben!“, „Brigitte Be Green“, „Brigitte Mom““, Chefkoch“, „Eltern“ begraben zu werden. Aber wenn wir überleben sollten, dann feiern wir am Freitag, den 19. April 2024, in der Börse zu Wuppertal „40 Jahre ITALIEN - 40 Jahre Spass gemacht!“. Mit Musik, Lesungen und prominenten Gästen. Versprochen! Ich wünsche uns und Ihnen immer eine handbreit Wasser unterm Kiel. Herzlichst, Uwe Becker (Traumschiff-Kapitän)

ITALIEN 5 DAS GEFUNDENE GEDICHT VON FALK ANDREAS Dumme zoologische Frage Die Echse hockt auf einem Stein starrt sinnend vor sich hin Sie scheint sehr nachdenklich zu sein Nun sage mir, welchen Namen trägt das Tier? Wie man nur so fragen kann Das ist ein Überleguan til mette HEUTE… •••wurde ich auf dem Stationsflur von der Bewegungstherapeutin beim Müßiggang erwischt. Sofort wurde der alte Weltraum zur „Hockergymnastik“ mit der Begründung eingezogen, es seien „nunmal noch Plätze frei“. Was soll man da entgegnen?! Ich fügte mich und fand mich in einer Gruppe von etwa zwölf noch älteren Herrschaften wieder, die meisten mit Rollator oder Rollstuhl, teils auch von anderen Stationen. Es wurde auch sofort laut über mich getuschelt. Ich setzte jedoch meinen „ich bin hier, weil ich es kann“-Gesichtsausdruck auf, was zunächst für Ruhe sorgte. Jedenfalls, bis die Übungen anfingen. Arme und Beine heben klingt erstmal leicht, bis man es wirklich machen muss. Wieder Getuschel und Blicke. „So, Achtung“, mahnte die Therapeutin. Weitere, noch schwerere Übungen folgten, ich Muskelkater schon vom Hören. Dann aber zum Abschluss endlich etwas mit Sportgerät. Man sollte einen Gummiball in einen Korb in der Mitte werfen. Ich zielte, warf...KORBROLLER. Nun sehr lautes, fast lauthalses Tuscheln. Ich mit langen Schritten in den Aufzug, in den 100 Leute passen. Doch die Alten sind zu langsam. Die Tür schließt sich. Ich fahre allein. Benjamin Weissinger GIBT ’S… •••eigentlich in Berlin schon einen Frisörsalon mit dem lustigen Namen „Hairta BSC“? Harry vom Hombüchel

6 ITALIEN Sommer, Sonne, Rumpsteak! Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Give Pils a chance In grauer Vorzeit machten clevere Altvordere der Natufien-Kultur eine Entdeckung, die bis in die Jetztzeit Bestand hat, und gründeten daraufhin vor rund 13.000 Jahren im heutigen Israel in einer düsteren Höhle des Karmel-Gebirges die erste Brauerei der Menschheit. Da kommen die chinesischen Braumeister (etwa 5.000 Jahre) nicht mit und die europäischen Gallier mit ihren lächerlichen 2.500 Jahren schon gar nicht. Zwar wurden die Biere seinerzeit vorzugsweise nur bei rituellen Festen vergurgelt, was aufgrund der geringen, verfügbaren Mengen ja auch nachvollziehbar ist. Davon sind wir unterdessen glücklicherweise weitgehend abgerückt. Außer beim Münchner Oktoberfest ist man bei religiösen Festivitäten auf Wein umgestiegen. Gleichwohl, auch wenn die Ingredienzen des guten Saftes, wie Wasser, verschiedene Getreide, Hopfen, Malz und Hefe im Wesentlichen die gleichen geblieben sind, so hat der um einige Jahrhunderte spätere Deutsche dennoch einige wichtige Zutaten hinzugefügt. So etwa das 1516 erlassene Reinheitsgebot: „Wir wollen auch sonderlichen, das füran allenthalben in unnsern Steten, Märckten und auf dem Lannde, zu kainem Pier merer Stückh, dann allain Gersten, Hopffen unnd Wasser, genommen und gepraucht sollen werden.“ Aber natürlich gibt es wie überall auch im Braugewerbe immer irgendwelche Schlaumeier, die dem Ganzen noch eins draufsetzen müssen. Und so gibt es seit 2011 ein Bier mit einem Alkoholgehalt von 57,7 Prozent – gebraut nach dem Reinheitsgebot, darauf weist der Braumeister ausdrücklich proppenstolz hin. Zum Glück fließt dieses fränkische Schnapsbier nicht in den Hähnen des Glasbierfachgeschäftes. Das Ergebnis wäre kaum auszudenken. Nein, nein, am dortigen Tresen werden weiterhin die gaumen- und hirnfreundlichen rund fünfprozentigen ausgeschenkt, so dass sich auch Jutta B. gelegentlich ein Gläschen gönnt, wie der Hauptstadtkorrespondent von ITALIEN, dem alkoholfreien Vollrausch-Heftchen, glaubhaft zu versichern weiß. Und besser isses, denn so sind die Deutschen denn nur 10,6-mal jährlich besoffen und belegen im weltweiten Besäufnis-Ranking nur den 19. Platz. Spitzenreiter sind hier die Schotten mit 33,8-mal, dicht gefolgt