OnlineItalien 09.2023

ITALIEN 1 NOTNR. 434/0923/40. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG www.Italien-wuppertal.de I T A L I E N

2 ITALIEN

ITALIEN 3 jorgo Luisenstraße Luisenstraße Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! NACH DEM PARTEITAG - AFD-DELEGATION AM ORTSEINGANG VON SCHNEPFENTHAL-RÖDICHEN (THÜR) HARRY VOM HOMBÜCHEL

4 ITALIEN ITALIEN - Über 38 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg DegenkolbDegerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, Rattelschneck, Shoam, Bernd Sommer, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, WSCS, Valentin Witt Rudi Hurzlmeier Titel: Jorgo Layout: Glatten Hanf Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControling“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: 8.447 Stck. Mindestens haltbar bis 10/23 IMPRESSALIEN ZIPPO BECKER meint: ACHTUNG! AfD WILL WURFPRÄMIEN! Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Im April des kommenden Jahres feiern wir unseren 40. Geburtstag: „40 Jahre ITALIEN - 40 Jahre Spaß gemacht!“ Hierzu versammeln wir uns alle am 19. April 2024 in der Börse. Ich kann Ihnen nur empfehlen: Safe the date, Freundinnen und Freunde! Bis dahin ist zwar noch lange hin, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Jetzt was anderes. Nachdem unsere abgesandten Frauen und Herren des Rates vor der Sommerpause die Wahl eines Dezernenten grob fahrlässig in den Sand gesetzt haben, bilden sich die Fraktionsspitzen von FDP und CDU neu. Bei der SPD, obgleich sie kräftig am Versagen beteiligt war, wie so oft, ist das nicht möglich, da der Fraktionsvorsitzende, gleich dem Papst, auf Lebenszeit gewählt ist. Erst wenn in einigen Jahrzehnten aus dem Schornstein der SPDZentrale im Johannes-Rau-Haus weißer Rauch aufsteigt, können wir einen neuen, frischen und jugendlichen Fraktionsvorsitzenden begrüßen. Mag sein, dass er noch gar nicht geboren ist, dass gerade erst zwei blutjunge Jusos auf einem Landesparteitag aufeinander aufmerksam wurden, und beide jetzt mit Schmetterlingen im Bauch in weit auseinander liegenden Ortsverbänden an ein und demselben Strategiepapier für die Zeit nach „5 vor 12“ arbeiten. Und dann, irgendwann, wenn gerade ein fürchterliches Gewitter plus Orkan über Nordrhein-Westfalen hinwegfegt, die Wupper über ihre Ufer tritt und Gott sich einfach nur noch vom Bergischen Land abwendet, haben die beiden in einem Wuppertaler FrühstücksHotel zwischen Blitz, Donner und Dauerregen einen zutiefst sozialdemokratischen Orgasmus. 9 Monate später wird ein winziger Klaus-Jürgen geboren und 30 Jahre später zum Fraktionsvorsitzenden der Wuppertaler SPD gewählt. Herzlichst Uwe Becker (Hebamme_r) Ps.: Das Titelmotiv gibts, solange der Vorrat reicht, diesmal auch als DIN A2-Poster. Kleinstauflage 18 Euro über 0160 1571637

ITALIEN 5 FAESER WILL AUCH NICHT KRIMINELLE ANGEHÖRIGE VON CLANS ABSCHIEBEN. Auch die Omma von Abou-Chaker? Klar, wenn sie sich verstrickt - also in Widersprüche... DER KURSCHATTEN Der feine Herr, kaum angereist, Verliebt sich in die Dame. Er fragt sie, wie sie vorne heißt, Sie nimmt ihn in die Arme Und fliegt mit ihm durch Park und Haus Und Flure in ihr Zimmer. Dort zieht er ihr den Mantel aus, Dann kommt es gar noch schlimmer: Sie gibt ihm einen langen Kuss Und weint: Komm her, mein Schatten, Weil ich doch morgen heimwärts muss Zu einem Arsch von Gatten. Thomas Gsella FLATULIERENDE DIRIGENTEN… •••sind immer noch eines der großen Tabus im Bereich der klassischen Musik. Bedingt durch die Tatsache, dass Dirigenten oft bis ins hohe Alter ihren Beruf auszuüben imstande sind, erreichen die Emissionen zuweilen kritische Ausmaße. Ein bekannter Oboist beschrieb die Proben mit Karajan als ein „pausenloses Geknatter“, für den späten Hans Knappertsbusch wurde Anfang der 1960er Jahre in Bayreuth ein spezielles Entlüftungssystem entwickelt, das jedoch aufgrund der noch in den Kinderschuhen steckenden Technik durch seine Geräuschentwicklung für wütende Proteststürme auf dem Grünen Hügel sorgte. Nachdem bei einem Gastspiel in Tokio 2020 mehrere Zuhörer:innen der ersten Reihen in Ohnmacht gefallen waren, werden bei Konzerten Herbert Blomstedts speziell geschulte Sanitätskräfte mit Sauerstoffgeräten bereitgehalten. Sensiblen Musikfreunden sei daher angeraten, Konzerte der historisch informierten Auslüftungspraxis zu besuchen. Martin Knepper ari

