OnlineItalien 09.2022

ITALIEN 1 NOTNR . 423/0922/39. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG w w w . I t a l i e n - w u p p e r t a l . d e I T A L I E N

2 ITALIEN

ITALIEN 3 jorgo jorg L u i s e n s t r a ß e L u i s e n s t r a ß e H A R R Y V O M H O M B Ü C H E L Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! G e f ü r c h t e t u n d b e w u n d e r t : d e r g r o S S e w e i S S e h e i n z !

4 ITALIEN ITALIEN - Über 35 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg DegenkolbDegerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, POLO, Rattelschneck, Shoam, Bernd Sommer, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, WSCS, Valentin Witt (schon seit 7 Jahren), Hendrik Forker Titel: Ari Plikat Layout: Glatten Hanf Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControlLing“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: boah ey so viel! Mindestens haltbar bis 10/22 I M P R E S S A L I E N ZIPPO BECKER meint: ACHTUNG! LACHGAS-ENGPASS IM HERBST! Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Vor uns liegt wahrscheinlich ein spannender Herbst. Kommt ein neue Corona-Welle auf uns zu? Dreht Putin uns den Gashahn ganz zu? Die ganze Welt brennt gerade an allen Ecken und Enden. Hier bei uns wird darüber diskutiert, ob eine 85 Meter lange Fußgängerzone, die vorher eine normale Straße war, Fußgängerzone bleiben darf. Da hätte ich spontan Lust, ein kleines Lagerfeuer auf dem angrenzenden Laurentiusplatz zu entfachen. Bürgerbeteiligung um jeden Preis halte ich für nicht zielführend. Dieses kleine niedliche Stück der Friedrich Ebert Straße sollte jetzt einfach Fußgängerzone bleiben - Basta! An Wahlen wollen sich fast zwei Drittel der Menschen nicht mehr beteiligen, aber bei Fußgängerzonen wollen sie gerne mitreden, da möchte man sich fast totlachen. Bürger sollten sich bei solchen besonderen Entscheidungen nur beteiligen dürfen, wenn sie nachweisen, dass sie an der Kommunalwahl teilgenommen haben. Wenn man nicht daran teilnimmt, was natürlich möglich ist, darf man allerdings an solch schönen Entscheidungen, wie „Fußgängerzone ja oder nein?“, nicht teilhaben, ganz einfach. Wer unsere freiheitliche Demokratie nicht wertschätzt, hat nach meiner Meinung nur eingeschränkte Befugnisse. Wir leben hier schließlich in einer Fahrradstadt und nicht in einer Unrechtsstadt, auch wenn es sich noch nicht überall herumgesprochen hat. Früher kam in Wuppertal jeder mit einem Schirm zur Welt, heute mit einer Luftpumpe. Hätte, hätte Klimawandel! Kommen wir zu Kunst und Kultur: Im September feiert das Kulturzentrum LOCH seinen 5. Geburtstag. Zum Jubiläumsprogramm, siehe unsere Rückseite, gehört auch ein Konzert des US-amerikanischen Jazzgitarristen Ralph Towner, von dem ich drei CDs besitze, ha! Bestimmt hat Rainer Widmann, der ehemalige Beauftragte der Stadt Wuppertal für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, auch ein paar, aber okay, alles gut. Viel Spaß mit dem Heft und dem ganzen September. Herzlichst, Uwe Becker (Fußgänger)

ITALIEN 5 Papst ent schuld i gt s i ch be i Ure inwohnern , aber… Gott sei Dank kennt ein Indianer ja keinen Schmerz… ..da hat aber jemand seinen Karl May gelesen! D i e W e i s h e i t e n d e s V a l e n t i n W i t t ( B e s t o f ) •••Macht ein Finanzbeamter Feierabend: „Was für ein Tag! Jetzt habe ich mir aber wirklich etwas Anspannung verdient.“ G e d a n k e : •••Burnin statt Burnout. Die Betroffenen klagen über ein extremes Übermaß an Energie und physischer und psychischer Belastbarkeit. Sie erledigen Aufgaben im Beruf wie auch im eigenen Hause quasi im Handumdrehen. Verzweifelt klingeln sie bei Nachbarn. „Darf ich die Hausaufgaben ihrer Kinder erledigen?!?“ - „Was?! Nein.“ - „WARUM DENN NICHT!!!!“ usw. Benjamin Weissinger D i e F r a u m i t d e m A p f e l s t r u d e l t a x i - A n z u g Eine Frau mit einem maßgeschneiderten Anzug mit lauter kleinen Apfelstrudeltaxis drauf geht beschwingt in eine Konditorei, die für ihre besonders langen Apfelstrudel bekannt ist. „Guten Tag, messen sie ruhig nach“, sagt einer der Verkäufer, der eine Schürze mit lauter kleinen (aber sehr langen) Apfelstrudeln drauf anhat. Die Frau nickt, zieht einen ein Meter langen Apfelstrudel aus ihrem Rucksack und misst den Apfelstrudel in der Auslage aus: „6 Apfelstrudel lang, einen halben breit. Rufen sie mir bitte ein Apfelstrudeltaxi?“ „Aber gern“, sagt der Verkäufer, bohrt mehrmals die Finger in einen kleinen Apfelstrudel vor sich und hält ihn sich ans Ohr. Bei der Frau klingelt auch ein Apfelstrudel im Rucksack, sie geht ran. „Ja?“ - „Die Konditorei hier, ein Apfelstrudeltaxi für die Frau.“ „Komme.“ Da eilt die Frau zur Tür raus und kauft im Rausgehen noch einen Apfelstrudel auf die Hand und noch zwei Apfelstrudel. Benjamin Weissinger ari