von den Briten (33,7). Den dritten Platz belegen die Australier (20,2). Andere sind nicht so pingelig wie der stolze Franke Georg „Schorsch“ T. und schütten noch alles Mögliche andere Zeugs in ihren Gerstensaft. Spitzenreiter ist hier die Klosterbrauerei Neuzelle in Brandenburg: Kirsch-, Himbeer- oder Apfel-Bier, Spargel- und Kartoffel-Bier sind da im Angebot. Dabei waren es einst doch gerade die Mönche, die stets fleißig gebechert haben, um ihrem Herrn wohlgefällig zu sein. Mit Heu-Bier gelingt dies wohl kaum, das ist eher was für Rindviecher. Doch auch einige Kneipen brauen unterdessen ihr eigenes Bier. So etwa eine im Park in unmittelbarer Nähe der ITALIEN-Redaktion. Schon seit geraumer Zeit ist dem Berichterstatter damit ein gemütlicher, sommerlicher Ausflug dorthin verwehrt. Und seit es in Deutschland seit 2017 den „Verband Deutscher Kreativbrauer“ gibt, drohen wohl noch weitere Ferkeleien. Anti-Aging-Bier und Badebier gibt es schon und selbst an einem Bierpulver wird gebastelt. Im Glasbierfachgeschäft gibt’s sowas zum Glück nicht. „Ein Biertrinker ist nicht ein Idiot! Sehen was in Glas passiert“! (frei nach Giovanni Trapattoni, Trainer des FC Bayern München 1994-95) NEU: ALT! SCHUMACHER ALT 0,33CL UND 1-LITTER-FLASCHE 1 JAHR ITALIEN 25 EURO // FÖRDER-ABO 50 EURO // SUPER-FÖRDER-ABO 100 EURO // EINFACH ÜBERWEISEN AN: ITALIEN-MAGAZIN, STADTSPARKASSE WUPPERTAL // IBAN: DE46 3305 0000 0000 9048 47

ITALIEN 7 KURZ GESAGT:PINKWART VON SCHÖNINGHAUSEN DER VERSÖHNUNGSTHEORETIKER MANCHMAL… •••reizt es mich ja doch, Kaufhausdetektive ein bisschen zu ärgern. Mach mich allerdings auch gern lächerlich. Eben halb schon getan, BEIDES: Mit dem bezahlten Stift gen Ausgang geschlichen, scheinverstohlen in die Jacke gesteckt - und grimassierend umgeschaut mit einer Art Unauffälligkeit, wie sie nur Dieben eignet und die für Aufpasser natürlich grad auffällig ist, wenn sie in der Aufpasserschule gut aufgepasst haben. Der Bon in der Tasche würde ja klären, und es wäre ein sicher unfairer Spaß gegenüber dem Schnüffler, freilich genau dann verdient, wenn er verhaftungsgeil ist und es vielleicht bloß für eine Karriere als Polizist oder Gebirgsjäger nicht gereicht hat. Martin Hagemeyer Sommeridiot: Freiwillig beten für Plätzkes Für Kuchen und Appeltate und Sahnetorte und Plätzkes mussten wir nicht beten. Ommas süßes Gebäck war ohnehin göttlich. Zum Ludgerusfest im September machte sie immer eine Waddische Appeltate. Ihre Appeltate machte meine Omma nicht in einer tiefen Kuchenform, sondern auf einem Backblech. Da kam zuerst Teig drauf, dann die Apfel-Rosinen-Zimt-Masse und da drauf legte sie rautenförmig schmale Teigstreifen. Die sahen aus wie das Gitter im Beichtstuhl, durch das ich meine mühsam zusammengelogenen Beichten aufsagte. Und ein paar Wochen vor Weihnachten, wenn auch die Engel ihre Backöfen anwarfen und der Himmel über Schuir ganz rot war, wurden Plätzkes gebacken. Vorwiegend Spritzgebäck. Spritzgebäck war das allerleckerste Gebäck. Ich durfte beim Backen helfen. Omma quetschte den Teig oben in den Fleischwolf rein, kurbelte und dann kam unten ein fast schon fertiges Plätzken raus. Ich durfte es abnehmen und gaaanz vorsichtig aufs Backblech legen. „Ganz dicht neben die anderen. Aber nicht zu dicht, die gehen ja noch auf.“ Und dann noch eins. Und dann noch eins. Und dann noch eins, bis das Backblech voll war. Das sah schon sehr schön aus! Beim Saubermachen des Fleischwolfs fiel besonders in der Schnecke noch ganz viel Teig an, den ich ungebacken schlecken durfte. Göttlich! Und die sehr schön unregelmäßig gebackenen Plätzkes – die, die hinten lagen, waren immer viel dunkler als die, die vorne lagen – durfte ich dann – sparsam! – mit Schokolade bepinseln. Bis Weihnachten wären meistens keine Plätzkes mehr da gewesen, weil ich ja wusste, wo die versteckt waren und weil ich bis Weihnachten einfach nicht abwarten konnte. Irgendwo hatte Omma aber noch eine total geheimes Geheimversteck und aus dem kamen die Plätzkes, die wir am ersten Weihnachtstag verputzten. Am zweiten waren nämlich schon keine mehr da. Für die himmlischen Plätzkes von Omma hätte ich sogar freiwillig gebetet. Ein Vorgeschmack auf die Lesung des Sommeridioten Ludger Fischer in der Glücksbuchhandlung am 1. Juni 2023.