6 ITALIEN Warme Septemberabende unter unserem Heizstrahler. Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Berliner Löwenjagd Alarm! Alarm! Mitten in der Nacht werden die Einwohner*innen im brandenburgischen Kleinmachnow, am südlichen Stadtrand von Berlin, aus dem Schlaf gerissen: Der Löwe (panthera leo) ist los. Ein Autofahrer hat gegen Mitternacht gesehen, wie er gerade ein Wildschwein (sus crova) erlegt und verspeist hat. Praktischerweise hat er davon auch gleich ein HandyFoto gemacht. Die Polizei ist in heller Aufregung und davon soll die Bevölkerung natürlich auch was haben: „Bitte bleiben sie in ihren Häusern - Gehen sie nicht spazieren - Verstecken sie ihre Haustiere.“ Veterinäramt und Jagdpächter werden alarmiert und wie bei jeder ordentlichen Vermisstensuche wird ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera angefordert. Als es hell wird, kommen Drohnen hinzu. Die Großwildjagd beginnt. Zunächst werden vor Ort Spuren gesichert: Kein Blut – keine Knochen – keine Haare – keine Tatzenabdrücke - nix! Wo kommt das verdammte Viech nur her und wo ist es hin? Alle umliegenden Zoos, Tierparks und Zirkusse melden keine Ausgebüxten. Hatte der Fotograf etwa zuviel bayerisches Löwenbräu-Bier intus? Während die Dackel somit weiter auf den Teppich kacken dürfen, werden die Kitas geöffnet. Offenbar ist gerade keine Ziege bereit, sich anpflocken zu lassen, und irgendwie muss man so ein Raubtier ja aus seinem Versteck locken. Währenddessen fühlen Experten den Aufnahmen auf den Löwenzahn und machen sich an die Auswertung. Das Ergebnis: Nix Löwe, es handelt sich um ein Wildschwein. Doch wie leicht lassen sich rosa Panther und Schwarzwild schon rein farblich miteinander verwechseln. Ist uns doch allen irgendwann schon mal passiert. Unterdessen wird das wilde Tier nämlich schon in den Berliner Außenbezirken gesichtet oder sein Gebrüll vernommen. Die Jagd geht also weiter. Und dann die Schreckensmeldung: Jetzt ist der Löwe sogar schon ganz in der Nähe in einem Nachbarbezirk der ITALIEN-Redaktion aufgetaucht. Die Nachricht erreicht den Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, dem Schweineblatt mit dem Löwenherz, auf dem Weg ins Glasbierfachgeschäft. Auweia! Nun gilt es gut nachzudenken und Zebrastreifen zu vermeiden. Dieses Farbmuster ist panthera leo schließlich wohl vertraut. Vermutlich lauert er da irgendwo auf Beute und dann helfen all die guten Presseratschläge, man solle sich in diesem Fall möglichst groß aufblasen, um dem König der Tiere seinerseits Angst zu machen, und ihm in die Augen sehen, wenig. Und wegrennen schon gar nicht, immerhin rennt das Tier bis zu 70km/h schnell. Dass in der Stadt doch eigentlich 50 km/h als Höchstgeschwindigkeit gilt, stört es dabei dann wenig. Und auch der tolle Tipp, ihm Katzenfutter hinzuwerfen, ist nutzlos: Gerade jetzt keins dabei. Doch alles geht gut und gesund und ungefressen gelingt es im Glasbierfachgeschäft anzukommen. Natürlich ist auch dort die Raubtierjagd das vorherrschende Gesprächsthema. Mit dem Anstieg der Promille werden die Herkunftsthesen immer steiler und enden schließlich im Privatzoo eines arabischen Clanchefs in Brandenburg. Prompt meldet der sich am nächsten Tag öffentlich und bietet an, das wilde Tier eigenhändig einzufangen. Was für Verbindungen bestehen da bloß ins Glasbierfachgeschäft? Doch nach drei Tagen sagen alle Laborergebnisse, der wilde Löwe ist ´ne arme Sau! Oh je, einige Tage später gibt’s neuen Löwen-Alarm. Diesmal ruht das „mutmaßliche Wildtier“ auf einem Stromkasten. Die Polizei nimmt das schnarchende Plüschtier fest. michael r. ludwig