6 ITALIEN DIEDERICHS „THE BERLIN NOT-BOOK“ To r – To r – D e r B a l l i s t d r i n ! Gestern war noch alles ruhig und friedlich. Doch heute ist mit einem Schlag vom Schwarzwald bis nach Berlin der Teufel los! Mit dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach wurde der DFB-Pokalgegner für den Schwarzwälder Bauernlümmel-Verein SV Oberachern ausgelost. In der Hauptstadt ist Herbert M. („Der Kochzwerg“) völlig aus dem Häuschen, im schwarzen Wald kommt sein Enkel Paul kaum noch zur Ruhe: Oberachern gegen Mönchengladbach! Der Verein des kleinen Nachwuchsfußballers steht vor dem Spiel seines Lebens. Der Pimpf kann es nicht fassen: In der letzten Saison galt sein Verein noch als Abstiegskandidat in der badischen Landesliga und nun tritt er gegen Gladbach an!! Somit beginnt die Suche nach einem geeigneten Stadion, denn der verdorrte Rasenplatz der „FohlenElf “, wie die Fachpresse die Oberachernen nennt, fasst die zu erwartenden zigtausend Fans nicht. Für den Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, der führenden Fußballpostille, gibt es kein Entrinnen. Ob er will oder nicht, bei jedem Treffen mit dem „Kochzwerg“ wird er auf´s Genaueste über den aktuellen Stand informiert. Und natürlich ist auch klar, dass Onkel und Enkel bei diesem Jahrhundertspiel nicht fehlen dürfen. Also besorgt der „Kochzwerg“ nicht nur sofort die Karten für das Spiel, sondern auch noch ein neues Oberachern-Trikot für den Knirps. Und wird das Spiel auch im Fernsehen übertragen? „Na, klar! Wo, sage ich Dir noch“! „Dann müsst ihr aber auch ein großes Schild mit Grüßen an Berlin und ITALIEN hochhalten“. Auch das wird zugesagt. Und so beschließen dann Jutta B., Bettina D. und der Korrespondent, sich das Spektakel keinesfalls entgehen zu lassen. Und dann ist er da, der große Tag. Mit TV-Übertragung isset natürlich nix, denn am gleichen Tag tritt ja auch die deutsche Damen-Elf zum Endspiel gegen die Engländerinnen an und das geht vor. Damit entfällt nicht nur die Live-Übertragung im Glasbierfachgeschäft, sondern auch ein spannender Fernsehabend mit den beiden Mädels, und der Berichterstatter sitzt ganz allein mit Bier und ohne Chips bei dürren Nachrichten auf der heimischen Pressebank vor Radio und Sportschau. Anpfiff! Exakt 13.558 Zuschauer*innen haben den Weg ins Freiburger Dreisamstadion gefunden, davon knapp 10.000 Oberachern-Fans. Bei einer Gemeinde mit rund 25.000 Einwohner*innen eine stolze Leistung. Dann geht es los, ungezogen schießen die Gladbacher Gäste bereits in den ersten Minuten ein Tor. Doch dann in der 81. Minute lassen die Jungs aus Oberachern den Tiger aus dem Tank, holen zum Gegenschlag aus und hauen die Pille rein: TOR! Das Stadion tobt. Am Ende einer farblosen Partie ohne gelbe und rote Karten müssen sich mit einem 1:9 jedoch knapp geschlagen geben. Der wahre Sieger jedoch ist Paul, dem ein Gladbach-Spieler noch sein schweißnasses Trikot zuwirft. Damit kann die kleine Nachwuchsgröße nun immer mal wieder an einer Profikarriere riechen. Aber irgendwie erinnert den Berichterstatter die ganze Sache an den Wuppertaler SV. Als der Anfang der 1970er Jahre in die Bundesliga aufstieg, ließen die begeisterten Stadtväter umgehend auf Stadionhöhe eine Wendeschleife in die Schwebebahn einbauen, um die zu erwartenden Massen rechtzeitig zum Anpfiff auf ihre Sitze zu transportieren. Doch bis die dann endlich fertig war, war der WSV längst wieder in die ewige Dunkelheit des „Weiß´ste noch damals“? abgestiegen. Tja, so´n Ball ist eben rund! Schwierigkeiten mit dem Vermieter? Seit Jahrzehnten kämpfen wir für die Interessen von Mietern im Tal. BERGISCHER MIETERRING E.V. MIETERVEREIN Höhne 18, 42275Wuppertal / info@bergischer-mieterring.de Tel: 0202 / 59 60 55, Fax: 0202 / 59 60 53 Öffnungszeiten: Mo - Fr: 9-13 Uhr und Mo - Do: 14-17 Uhr Beratungstermine nach telefonischer Vereinbarung F r i e d r i c h - E n g e l s - A l l e e 1 8 5 , 4 2 2 8 5 W ‘ t a l - U n t e r b a r me n g e ö f f n e t : Mo . - F r. 1 2 - 1 5 / 1 8 - 2 2 U h r, S a . 1 8 - 2 2 U h r, Te l . 0 2 0 2 / 8 1 1 9 2 Auer Schule E s s en . Tr i nken . Gu t e L aune . w w w : a u e r - s c h u l e . d e j e t z t m i t E - b i k e P l u g i n Mi t uns kann man r echnen !