8 ITALIEN ALLE TERMITEN OHNE GEWEHR! sachenbörse (bitte Kindersachen mitbringen) • Kattw. Fabrik/11 Uhr 5. MO Bill Stewart Jazz Club • Loch/20 Uhr Der Menschenrechte-Chor Singing for Diversity • die börse/19.30 Uhr 7. MI Wadde Hadde Kötting da Offen:Bar • Loch/22 Uhr 8. DO Lesenova mit Quinn Kunz • Loch/20 Uhr 9. FR Ignaz + Nasca + Maruhni Offen:Bar • Loch/20 Uhr Vollkontakt-Comedy mit Christin Jugsch, Serkan Ates-Stein und Timur Turga und Timur Turga • die börse/19 Uhr 10. SA Hoffen:Bar Offen:Bar • Loch/20 Uhr Fifty & More Die 50+ Party im Tal • die börse/21 Uhr Nachbarschaftsfest • die börse/ab 14 Uhr Polizeichöre Wuppertal Ein Hoch auf uns • Immanuelskirche/16.30 Uhr 11. SO Fonds Soziokultur Ist aber noch nicht fertig... • Loch/14 Uhr Kantorei Barmen-Gemarke Kantate-Gottesdienst • Immanuelskirche/10 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattw. Fabrik/11 Uhr 12. MO Der Menschenrechte-Chor Singing for Diversity • die börse/19.30 Uhr 13. DI Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 14. MI Meteors Jazz Club • Loch/20 Uhr 1. DO Alexander Schwarz Die Entdeckerin der Welt • Bürgerbahnhof/19 Uhr Lesung Ludger Fischer Sommeridiot • Glücksbuchladen/20 Uhr 2. FR Position Of Music Offen:Bar • Loch/22 Uhr FrauFranke50Kilohertz Tina Tonagel & Elisabeth Coudoux • O r t/20 Uhr Freunde 2 B7 Improtheater • die börse/20 Uhr Single Party ab 16 Jahren in Begleitung einer erwachsenen Bezugsperson • Färberei/18 Uhr 3. SA Prude Offen:Bar • Loch/20 Uhr Fonds Soziokultur DJ Workshop • Loch/14 Uhr Fight 4 Human Rights: Anti-Rassismus Tagesworkshop • die börse/10 Uhr Kindersachen-Trödelmarkt • LCB/10-14 Uhr 4. SO Tag des guten Lebens multikulturell und inklusiv • Immanuelskirche/11.30 Uhr Kinderdisco für Kinder von 6-10 Jahren • LCB/14-16 Uhr Zeilensprung Poetry Slam • Kattw. Fabrik/19 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr Frauenkleider- und KinderZaubersalon mit Die AndersArtigen • die börse/20 Uhr 21. MI Tobias Haug Trio Jazzclub • Loch/22 Uhr Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte Eisenbahnen im Nordosten der USA • Bürgerbahnhof/19.15 Uhr 22. DO duo micans zeitgenössische Musik und Prokofjew • O r t/20 Uhr Les Blue Jay Sisters Feinste Chansons & Rare Schlager • Bürgerbahnhof/19.30 Uhr 23. FR Angel Demon Offen:bar • Loch/20 Uhr 24. SA Sound of The City Final Call • Loch/22 Uhr Fonds Soziokultur Upcycling Workshop • Loch/14 Uhr 25. SO Salsa in der City Umsonst & Draußen • LCB/15 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr 27. DI Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 28. MI Roman Babik Trio Jazz Club • Loch/20 Uhr 29. DO Tumult Bohbi • Loch/20 Uhr Rudelsingen - das Original Team Rautenberg • die börse/19.30 Uhr Ira Laudin Der Himmel am nächsten Morgen • Bürgerbahnhof/19.30 Uhr 30. FR 5 Stunden 5 Djs • Loch/20 Uhr Forum Hesselnberg-Südstadt Die Demokratie-Werkstatt • die börse/17.30 Uhr Spiel Mit! Brettspieleabend • Bürgerbahnhof/19 Uhr 15. DO Klangkosmos NRW Alpcologne • Färberei/19 Uhr Slam börse • die börse/19.30 Uhr Milonga Tango • die börse/20 Uhr Die Trockenblumen Alman an Bord? • LCB/20 Uhr 16. FR The Kings Of Dubrock • Loch/20 Uhr Franzi Rockzz Record Release • die börse/20 Uhr 17. SA Trio New Encounter Blaise Siwula, Christoph Irmer & Israel Flores Bravo • O r t/20 Uhr Unbreakable Daani & Mauzmon Offen:Bar • Loch/22 Uhr Kantorei Barmen-Gemarke O Fortuna • Immanuelskirche/18 Uhr Duo De Schepper-Sanczuk & Odessa Projekt Tanzfest • Färberei/19 Uhr 18. SO Die Hardt bewegt Das große Kinder- und Familienfest • Hardt/12-17 Uhr Der Menschenrechte-Chor Konzert • die börse/19 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr 19. MO Chor und Orchester der BUW Semesterabschlusskonzert • Immanuelskirche/20 Uhr Der Menschenrechte-Chor Singing for Diversity • die börse/19.30 Uhr 20. DI Chorprobe • Loch/19.30 Uhr Kantorei Barmen-Gemarke O Fortuna • Immanuelskirche/18 Uhr TERMINABGABE FÜR JUL-GUST (DOPPELAUSGABE) 2023: FREITAG, 16.06.‘23 DIREKT AN: SHOAM@WEB.DE I T A L I E N TERMITEN2306 HARRY VOM HOMBÜCHEL