ITALIEN 7 KURZ GESAGT:PINKWART VON SCHÖNINGHAUSEN DER VERSÖHNUNGSTHEORETIKER SIBBES SERMON Lebensmüde: Im Bundestag sind zwei Vorschläge für ein neues Sterbehilfe-Gesetz gescheitert. Den Altabgeordneten Alexander Gauland (82), Albrecht Glaser (81) und Wolfgang Schäuble (80) droht nun ein unwürdiges Dahinsiechen im Plenarsaal. Patienten zweiter Klasse: Einer neuen EU-Verordnung zufolge muss die Bahn bei Zugausfällen und -verspätungen ihren Fahrgästen künftig keine Entschädigung mehr zahlen, wenn ein Notfall vorliegt. Das Personal wird nun dahingehend geschult, während jeder Fahrt mindestens einmal mit den Worten „Lassen Sie mich durch, ich bin Zugbegleiter!“ durch die Abteile zu laufen. Relativitätstheorie: Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland sieht das derzeitige Umfragehoch der Blauen nicht als Verdienst seiner Partei an. Es sei vielmehr dem Unvermögen der politischen Konkurrenz geschuldet. Angesichts einer solchen Aussage wird immer verständlicher, wie es Tino Chrupalla parteiintern überhaupt zum Fraktionschef bringen konnte. Schöpfungsgeschichte 2.0: Ein polnisch-britisches Forscherteam will aus einer menschlichen Stammzelle einen synthetischen Embryo erzeugt haben. In Wissenschaftskreisen spricht man bereits von der Geburtsstunde „Künstlicher Inzelligenz“. DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Motto im Menschenfresserswingerclub: Alles Kannibalismus, nichts Mussibalismus. bettina schipping (Teilnehmerin Liedberger Cartoontage) Täglich frische Küche. Täglich frische Gäste.*) *) auch gut Abgehangene.