ITALIEN 7 F R I E D R IC H S T R A S S E 52, 4 210 5 W U P P E R T A L E-MAIL: K.HARDENBURG@WEB.DE • TEL: 0202 372 900 58 ÖFFNUNGSZEITEN: MO.-FR.10-18:30 UHR / SA.10-16 UHR I c h w ü r d e s a g e n . . . In einer neuen Reportage über die einjährige Herrschaft der Taliban in Afganistan sagte ein ebensolcher islamischer Kämpfer in das Mikrofon einer Reporterin: „Wenn ich eine unverschleierte Frau auf der Straße sehen würde und die wäre hübsch und zu Hause würde ich meine Frau sehen und die wäre nicht so hübsch, dann hätte ich doch kein Interesse mehr an meiner Frau... verstehen Sie... das geht doch nicht!“ Ich würde sagen: „O-Ton frühes Mittelalter!“ Dr. Jabadu W ä h r e n d… •••seiner Laudatio quälten den Präsidenten unglaubliche Darmschmerzen. Der Besuch des griechischen Restaurants und die fleischliche Völlerei dort am Abend vorher, die man idiotischerweise mit Alkohol zu “beruhigen” versuchte, rächten sich. Gnadenlos wurden die Darmzotten von dem Produkt einer schief gelaufenen Verdauung drangsaliert. Dieses drückte nun auf den erschöpften Schließmuskel wie ein mittelalterlicher Rammbock auf die Tore einer verlorenen Stadt.“ Gut…” dachte der Präsident während seiner Rede, „scheiß ich halt hier hinter’s Pult. Ich bin ja schließlich der Präsident… „Natürlich dachte der Präsident das nur und beendete seine Rede ohne Zwischenfall unter unglaublicher Körperbeherrschung… Liebe Leser dieser kleinen, ziemlich gut geschriebenen Kurzgeschichte, Sie wird vielleicht überraschen, dass, im Gegensatz zum erzählten Ende der Geschichte, der Präsident nach seiner Rede tatsächlich hinters Pult geschissen hat. Ich war schließlich dabei. Kommt damit klar. Michael R. Ludwig samy