ITALIEN 9 FUNDSTÜCK AUS DEM STANDESAMT HANNOVER We Are Not in Kansas Anymore: Astronomische Mietpreise und Lösungsversuche Als Dorothy und Toto nach dem Tornado wieder zu sich kommen, finden sie sich jenseits des Regenbogens wieder und Dorothy erkennt schnell: „We are not in Kansas anymore“. Damit sie wieder nach Hause kommen kann, sitzt das Publikum durch eine längere Geschichte mit Vogelscheuche, Blechdosenmensch, einem ängstlichen Löwen, einer guten und einer bösen Hexe und schließlich auch dem Zauberer von Oz, dem Land der Phantasie. Wir kennen die dortigen Mietpreise nicht, doch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie über den Mieten in Kansas liegen, würden Tante Emily und Onkel Henry die Farm und das Häuschen darauf nicht ohnehin besitzen. In den USA ist man derzeit als Mieter am allerbesten in Kansas aufgehoben, am allerschlechtesten in Manhattan. In Zahlen: Die Hälfte aller US-Haushalte haben ein Jahreseinkommen von unter $70.000 brutto, die andere Hälfte liegt darüber. Um nicht als unter Mietzahlungen „leidend“ zu gelten, sollte der Haushalt nicht mehr als 30% des Einkommens dafür ausgeben müssen, also $1.770 pro Monat für Haushalte genau in der Mitte dieser Einkommensverteilung. In Manhattan kann man damit knapp 23 Quadratmeter mieten, in Wichita, Kansas 134 Quadratmeter. Das macht der Markt, Im Durchschnitt sind Wohnungen in Manhattan 70 Quadratmeter groß, in Wichita 75 Quadratmeter. Das machen Architekten. Die Menschen, jedenfalls die in Manhattan und in weiten Teilen New Yorks, rücken zusammen und bilden Wohngemeinschaften mir mehreren Lohntüten mit nach Hause bringenden Haushaltsvorständen. Unter Studierenden schon seit Langem bekannt und als WG-Kultur regelrecht gepflegt, bei Schlechtverdienern aus der puren Not geboren und oft mit Zimmergenossen verbunden, deren Namen man am liebsten gleich wieder vergessen möchte, hat die gemeinsame Anmietung von Wohnraum in New York jetzt eine innovative Form hervorgebracht. Mommune ist ein Kofferwort aus Mom, also Mutter, und Kommune, also Gemeinschaften, in denen Haushaltsvorständinnen verbindlich zusammenleben, die weder verwandt noch Sexualpartner sind. Diese Art Wohngemeinschaften alleinerziehender Mütter verbindet eine Antwort auf die astronomischen Mieten in New York mit den Vorteilen, nicht ganz alleinerziehend zu sein. Die uralte Kraft von Sisterhood und Matriarchat hat den Redakteurinnen bei der New York Times die Augen derart angefeuchtet, dass Mommune auf der Titelseite zu lesen war, und darunter gab es Zahlen. Vor 20 Jahren wurde die Webseite CoAbode als eine Art Plattform gegründet, auf der sich alleinstehende Mütter austauschen können, was auch immer das heißen mag. Mittlerweile sind auf CoAbode mehr als 300.000 Nutzerinnenprofile alleinstehender Mütter zu finden, die entweder schon in einer Mommune leben, eine gründen wollen oder sich einer anschließen. Zum Vergleich: Wichita hat, ähnlich wie Wuppertal, knapp 400.000 Einwohner. Zudem ist das Potenzial riesig. Bei derzeit 61 Mio. Ehepaaren in den USA, davon 40% mit Kind oder Kindern und einer Scheidungsrate von ebenfalls etwa 40% dürfte das Konzept der Mommune in den kommenden Jahren wohl Schule machen, nicht gerade in Kansas oder jenseits des Regenbogens, doch in New York und den anderen Stellen in den USA, wo die Mieten zuletzt durch die Decke gegangen sind.