8 ITALIEN ALLE TERMITEN OHNE GEWEHR! Offene Türen Entdeckungsreise durch die börse • die börse/16 Uhr Maik Iser Kleine Songs von großen Geschichten • Bürgerbahnhof/18.30 Uhr 9. SA Fifty & More Die 50+ Party im Tal • die börse/21 Uhr Luna Herbsttour • LCB/20 Uhr Brasshoppers Big Band So nice to come home to • Kattwinkel. Fabrik/20 Uhr Offene Türen Entdeckungsreise durch die börse • die börse/16 Uhr 10. SO Zilly und Zingaro Schnipselkino • LCB/11 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/ab 10 Uhr Bahnhofsführungen BürgerBahnhof Vohwinkel • Bürgerbahnhof/11 Uhr 11. MO „Raise Your Voice!“ Menschenrechte-Chor • die börse/19.30 Uhr 12. DI Johannes Brand Sing mal • Bürgerbahnhof/19.30 Uhr 13. MI The Circle 5.0 Jazzclub • Loch/20 Uhr Doc Esser Gesund gestorben ist trotzdem tot • die börse/20 Uhr Brenda Boykin & Freunde Uptown Groove • Färberei/19.30 Uhr Spiel Mit! Spieleabend • Bürgerbahnhof/19 Uhr 14. DO Slam Börse Poetry Slam • die börse/19.30 Uhr Milonga • die börse/20 Uhr Erja Lyytinen & Band Waiting For The Daylight • Bürgerbahnhof/20 Uhr 15. FR Vollkontakt Comedy mit David Grashoff • die börse/20 Uhr 1. FR Nikita Miller Im Westen viel Neues • Freibad Mirke/20 Uhr Amelie Kollek, Ose & David Geer Offen:bar • Loch/20 Uhr Single Party ab 16 Jahren in Begleitung einer erwachsenen Bezugsperson mit Bettbezug • Färberei/18 Uhr 2. SA Nikita Miller Im Westen viel Neues • Freibad Mirke/20 Uhr Summer in the City II Open Air Festival • Färberei/14.30 Uhr Ingo Sänger Offen:bar • Loch/20 Uhr WSV - FC Wegberg-Beeck 6. Spieltag • IMS Arena Velbert/14 Uhr Schreibwerkstatt Treff für Creative Writing • die börse/11 Uhr Kindersachen-Trödelmarkt • LCB/10 Uhr 3. SO Roland Jankowsky Wenn Overbeck (wieder) kommt • LCB/18 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/ab 10 Uhr 4. MO „Raise Your Voice!“ Menschenrechte-Chor • die börse/19.30 Uhr 6. MI Kazda & Indigo Streichquartett Jazzclub • Loch/20 Uhr 7. DO 70. Wuppertaler Pudelsingen das Original • die börse/19.30 Uhr Maiken Nielsen Die Frau, die es nicht mehr gibt • Bürgerbahnhof/19 Uhr 8. FR Leon Mucke Pop • Loch/20 Uhr Route B7 The Schwoof must go on! • Bürgerbahnhof/21 Uhr Osan Yaran Stand-up Comedy • die börse/20 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/ab 10 Uhr Liedberger Cartoontage • Liedberg (siehe Anzeige nächste Seite) 25. MO „Raise Your Voice!“ Menschenrechte-Chor • die börse/19.30 Uhr 27. MI John-Dennis Renken Tribe • Loch/20 Uhr 28. DO Tumult Dinner for deux • Loch/19.30 Uhr Breabach Folk • Bürgerbahnhof/20 Uhr 29. FR Nessi Tausendschön feat. William Mackenzie 30 Jahre Zenit • Kattwinkel. Fabrik/20 Uhr Corpus Delicti von Juli Zeh mit dem Jungen Ensemble des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater • die börse/19.30 Uhr Das Bergische Wanderkino Mel Brooks Silent Movie • Bürgerbahnhof/20 Uhr 30. SA Bergische Musikschule entkoppelt • LCB/19 Uhr Corpus Delicti von Juli Zeh mit dem Jungen Ensemble des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater • die börse/19.30 Uhr SSVg Velbert - WSV 9. Spieltag • IMS Arena Velbert/14 Uhr 29.FR / 30.SA 1 .10. SO • Insel, Wiesenstr. 6 16. SA Kings Of Floyd Eclipse Tour • LCB/20 Uhr Stefan Waghubinger Jetzt hätten die guten Tage kommen können • Kattwinkel. Fabrik/20 Uhr Farbrausch im Herbst Balfolk und Balkan • Färberei/19 Uhr Garagentrödel am Hesselnberg • die börse/10 Uhr 17. SO Salsa in der City Umsonst & draußen • LCB/15 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/ab 10 Uhr Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattwinkel. Fabrik/11 Uhr 18. MO „Raise Your Voice!“ Menschenrechte-Chor • die börse/19.30 Uhr 19. DI Forum Hesselnberg-Südstadt DemokratieWerkstatt • die börse/17 Uhr 21. DO Emile Parisien Quartet Jazzclub • Loch/20 Uhr Mo-Torres H.W.A.B. Tour • die börse/20 Uhr 22. FR ASP - Weltunter Horrors und The Beauty of Gemina • Stadthalle/20 Uhr Tan Caglar Geht nicht? Gibt‘s nicht? • die börse/20 Uhr Michael Hatzius Echsoterik • Kattwinkel. Fabrik/20 Uhr WSV - SC Wiedenbrück 8. Spieltag • IMS Arena Velbert/19.30 Uhr 23. SA 7 Kioske - 1 Runde Musik, Kunst & Gemeinschaft • Ölberg/Luisenviertel/Loch/ ab 14 Uhr Nacht der Jugendkultur Live Acts & Party für Jugendliche von 14-21 Jahren • LCB/20 Uhr Liedberger Cartoontage • Liedberg (siehe Anzeige nächste Seite) 24. SO PopUp-Café am Uelle Kaffee trinken, spielen, austauschen • die börse/15 Uhr TERMINABGABE FÜR OKTOPUS 2023: FREITAG, 15.09.‘23 DIREKT AN: SHOAM@WEB.DE I T A L I E N TERMITEN2309