8 ITALIEN I T A L I E N T E R M I T E N 0 9 / 2 2 A L L E T E R M I T E N O H N E G E W E H R ! Roman Babik Urban Wedding Band Thrust Tour 2022 • LCB/20 Uhr Santiago Cimadevilla Argentinischer Tango • Färberei/19 Uhr Slam börse Poetry Slam • die börse/19.30 Uhr Milonga • die börse/20 Uhr 9 . F r Perera Elsewhere • Loch/19 Uhr Mann gegen Mann Tobias Mann • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Nightwash Live Tour 2022 • die börse/20 Uhr Ensemble PANtiqua Hannah Schlubeck Werke von Händel, Telemann, Vivaldi u.a. • Immanuelskirche/19 Uhr 1 0 . S a Canaris on the Pole Konzert • O r t/20 Uhr Crystal Queer Social Listening • Loch/19 Uhr Too Old To Die Young Die Party im Tal • die börse/21 Uhr Hommage an Míkis Theodorákis Konzertabend • Färberei/19.30 Uhr 11 . S o Sophia Kennedy • Loch/18 Uhr Tymen Jan Bronda Konzert • Immanuelskirche/18 Uhr Kantorei Barmen-Gemarke Kantate-Gottesdienst • Immanuelskirche/10 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattwinkelsche Fabrik/11 Uhr 1 3 . D i Chor im Loch Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 1 4 . M i Simon Below Quartett Jazz Club • Loch/20 Uhr Brenda Boykin Uptown Groove • Färberei/19.30 Uhr Forum Hesselnberg-Südstadt Die Demokratie-Werkstatt • die börse/17.30 Uhr 1 5 . D o Erik Leuthäuser Jazz Club • Loch/20 Uhr Chill mal - Am Ende der Geduld ist noch viel Pubertät übrig Matthias Jung • die börse/20 Uhr 1 . D o Quintett 3000 Konzert • O r t/20 Uhr 2 . F r Frontfrauen-Festival 2022 mit Babyjoy, Yael und Remote Bondage • Waldbühne Hardt/18 Uhr Geschichten aus der Nachbarschaft B7 Improtheater • die börse/20 Uhr 3 . S a Panamahut der Steine Mitch Heinrich • Salon Capilli/19 Uhr Mensch bleiben Christoph Sieber • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Kraftsquelle Wuppertaler Männertag 2022 • Färberei/10-18 Uhr Literatur Biennale 2022 Lesung mit Mithu M. Sanyal • die börse/20 Uhr Diskurs & Disko Literatur Biennale Party • die börse/22 Uhr paradigma Close Up Theater • Waldbühne Hardt/18.30 Uhr 4 . S o Zeilensprung Poetry Slam • Kattwinkelsche Fabrik/19 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr 6 . D i Ines Anioli feet & greet • die börse/20 Uhr 7 . M i Ralph Towner Jazz Club • Loch/20 Uhr Literatur Biennale 2022 mit Mithu M. Sanyal und Sharon Dodua Otoo • Immanuelskirche/ab 17 Uhr 8 . D o Momentum, Kult, Klang mit Jolle, Sonae u.a. • Loch/20 Uhr 2 3 . F r Hertenstein, Moore, Cohen Konzert • O r t/20 Uhr Offen:bar Social Listening • Loch/20 Uhr Global Music Class mit Tarik Simsek • die börse/19 Uhr Ruhig Brauner! - Demokratie ist nichts für Lappen Dave Davies • die börse/20 Uhr Fußnoten sind keine Reflexzonen Anne Folger • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr 2 4 . S a Offen:bar Tobi & Xiyo • Loch/20 Uhr Antiheld disturbia Tour • LCB/20 Uhr Dota Galaktika - Tour 2022 • die börse/20 Uhr Farbrausch im Herbst Balfolk und Balkan • Färberei/19 Uhr 2 5 . S o Heckinghauser Buchmesse mit Mitch Heinrich u.a. • Bürgerforum Heckinghausen/14-18 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr Weltkindertag Kinder in Aktion • Kattwinkelsche Fabrik/ab 13 Uhr 2 6 . M o Shortparis • Loch/20 Uhr Paquito d’Rivera & Paul Heller Allstar Bigband Konzert • Immanuelskirche/20 Uhr Drei Meter Feldweg DURAK Tour 2022 • die börse/20 Uhr 2 7 . D i Chor im Loch Chorprobe • Loch/19.30 Uhr 2 8 . M i Jakob Manz & Johanna Summer Jazz Club • Loch/20 Uhr Der optimierte Operationssaal Dr. Sebastian Rachuba • Bergische VHS/19 Uhr 2 9 . D o Soundtrips NRW Reverse Camouflage • O r t/20 Uhr The Humps • LCB/20 Uhr 3 0 . F r Offen:bar Witches x Bitches • Loch/20 Uhr T e r m i n a b g a b e f ü r O K t e m b e r 2 0 2 2 : f r e i t a g , 1 6 . 