10 ITALIEN NEULICH IM TV von Uwe Becker Als linksliberaler Kolumnist wollte ich mir am Samstag die Krönungszeremonie selbstverständlich nicht anschauen. Wer mich kennt weiß, dass mich dieser ganze Blödsinn nicht die Bohne interessiert. Aber aus Liebe zu meiner verstorbenen Großmutter habe ich es mir dann doch angeschaut. Tatsächlich schossen mir damals, bei der Übertragung von Dianas Beerdigung, Tränen in die Augen, aber das lag daran, dass ich für die unglückliche Prinzessin von Wales eine gewisse Affinität entwickelt hatte, und ihr Ende im Tunnel mich wirklich traurig machte, hatte ich doch die Hoffnung nie ganz aufgegeben, sie irgendwann glücklich zu machen - altersmäßig passten wir gut zusammen und 1997 war ich zudem Single. Allerdings hätte ich noch richtig perfektes Englisch lernen müssen, das blieb mir durch ihr plötzliches Ableben dann erspart. Am vergangenen Samstag war alles anders, dieses heilige und militärische Brimborium, vor und in der Westminster Abbey, unzählige Bärenfellmützenträger, eine goldene Kutsche mit goldenen Bänken - solche Bänke haben wir ja in Elberfeld auch, unsere sind aber viel bequemer und von innen beleuchtet, oh my Lord, wofür das alles? Gefühlt nagt die halbe englische Bevölkerung am Hungertuch. Nur zu gerne hätte ich meine Augen vor alldem teuren, unnötigen Krönungsquatsch verschlossen, aber ich wollte es ja stellvertretend für meine Oma betrachten. Ihr hätte es bestimmt sehr gut gefallen, sie ist ja im 19. Jahrhundert geboren, da lasse ich Milde walten. Oma wusste alles über die europäischen Königshäuser, da sie einige Wochenmagazine der Regenbogenpresse abonniert hatte. Heute stehen die Farben des Regenbogens statt für unseriösen Journalismus weltweit für Fortschritt, Aufbruch und Veränderung und als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen, der Hoffnung und der Sehnsucht. Allerdings dient der Regenbogen einigen Zeitgenossen damals wie heute als Brücke für ihre verstorbenen Haustiere auf dem Weg in den Himmel, was ich persönlich nicht schätze. Aber egal, irgendwann war ich in der Stimmung, den Fernseher auszumachen, hatte dann aber wegen Großmutter ein schlechtes Gewissen und außerdem bricht mir ja auch kein Zacken aus der Krone. Und so ließ ich den Fernseher einfach im Hintergrund laufen und stellte mir vor, wie King Charles später auf dem Balkon ein Schild hochhält, auf dem „azgathebleibt“ steht. Nebenbei wusch ich Geschirr ab, brachte den Müll raus und kürzte im Bad meine Nasenhaare, was man halt samstags so macht, wenn einem die Zeit zu lang wird. Irgendwann hatte ich dann aber wirklich und endgültig von der hausbackenen und langweiligen Krönungszeremonie genug. Ausschlaggebend war die Szene, als der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, Queen Camilla auch noch ein Krönchen verpassen wollte, das ging mir als Diana-Fan eindeutig zu weit, ja, es war fast unerträglich mitanzusehen. Spontan spielte mein Hirn verrückt und ich sah eine wiedergeborene Lady Di wutschnaubend in die Kirche stürmen und mit englischer Härte und einem präzisen, spektakulären Scherenschlag dem Erzbischof von Canterbury die Krone aus den Händen spitzeln, die hiernach in tausend Stücke auf dem kalten Steinboden der Westminster Abbey zerbrach. In meiner Vorstellung wäre zudem Prinz Harry jubelnd aufgesprungen, hätte sich seiner Jacke entledigt und mit beiden Händen sein Hemd vom Körper gerissen, um seine Mutter mit nackten Oberkörper wild herumspringend hart zu feiern und dem Rest der Gemeinde den bösen Mittelfinger zu zeigen. Das war dann aber auch der Augenblick, in dem ich mir schnell ein eiskaltes Jever Pils, einen Teller mit leckeren selbstgebratenen Frikadellen vom Aberdeen Angus plus Düsseldorfer Löwensenf aus der Küche holte und auf Sky Bundesliga umschaltete. Inzwischen war es auch spät geworden, bereits nach halb vier, es stand aber überall noch 0 zu 0.