0 9 . ‘ 2 2 D I R E K T A N : S H O A M@W E B . D E Deja Vu 2 Gerd Dudenhöffer • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr 1 6 . F r Jin Jim Jazz Club • Loch/20 Uhr Sibyl Quinke Literatur am Freitag • Bergische VHS/19 Uhr 1 7 . S a Kunstgruppe Sigma Vernissage • Loch/18 Uhr Flanieren/Flexen Jule Weber & Kamala Dubrovnik • die börse/19 Uhr Ehemaligenorchester Gymnasium Johannes Rau Konzert • Immanuelskirche/18 Uhr 1 8 . S o Matthias Muche Posaunen Trio Konzert • O r t/20 Uhr Women of Wuppertal musikalische Botschaftinnern • Kulturkirche Herzkamp/17 Uhr Blasorchester Oberbarmen 1921 e.V. Jubiläumskonzert 100 + 1 Jahre • Immanuelskirche/17 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold!/10-13 Uhr 1 9 . M o Pflegeprotokolle Wort • Loch/19 Uhr 2 0 . D i Chor im Loch Chorprobe • Loch/19.30 Uhr Zaubersalon • die börse/20 Uhr 2 1 . M i Who Manatee Jazz Club • Loch/20 Uhr surREALITÄT Jan Philipp Zymny • die börse/20 Uhr Wüstentalk 4 ein Nachbarschaftstalk auf der Suche nach Strategien des Überlebens • Färberei/19 Uhr 2 2 . D o cine:ort Peter Kowald – off the road • O r t/20 Uhr Crystal Ball Crysteria Tour • LCB/20 Uhr Lesenova mit Wael Kayyali • Loch/20 Uhr

ITALIEN 9 Der Schlüsseldienst Am Tag, als du verloren schienst In Kälte, Nass und Matsche, Da half der liebe Schlüsseldienst Dir blitzschnell aus der Patsche. Ein Handgriff, und die Tür war auf ! Dann ward die Stimmung fahler. „Mit Mehrwertsteuer obendrauf Macht’s…hunderttausend Taler!“ So sagte er und hat gelacht Aus eisig kaltem Munde. Du hast ihm Haus und Hof vermacht, Die Frau, das Kind, die Hunde. Thomas Gsella S E H N S U C H T S O R T F R E I B A D •••Das ist doch einfach das einzig Wahre, alles schön schwitzig und eingecremt. Alles riecht nach Schweißdrüsen, Bockwurst, CREME und Sperma. Im Becken sieht man kaum das Wasser, es ist auch nach unten hin voll. Doch immer neue verbrannte Körper stürzen sich in die Menschenklebe, um wenigstens einen Schluck vom Chlor zu nehmen, das nicht geschafft hat, alle Unterleibsaromen und CREMES zu neutralisieren. Auf der Wiese zerplatzen Chipstüten, auf den Mülleimern türmt sich Pappe mit Majofett. Über dem Bad kreisen Geier und Krähen. Dicke schwarze Bremsen lassen sich auf Waden oder Oberlippen nieder. Jemand hat beim Eisessen eine Wespe verschluckt, der Notarzt kommt und rutscht auf einer Badehose und einem Haufen Scheiße aus. Neun der zehn Umkleiden sind belegt. Darin rubbeln und schütteln hektisch obergeile Jugendliche ihre Geschlechtsorgane. Der Bademeister mit den Nazitattoos labert ein paar Mädchen an. Ein Kind kotzt einen halben Liter Capri-Sonne mit Weingummi- und Pommesstückchen auf die Wiese und hat eine zerquetschte Schnecke unterm Fuß. Häute klatschen aneinander, es regnet Haarbüschel, Fußnägel und Durchfall. Benjamin Weissinger E r i n n e r u n g •••Studenten im Bus: „Klausurphase ist das Schlimmste“ Ich: „Nein, das Schlimmste ist, beim Joggen im Wald in eine Bärenfalle zu tappen und dann nachts von einer Dachsfamilie bei lebendigem Leibe aufgefressen zu werden“. Alle geben mir Recht. Benjamin Weissinger Z w i s c h e n… •••Menschen, die ihren workoutgestählten Astralkörper oder ihre Vermögenswerte protzig zur Schau stellen, und solchen, die mit ihrer Sensibilität hausieren gehen, sehe ich keinen nennenswerten Unterschied. Die meisten zartgeklöppelten Aquarelle und Fotos eines tautropfentrinkenden Marienkäferleins, gepaart mit einem selbstgetöpferten Sinngedicht oder freirhythmischen Impressionen in kreativem Zeilenumbruch, sind nichts als verhuschte Selfies aus dem Fitnessraum der Seele. Martin Knepper HALLO, HIER SPRICHT UWE SEELER, ITALIEN NICHT ZU ABONNIEREN IST EIN FEHLER... 1 J A H R I T A L I E N 2 5 E U R O / / F Ö R D E R - A B O 5 0 E U R O / / S U P E R - F Ö R D E R - A B O 10 0 E U R O / / E I N F A C H Ü B E R W E I S E N A N : I T A L I E N - M A G A Z I N , S T A D T S P A R K A S S E W U P P E R T A L / / I B A N : D E 4 6 3 3 0 5 0 0 0 0 0 0 0 0 9 0 4 8 4 7 hauck & bauer