ITALIEN 11 Uns hat es der Verlag auch geschenkt. HARALD LESCH… •••erschafft versehentlich das Universum, da kommt seine Frau nach Hause. „Was soll das denn hier?“, kreischt sie. „Langsam, Süße“, beruhigt sie Lesch. „Ich kann das alles erklären.“ Da erschießt ihn seine Frau brutal mit einer abgesägten Schrotflinte. Valentin Witt WENN ICH… •••bei uns im Viertel die gutbetuchten, gepflegten Senioren in Maßanzügen und Golfslippern sehe, die bei diesem Wetter beginnen, ihre Cabrios spazierenzufahren, bin ich allem Jakobinertum zum Trotz immer gleich milder gestimmt, wenn sie das in einem Oldtimer tun, mag der auch oft so teuer gewesen sein wie die faden modernen X-Jaguare und S-Mercedesse. So wie es mich immer freut, wenn ihnen zur Seite eine gleichfalls bereits etwas verblühte Dame im selben Alter sitzt, und nicht die in diesen Kreisen so häufig zu findende zwanzig Jahre jüngere Zweitfrau, gegen die irgendwann zum Einsetzen der Wechseljahre die erste Partnerin eingetauscht wurde. In beiden Fällen denke ich wohlwollend: „Wenigstens trägt er erst mal die alten auf.“ Martin Knepper DAS AMPEL-DIPLOM Ihr hockt im Hass zusammen, weil Ihr könnt euch halt nicht trennen? Ihr träumt von Gift und Hackebeil? Man hört euch leise flennen? Ihr trickst herum und lügt und brüllt Beim Hauen, Stechen, Raufen? Die dicken Hälse gut gefüllt? Man sieht euch heimlich saufen? Ihr schlagt euch grün und gelb und rot Beim In-Die-Kehle-beißen Und betet für des andern Tod? Dann dürft ihr „Ampel“ heißen! Thomas Gsella ari

12 ITALIEN FRIEDRICHSTRASSE 52, 42105 WUPPERTAL E-MAIL: K.HARDENBURG@WEB.DE • TEL: 0202 372 900 58 ÖFFNUNGSZEITEN: MO.-FR.10-18:30 UHR / SA.10-16 UHR EAT THE RICH! wscs ITALIEN-Autor Ludger Fischer liest aus seinem neuen Buch „Sommeridiot“ Donnerstag, 1. Juni, 20 Uhr, im Glücksbuchladen (bei gutem Wetter Open Air) GEMEINSAM EINSAM •••Acht Monate nachdem niemand anderes als der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in seiner Regierungserklärung über Einsamkeit in der Bevölkerung monologisierte, will die schwarz-grüne Landesregierung das Problem (die Einsamkeit, nicht Wüst!) endlich angehen. Dazu soll der Vorschlag einer EnqueteKommission umgesetzt werden, ohne fremde Hilfe einzigartige Begegnungsräume zu schaffen, in denen für die vielen Singles im Land Kinoabende mit Filmklassikern wie „Die Reise ins Ich“ veranstaltet werden oder Kleinkünstler in Eigenregie ihre Soloprogramme präsentieren können. Darüber hinaus sollen Brett- und Videospielnachmittage („Alone in the Dark“, „Die Einsiedler von Catan“ etc.) für Abwechslung vom öden Alltag sorgen. Ebenfalls geplant sind gut isolierte Selbstlernzentren mit vielen stillen Kämmerlein zur ungestörten Durchführung eines kontaktlosen DIY-Kursprogramms. Auch der Therapieansatz würde dank separater Einzelgesprächsangebote nicht vernachlässigt. Laut Wüst wolle man mit diesem einmaligen Angebot ein gesamtgesellschaftliches Alleinstellungsmerkmal für NRW schaffen: „Bis es soweit ist, werden an den Behördenrechnern allerdings noch einige Runden Solitaire vergehen.“ Daniel Sibbe DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Ich lache nicht über Witze, in denen Tiere zu Schaden kommen – ich bin ein Vegagtarier. DAS ERSTE MAL… •••einen elektrischen Ohrenhaarschneider zu benutzen, ist wie der erste Besuch in einem Sexshop: Die Tür zu einem Lebensalter schließt sich, und es öffnet sich eine andere. Und dahinter ist es dunkel, haarig und ein wenig gruselig. Martin Knepper