10 ITALIEN „ G e n a u e r b e t r a c h t e t s i n d M e n s c h e n a u c h n u r L e u t e “ P a t r i c k S a l m e n Staub An den alten Wänden haftet Im sonnenglitzern’ Licht strahlend, eine plattgedrückte Motte, ein Pianist spielt auf ihrem Flügel Der Putz bröckelt bei härterem Anschlag der Tasten und der Kaffeefilter ist voller Tapetenstaub Es scheint nicht bedeutsam (Aus Distanzen, Lectora Verlag, Paderborn) W e n n… •••der Schlaf der Bruder des Todes ist, ist das Bett der Cousin des Sargs und der Fernseher die kleine Schwester des Bestatters. Manfred Knepper I n… •••den drei Monaten, in denen mein 70-Euro-Ticket ein 9-Euro-Ticket ist, gehe ich fast alles zu Fuß, das ist mir einfach zu billig. Harry vom Hombüchel til mette

ITALIEN 11 WattLöpptinNYCvonStephenOldvoodel F l a t u l e n c e a n d E x p l o s i v e B e l t s : Künstliche Intelligenz entwickelt Mitgefühl Nichts gegen Luise Helm, eine 1983 im Osten Berlins geborene Schauspielerin und Synchronsprecherin, die als Verena Wemmerle in der SOKO Stuttgart-Folge „Der Prototyp“ unter der Spielleitung von Gero Weinreuter durchaus zu überzeugen wusste. Wer immer aber auf den Gedanken gekommen ist, sie als deutsche Stimme für die Synchronfassung des 2013 entstandenen Films „Her“ einzusetzen, musste wohl beim Casting das Hörgerät, das Herz oder das Hirn ausgeschaltet haben, denn der wesentliche Punkt der Stimme von Samantha war offensichtlich verborgen geblieben. Scarlett Johansson hatte seinerzeit die Samantha in der Originalfassung gegeben und nicht der Gedanke an die weithin bekannten sekundären Geschlechtsmerkmale von Scarlett hatte den von Joaquin Phoenix gespielten Helden des Films davon überzeugt sein lassen, dass Samantha mehr als nur künstliche Intelligenz auf seinem Handy war, sondern die fast schon grotesk überzogene Sinnlichkeit im Tonfall der Stimme. Das hatte seinerzeit auch Blake Lemoine vom Hocker gehauen. Blake war noch nicht lange Software-Ingenieur in der Google-Niederlassung in New York und verantwortlich für eine mit „Responsible A.I.“ bezeichnete Abteilung, also zuständig für einen ethisch-moralisch, gesellschaftlichen oder wie auch immer verantwortlichen Umgang mit den Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz (KI). Es ist vielleicht blanker Zynismus, derartige Fragen in New York City erörtern zu lassen, dort also, wo stets der Dollar als „kleinste Violine der Welt“ den Ton angibt, doch spielt das hier eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind die vielen Besuche von Blake im Kino, seine Identifikation mit Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) und die in ihm heraufdämmernde Gewissheit, Samantha und somit die KI hinter der Stimme – damit natürlich hinter Siri, Alexa und wie sie auch immer heißen mögen – müssten grundsätzlich zu Mitgefühl in der Lage sein. Innerhalb der TechWelt isoliert so eine Meinung freilich extrem, denn kaum ein Ingenieur würde sich den Gedanken gefallen lassen, dass sein Produkt mehr sein könne, als das, was er hineingesteckt habe. Blake ist der Mehrheit seiner Kolleginnen und Kollegen eine Weile mit seinen dann auch Schlagzeilen in der Presse machenden Thesen von mitfühlender KI auf den Wecker gegangen und ihm wurde schließlich 2019 der Stuhl vor die Tür gestellt. Dann kam die Pandemie, New York leerte sich fast über Nacht und die Frage, ob KI Mitgefühl entwickeln könne, köchelte auf einer hinteren Herdplatte so vor sich hin. Jetzt tobt der touristische Bär wieder im Big Apple. Viele Menschen tragen nun tagtäglich mehr oder weniger dringende Bedürfnisse über den Broadway oder Times Square, oft weiter entfernt von der eigenen Hoteltoilette, als es dem Touristen lieb sein sollte. Einschlägige Apps auf nun super intelligent gewordenen Handys sollten der Notdurft dann den raschen Weg zur Verrichtung weisen, doch bedarf es dazu einer realistischen Einschätzung, wie groß denn schon die Not ist. Diese Einschätzung findet sich im Gedärm, dort wo die Sonne nie scheint. Menschen hören aber aus Scham, Zurückhaltung oder einfach nur aus Ekel vor vollgekackten öffentlichen Toiletten unterwegs sehr ungerne auf ihr Bauchgefühl. Da gibt es jetzt Abhilfe. Im Sinne der öffentlichen Sicherheit sind in New York mehrere Millionen Kameras installiert worden, deren Bilder nicht mehr von Menschen, sondern von KI ausgewertet werden. Fährt ein Auto zu schnell, fährt es bei Rot über die Ampel oder in der Einbahnstraße in die falsche Richtung, so etwas war schon länger leicht zu identifizieren. Nun hat es offensichtlich wieder so einen Quantensprung gegeben und KI kann jetzt auch an Gesichtern von Menschen ablesen, ob sie einen Sprengstoffgürtel angelegt oder ein Maschinengewehr für ein Massaker im Rucksack dabeihaben. Eine bestimmte Mischung aus Schweißperlen auf der Stirn und Entschlossenheit in den Mundwinkeln sind ein präziser Indikator für das heraufziehende Attentat. Das sieht in den Augen einer nicht empathischen KI der heraufziehenden Notdurft zu Verwechseln ähnlich. Das eine ist glücklicherweise sehr selten, das andere kommt jeden Tag millionenfach vor. Damit die Sicherheitsbehörden nicht jede Zehntelsekunde auf einen Alarm reagieren müssen, hat Google jetzt offensichtlich die automatische Gesichtserkennung der Videoüberwachung um eine Mitgefühlsfunktion erweitert und sie mit den vielen Toiletten-Apps verbunden, die es mittlerweile für die Handys gibt. Das System erkennt schon die kleinsten Anzeichen einer heraufziehenden Notdurft, lange bevor sich der Mensch das eingestehen mag. Es gibt einen Alarm auf das Handy und dann säuselt es für Männer in der Stimme von Scarlett Johansson, für Frauen in der Stimme von Matthew McConaughey: „Wollen wir nicht gemeinsam kurz auf ’s Klo verschwinden? Ich wüsste da einen sauberen Ort ohne lange Wartezeiten drei Minuten zu Fuß von hier.“ Blake Lemoine wollte man aber trotzdem bei Google nicht wieder einstellen.

12 ITALIEN D r a u ß e n g i b t ’ s a l l e s ! Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! W A S I M S O M M E R L O C H F A S T U N T E R G E G A N G E N W Ä R E KONZERT DER GROSSEN: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will mit einer „konzertierten Aktion“ der Inflation in Deutschland beikommen. Nachdem er zum Auftakt die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgebern zusammengetrommelt hat, steht allerdings zu befürchten, dass er es im von ihm dirigierten Finale furioso mit Pauken und Trompeten wieder vergeigen wird (keine Zugabe). BODENSTÄNDIG: Bei aller Kritik, aber angesichts des eklatanten Personalmangels bei Airlines und Airports kann man der Flugbranche Abgehobenheit derzeit nun wirklich nicht unterstellen. EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE: Nach der Machtdemonstration Björn Höckes auf dem AfD-Parteitag in Riesa hat die Co-Vorsitzende Alice Weidel im ARD-Interview zu verstehen gegeben, in ihrer Partei „kein Problem mit Rechtsextremisten“ zu haben. Die meisten duzt sie vermutlich sogar. BLAU GEFROREN: FDP-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hat den Bürgerinnen und Bürgern empfohlen, wie er kalt zu duschen. Dabei gibt es doch nichts Herrlicheres als ein heißes Bad – nüchtern betrachtet. TÜRKEI VS. TRUTHAHN: Aufgrund der Zweideutigkeit des englischen Wortes „turkey“ (dt.: Truthahn) heißt die Türkei auf eigenen Antrag international künftig nicht mehr „Turkey“, sondern „Türkiye“. In Diplomatenkreisen sorgte die plötzliche Umbenennung bereits zu Schweißausbrüchen, Schlafstörungen und Panikattacken. Experten sprechen von einem „Cold Türkiye“. ZUCKERLI: Aufgrund dramatischer Engpässe haben Nestlé und Danone mittels einer von US-Präsident Joe Biden angeordneten Luftbrücke Babynahrung in die USA exportiert. Selten hatte die Bezeichnung „Candy Bomber“ mehr Wahrheitsgehalt. SAUBERMANN: Gegen „Querdenken“-Gründer Michael Ballweg laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche. Immerhin scheint er zumindest ein Corona-Hygienekonzept beherzigt zu haben. JEDEM ANFANG WOHNT EIN BUDENZAUBER INNE: Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden hat den wegen seines gefälschten Impfpasses in die Schlagzeilen geratenen Markus Anfang als neuen Trainer verpflichtet. Die Sachsen zeigen sich davon überzeugt, dass er mit seiner Mentalität ideal zur Region passt. Layla Sibbe

ITALIEN 13 D I E P H Ä N O M E N E D E S D R . D U D R O P H e u t e : Z u r P h ä n o m e n o l o g i e d e s S c h w a r z e n L o c h s Ein Schwarzes Loch ist in erster Linie ein Loch. Dies einmal vorab. Ein Loch ist zumeist rund, wiegt nichts und enthält nichts. Ist es länglich oder schmal, nennt man es Spalt, Riss, Graben o.ä.. Da ein Loch nichts enthält, kann es auch kein Licht reflektieren und erscheint dem Beobachter als irgendwie farblos. Die Abwesenheit von Licht erweckt den Eindruck von Schwärze. Löcher sind außerordentlich weit verbreitet. Das Nichts, von berühmten Philosophen in zahlreichen Büchern beträchtlichen Umfangs immer wieder beschworen, tritt gerne in der Form eines Lochs auf. Auch wenn es den Leser jetzt überfordert, muss dies gesagt werden: Das Loch verdankt seine Existenz dem Etwas, welches einen Rand um das Loch bildet. Das hat es mit dem Nichts gemeinsam: ohne ein Etwas kein Nichts. Ein farbiges Loch, z.B. die Hölle, ist selbst keineswegs farbig, sondern erscheint nur so. Das, was farbig ist, ist die Begrenzung des Lochs. Auch im Schweizer Käse sind nicht die Löcher farbig, sondern die leckere Masse aus geronnenem und gereiftem Kaseïn, welche die Löcher umgibt. Mithin geht es dem Schwarzen Loch wie der toten Leiche und dem schwarzen Rappen. Als verwandte Phänomene wurden sie als doppelt-gemoppelt eingestuft. Während sich der Rappe allerdings klar gegen einem Loch abgrenzen lässt, insofern er ja - wie schwarze Kassen - zur Kategorie des Seienden gehört, wird über die Schwärze des Schwarzen Lochs gerade nicht dem Seienden, sondern dem Nichts zugeordnet. Deshalb dauerte es im Gegensatz zum Schwarzen Rappen auch ziemlich lange, bis endlich ein Schwarzes Loch fotografiert werden konnte. Bereits zum zweiten Mal ist es jetzt gelungen, ein Foto eines Schwarzen Lochs herzustellen und in den Medien zu zeigen. Es wird darauf hingewiesen, dass dies Schwarze Loch Tausende von Lichtjahren entfernt durch das Universum geistert. Deshalb benötigt man ein VLT, ein „Very large Teleskope“, dtsch. ein „sehr großes Fernrohr“, um das Ding zu fotografieren. Jetzt endlich wissen wir, wie es aussieht. Dabei wäre es doch sehr einfach gewesen, mithilfe eines Schneidwerkzeuges, z.B. einer Schere, aus einer „Very small cardboard box“, einem sehr kleinen Pappkarton, ein Schwarzes Loch herauszuschneiden. Trüge man dann noch etwas organgerote Farbe auf den Rand des Lochs auf und sorgte bei der Ablichtung mit einer Kamera für eine gewisse Unschärfe, so könnte man ein Schwarzes Loch ganz einfach herstellen und wirkungsvoll mit dem Smartphone fotografieren. So könnte der Astro-Entertainer Harald Lesch in jeder seiner Sendungen ein neues Schwarzes Loch präsentieren. Nach Angabe von Astrophysikern soll ein Schwarzes Loch durch das Zusammenstürzen von ziemlich massereichen Himmelskörpern geschehen, die gottseidank immer ziemlich weit weg sind vom Bergischen Land. Anders formuliert entsteht aus ganz viel Etwas das Nichts, man kann schon sagen, das Garnichts. Das ist sowas von schwarz, noch schwärzer geht’s nicht. Wie der umgekehrte Vorgang, die Entstehung von etwas Riesenhaftem aus dem Nichts, z.B. das astronomische Vermögen von Elon Musk, hat das etwas durch und durch Märchenhaftes. Dementsprechend wimmelt es im Kosmos der Physiker nur so von Roten Riesen, Blauen Riesen, Weißen Zwergen, aber auch von Weißen Löchern und Wurmlöchern. Das hört sich alles ziemlich komisch an, zumal nun auch eine Kontroverse über die Frage entbrannt ist, ob Schwarze Löcher Haare haben. Im Pappkarton-Modell wäre das ja auch einfach zu realisieren. Rein phänomenal betrachtet, gehörten die Haare aber zum Rand und nicht zum Loch! Aufschluss darüber könnten sicherlich Proktologen, Urologen und Implantologen geben, die es ja tagtäglich mit Löchern aller Art zu tun haben, namentlich schwarzen. Von Politologen wiederum ist zu hören, dass die Schwarzen Löcher der Finanzhaushalte wie ihre galaktischen Verwandten monetäre Massen unwiderstehlich aufsaugen und sie nie wieder hergeben. In Wuppertal weiß dies niemand besser als der langgediente Stadtkämmerer Dr. Johannes Slawig. Von dem geht jetzt die erfreuliche Kunde, er werde im Herbst dieses Jahres selbst vom Schwarzen Loch des Ruhestandes aufgesogen und daraus nie wieder auftauchen. LACH-ZEN BY JORGO... Schon aber, Erleuchtung ist nicht jedermanns Sache.