ITALIEN 13 rattelschneck ERNST KAHL‘S KINDER WERDEN IMMER GRAUSAMER (8) Wieder will jemand im Keller des riesigen alten Gebäudes, in dem wir ein paar trockene, nicht zu kalte Räume bewohnen, etwas Außergewöhnliches entdeckt haben. Diesmal ist es angeblich ein großes, äußerst beunruhigendes Zeichen an der Wand. Was sind das nur für Menschen, die in unserem Keller dauernd solche Entdeckungen machen! Wir selbst haben nie dergleichen wahrgenommen und können es auch jetzt nicht. Erst nachdem man uns eindringlich darauf aufmerksam gemacht und lange genug vor der betreffenden Wand herumgefuchtelt hat, glauben auch wir allmählich etwas zu erahnen, das vage den Behauptungen der eifrigen Fremden entspricht. Die sind damit keineswegs zufrieden, sondern drängen uns, etwas zu unternehmen. Wir wissen aber nicht, was überhaupt unternommen werden könnte. Eine Ärztin wird gerufen. Sie betrachtet intensiv die Stelle an der Wand und kann anscheinend sehen, wovon die Fremden reden. Vermutlich in der Absicht, das so beunruhigende Zeichen einzuordnen, fragt sie, ob bei den im Haus Wohnenden, also bei uns, eine bestimmte politische Ausrichtung vorherrsche. „Im Gegenteil!“, wird wahrheitsgemäß erwidert. Ich kann nicht verstehen, wie die Frau auf eine derartige Frage gekommen ist, schweige jedoch dazu. Weitere Erkundigungen beliebt die Ärztin nicht einzuziehen, sondern ermahnt uns vielmehr: „Denken Sie immer daran: Der Keller ist ein äußerst gefährlicher Ort, besonders nachts, wenn er unkontrollierbar in die Tiefe und die Weite wächst. Meiden Sie ihn dann nach Möglichkeit! Verhängnisvolle Räume und Abstiege entstehen in der Nacht. Wie leicht verläuft man sich und findet nicht mehr hinaus! Wer sich in diese verhängnisvolle Sphäre wagt, wird unweigerlich von bösartigen Wesen angegriffen! Als Medizinerin lege ich dringend nahe, dann sofort furcht- und rücksichtslos auf die Unholde einzuschlagen, bis sie vergehen. Sonst nisten sie sich wie Viren in den Gedanken der von ihnen Überfallenen ein.“ Wir stehen stumm dabei und lauschen ihren Worten. Zum Schluss gibt die Ärztin uns den Rat: „Hören Sie zur prophylaktischen Stärkung Ihres geistigen Immunsystems viele Fugen, am besten von Johann Sebastian Bach. Doch auch die von Mozart sind wirksam.“ „Ändert sich denn durch das Zeichen an der Kellerwand etwas an unserem Leben?“, will ich von der Ärztin wissen. Nach Art eines Zollbeamten reicht sie mir etwas, das aussieht wie eine runde gläserne Kuchenplatte, die, als ich sie ohne zu überlegen in Empfang nehme, quadratisch wird. Erschrocken werfe ich mir vor, den Gegenstand nicht zurückgewiesen zu haben, denn ich befürchte, nun in neue Schwierigkeiten geraten zu sein. Weniger an mich als an alle gerichtet, antwortet die Ärztin: „Manchmal scheint ein neuer Anfang möglich.“ Die Fremden, die das Ganze ausgelöst haben, sind fortgegangen. Auch wir begeben uns in unsere Wohnräume zurück. Das Zeichen im Keller von Eugen Egner FORTSETZUNG NÄCHSTE WOCHE!