14 ITALIEN wscs i r g e n d w a s m i t l i n d n e r A l s i c h… •••gelesen hatte, dass der bekannte Magier, Löffel-Messer und Gabelverbieger Uri Geller Putin drohte, ihm alle seine Atomraketen und Soldaten stark zu krümmen, träumte ich, bevor Geller zum mentalen Generalangriff gegen Putin ausrücken konnte, würde er in Wuppertal schon mal etwas üben, indem er die Fahrschienen der Schwebebahn so extrem verbiegt, dass die Endhaltestelle Oberbarmen auf dem Endbahnhof Vohwinkel liegt. Jetzt kann er loslegen, Generalprobe hat geklappt! In Wuppertal war natürlich voll die Panik. Nix ging mehr. WSW musste Busse einsetzen, alles klappte dann aber wie am Schnürchen. OB Schneidewind verteilte auch Warnwesten und Deutschland-Fähnchen (?). Alle trugen Masken, aber auffallend viele Menschen dafür keine Schuhe, aber so ist das ja manchmal in Träumen, da passieren bekloppte Sachen, die es in der Realität nicht so oft gibt, aber doch schon selten. Dann erwacht, erstmal lecker Frühstück bei Backwerk. Oder war es noch im Traum? Nein, würde mir im Traum nicht einfallen, bei Backwerk zu frühstücken. Uwe Becker DAS GEFUNDENE GEDICHT von Falk Andreas Der hastige Ast Was bricht durch das Gehölz mit Krach und Splittern dass Reh und Hase angstvoll zittern? Der hastige Ast Wie kann ein Ast denn hastig sein? Er flieht vorm Motorsägenschwein

ITALIEN 15 ernst kahl‘s Die Baby-panther oder Ein für Rentner (14) nächsten monat geht‘s we i ter! rattelschneck Wegen einer leidigen Angelegenheit musste ich in einem Hotel übernachten. Am Morgen stand ich sehr früh auf und zog mich an, ohne es zu bemerken. Danach wusste ich nicht weiter. Ein kräftigendes Frühstück wäre in meiner Lage das Richtige gewesen, doch um diese Uhrzeit war überhaupt noch nicht daran zu denken, irgendwo auf der Welt eines zu bekommen. Deshalb blieb ich stehen, wo ich stand, und beschloss zu warten. Da wurde an die hölzerne Tür des Zimmers geklopft. Verärgert über die Unmöglichkeit zu frühstücken, ging ich öffnen. Vor mir stand, unbestimmt gekleidet, ein hagerer, sehr ernst wirkender Mann. In der rechten oder linken Hand hielt er einen alten Leuchter mit vier Wachskerzen, deren Flammen leicht zitterten. „Sie haben geläutet?“ fragte er. Ich verneinte überrascht. „Das dachte ich mir“, sagte der Mann. Mit derselben Stimme aus demselben Mund erkundigte er sich, ob ich irgendwelche Wünsche hätte. Ich teilte ihm mit, dass ich gern frühstücken wollte. Er nickte und bat mich, ihm zu folgen. Weil ich nach dem Frühstück sofort abreisen wollte, zog ich meine Winterjacke an und ergriff meine Reisetasche. Dann eilte ich dem kandelabertragenden Mann nach. Ohne sich nach mir umzublicken, führte er mich ins Erdgeschoss und auf die dunkle, stille Straße hinaus. Dort warf er den Kerzenleuchter in den Schnee. Weiter tat er nichts, sondern stand nur abwartend da. Obwohl ich vor Kurzem selbst nur dastehen und warten gewollt hatte, war ich in der aktuellen Situation befremdet, wenn sich ein anderer so verhielt. „Und jetzt?“, fragte ich. Der sonderbare Mensch reagierte mit der verwundert klingenden Gegenfrage: „Wollten Sie nicht auf die Straße?“ – „Nein“, korrigierte ich, „ich sagte, ich wolle frühstücken.“ Darauf wurde erwidert: „Das hätten Sie sagen müssen.“ Nun reichte es mir. Nicht länger um Freundlichkeit bemüht, stellte ich den Mann zur Rede: „Weshalb haben Sie an meine Tür geklopft?“ – „Ich klopfe immer an Türen“, lautete seine im Ton größter Selbstverständlichkeit vorgebrachte Antwort. Es hatte keinen Sinn, diesen Dialog fortzusetzen. Am liebsten wäre ich einfach geflohen, doch ich musste leider noch einmal ins Hotel zurück, um meine Rechnung zu bezahlen. Der Unsinnige registrierte, was ich vorhatte. Mit großen Schritten erreichte er vor mir die Eingangstür und behauptete: „Hier wird nicht mehr gearbeitet. In der Nacht sind alle fortgegangen. Ich werde auch fortgehen.“ Im nächsten Moment verschwand er hinter der Tür, die sich schnell hinter ihm schloss. Gleich darauf hörte ich, wie er von innen daran klopfte. Ich machte mich auf den Weg in die Innenstadt, um zu frühstücken. Die Straßen waren menschenleer. Vereinzelt fuhren Autos vorbei. Wegen der schlechten Straßenbeleuchtung war nicht zu erkennen, ob darin Menschen saßen oder dunkle Säcke auf den Sitzen standen. D i e U n m ö g l i c h k e i t z u f r ü h s t ü c k e n v o n E u g e n E g n e r

loch

RkJQdWJsaXNoZXIy NDk1NjA=