14 ITALIEN RUDI HU / AUCH NICHT UNINTERESSANT rudi hurzlmeier FRAGEN VON VALENTIN WITT (BEST OF) •••Wärt ihr lieber die Zahnbürste von Til Schweiger oder die Klobürste von Heidi Klum? SIBBES SERMON Auf den letzten Drücker Nachdem Donald Trump behauptet hat, im Falle einer erneuten Präsidentschaft den Krieg in der Ukraine binnen 24 Stunden beenden zu können, stellt sich nun die bange Frage: Was macht er in den 23 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden, bevor er die Nuklear-Codes eingibt? Telefon: (0202) 80 642 Tag und Nacht info@kirschbaum-bestattungen.de www.kirschbaum-bestattungen.de KIRSCHBAUM BESTATTUNGEN Ich möchte, dass mein letztes Hemd Taschen hat. Olaf H., Hausmeister Jorgo Schäfer W a t c h i n g With My Ears 20 Years Vision Festival, NY deutsch/english 56 pp., 24 x 28 cm hardcover € 39.00 978-3-95593-145-2 www.wolke-verlag.de hauck & bauer

ITALIEN 15 DIE PHÄNOMENE DES DR.DUDROP Buch Jule Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de Heute: Zur Phänomenologie des Heinzelmannes Der Heinzelmann ist ein Heinzel-Mann. Dies einmal vorab.Es handelt sich nämlich um ein männliches Wesen, wie seine Barttracht ausweist. Der Heinzelmann trägt eine kapuzenartige Kopfbedeckung und ist von gedrungener Gestalt, dabei von auffallendem, aber wohlproportioniertem Kleinwuchs bei insgesamt typischem mitteleuropäischem Habitus. Daraus leitet sich unter anderem die liebevolle und wertschätzende Verkleinerungsform für diese Männergruppe ab: die Heinzelmännchen. Derlei Wertschätzung resultiert vor allem aus der fleißigen Grund-Verfassung dieses Männerbundes. Heinzelmänner beherrschen einerseits praktisch alle Handwerkstätigkeiten und stellen ihre Fertigkeiten überforderten Gewerbetreibenden zur Verfügung. Frauen haben in dieser Welt keinen Platz. Im Gegenteil, so bald eine Frau ihres rührigen Schaffens gewahr wird, verschwinden die gnomenhaften Tausendsassas und zwar auf Nimmer-Wiedersehen („Gynäkophobie“). So auch die niederländische Heinzelmännchen-Bewegung, die Kabouter, die die frühen 70er Jahre des zurückliegenden Jahrhunderts bevölkerten. Wenig später waren sie schon wieder verschwunden. Ähnlich erging es den„Heinzelmännkes“, die 2021 in roten Stramplern das Ruhrgebiet aufsuchten, vermutlich unter weibliche Observanz gerieten und sich resigniert zurückzogen. Der zentrale Lebensraum der Heinzelmännchen ist und war die Stadt Köln. Auch wenn es manchmal durchaus den Anschein hat, die Kölner und KölnerInnen würden ihren Konkurrenten aus Düsseldorf und Ennepetal das Vorkommen der fleißigen Hausgenossen absprechen, so spricht deren internationales Vorkommen (Brownies in England, Nisse und Tomte in Skandinavien etc. ) eine andere Sprache. Eine historische Forschungsarbeit zweier holländischer Kabouter zur Geschichte und Kultur der Heinzelmännchen scheint allerdings frei flottierender Fantasie entsprungen zu sein. Es lässt jeglichen wissenschaftlichen Standard vermissen und versucht das Dasein der Heinzelmännchen einem fiktiven Zwergenreich zuzuschreiben. Tatsächlich sind die Heinzelmännchen Erscheinungen von weithin verbreiteten männlichen Schwurgemeinschaften, wie sie uns in Form von Studentenverbindungen, Priesterkonvents und Gay-Clubs geläufig sind. Tauchen Frauen in ihren Randzonen auf – zack, sind sie weg. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob solch sozialphobische Verhaltensweisen keinen nachteiligen Einfluss auf die Reproduktionsrate der Heinzelmänner haben. Wie kann man sich überhaupt das Sexualleben der kleinen Alleskönner vorstellen? In der Öffentlichkeit jedenfalls sind bislang weder Heinzelfrauen noch Heinzelkinder beobachtet worden. Andererseits muss davon ausgegangen werden, dass die HeinzelHomos angesichts ihres doch eher konservativen Auftretens gentechnischen Verfahren ablehnend gegenüberstehen. Als absolut kontraproduktiv zur Lösung der Fortpflanzungsfrage muss die Beteiligung irgendwelcher Femtech-Start-Ups angesehen werden. Ohnehin gibt es über das Privatleben der Heinzelmänner kaum belastbare Daten, auch nicht, aus welcher Quelle sie ihre produktiven Kenntnisse der Handwerksberufe bezogen haben. Ganz unabhängig von ihrer sozialhistorischen Herkunft reicht es den Kölner*innen seit einigen Jahren, die Heinzelmännchen auch ganz ohne „wissenschaftlichen“ Einblick wieder am Gemeinwesen teilhaben zu lassen, etwa in Form der HeinzelmännchenSeniorenbetreuung. Und auch im gesamten Umfeld des Bergischen Landes haben sich Heinzelmännchen-Initiativen wieder an die Arbeit gemacht, nur in Wuppertal scheinen sie beim Sozi noch nicht angekommen zu sein. Sind wieder irgendwelche feministischen Aktionsgruppen im Spiel? Aufgemerkt, Herr Oberbürgermeister Schneidewind: gerade in der Stadtverwaltung Wuppertal gilt es doch, die ganzen über- lasteten Mitarbeiter von fortschrittlichen Methoden zur Steigerung der Arbeitsplatzeffektivität zu überzeugen: „Ach was wär’s doch so bequem, mit Heinzel-Männern, wie vordem - ist man müde, legt man sich, hin auf die Bank und pflegte sich. Eh’ man als Schreibkraft ist erwacht, ist all sein Tagwerk schon gemacht“. Also, Heinzel-Männer, an die Front !

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