ITALIEN 9 Where the Fuck is My PlayStation5? Kai Cenat und die Randale am Union Square Kai Carlo Cenat III (KCC III) ist Influencer. Wir wollen an dieser Stelle erörtern, warum es Influencer überhaupt gibt und welche Windrichtungen in den Hirnen jener vorherrschen, die Influencern folgen und sie somit überhaupt erst zu Influencern machen. Wir stellen einfach fest: KCC III ist Influencer und dieZahl seiner Follower überspringt je nach Jahreszeit die Zehnmillionengrenze locker. Es war Anfang August in New York City, die vergangenen Wochen waren sommerlich heiß gewesen. Trotzdem war es in den wenigen Freibädern der Stadt vergleichsweise friedlich zugegangen, verglichen jedenfalls mit den Berliner Bädern, aus denen heraus sich über das Internet spektakuläre Bilder bis nach Amerika verbreitet hatten; Saure-Gurken-Zeit eben. KCC III dachte, das kann ich auch und vielleicht macht eine Arschbombe vom 3er im John Jay Pool an York Avenue und 77. Straße genug Furore. Als aber das Video von der Aktion kaum Klickzahlen erfuhr und der Ruf als Influencer nur noch am seidenen Faden hing, kam ihm eine viel bessere Idee. Er kündigte für Freitag, den 4. August, Punkt 16 Uhr an, am Union Square in Manhattan Konsolen der fünften Generation der PlayStation als Werbegeschenke austeilen zu wollen. Das schlug ein wie eine Granate, kostet so eine PS5 im Handel doch heute noch locker 400 Dollar. Selbst wenn man vermuten könnte, im Moment der Markteinführung der PS6 würde die PS5 zu Elektronikschrott, dieser Moment liegt ja noch in der Zukunft und einem geschenkten Gaul, na ja, Sie wissen schon. Bereits zwischen 14 Uhr und 15 Uhr wurde es am Union Square so eng, dass die Stände des Farmer’s Market dichtmachen mussten, der Verkehr um den Platz herum zum Erliegen kam und die von der Polizei zwecks „crowd management“ eilig aufgestellten Barrieren durch die Gegend zu fliegen begannen. Jugend ist halt ungestüm und leicht zu enttäuschen. Als sich dann um 16 Uhr der Himmel nicht wie versprochen auftat und KCC III mit der Verteilung von PS5 begann, setzte etwas ein, das die jüngste Randale in Berliner Freibädern locker in den Schatten stellte. Wenn wir uns nicht, so die Windrichtung in den Köpfen der Enttäuschten, mit einer PS5 in der virtuellen Welt ausleben können, dann randalieren und vandalieren wir halt in der wirklichen Welt. Die polizeiliche Ordnungsmacht war angesichts zigtausender Randalierer sichtlich überfordert und wenn sich rumspricht, dass weder Papa noch Mama im Hause ist, dann geht die Party mal so richtig los. So auch am 4. August am Union Square in New York City. „Where the fuck is my PS5”, so der Schlachtruf der Vandalen, und weder umliegende Restaurants noch Geschäfte und die Stände des Farmer’s Market waren vor der blanken Zerstörungswut sicher. Es mag auch Trittbrettfahrerinnen und -fahrer gegeben haben, doch insgesamt lastet die New Yorker Staatsanwaltschaft KCC III den gesamten Sachschaden und auch verursachende Schuld an den Ereignissen an. Zunächst schien er sich keiner Schuld bewusst zu sein, sondern veröffentlichte ein Video der Unruhen mit dem Titel „Kai Cenat Shuts Down New York City“. In dem achtminütigen Clip, das aus sicherer Entfernung und mit Hilfe einiger Drohnen aufgenommen wurde, zeigte KCC III ein für seine Jugend doch erstaunliches Maß an Verantwortungsbewusstsein und Sorge um das Wohlergehen seiner Follower und der Stadt insgesamt. Auf die Frage „where the fuck is my PS5” hatte er allerdings auch keine Antwort, dafür mittlerweile aber einen Gerichtstermin. hauck & bauer

10 ITALIEN DAS GEFUNDENE GEDICHT VON FALK ANDREAS Der Chef referiert über das Gehen Gehen! Was ist Gehen? Gehen ist nicht Stehen Gehen setzt ein Bein voraus ich meine vor das andere Sowas nennt man Schritt Bitte, Herr Schmidt? Ach, Sie müssen jetzt was denn? Gehen? Gut, Sie haben ja gehört wie`s geht Also, wo war ich stehen geblieben? Richtig beim Gehen Was ist Gehen? Gehen ist nicht Stehen Nein, Frau Düllmann Sie gehen bitte jetzt nicht hoch Sie sollen einfach schweigen und sitzen bleiben LETZTEN MONAT… •••feierte Mick Jagger seinen 80. Geburtstag. 1968 veröffentlichten die Rolling Stones ihr siebtes Studioalbum „Beggars Banquet“. Jagger war 25, ich noch keine 14. Mit einem Freund hörte ich mir nach der Schule die Platte im Schallplattengeschäft unseres Vertrauens an, das konnte man noch gemütlich in kleinen gläsernen Hifi-Kabinen mit tollen Boxen, ganz ohne Kopfhörer. Danach stellte mein Freund das Cover zurück ins Regal. Allerdings wurde der Inhalt etwas manipuliert. Der Vater meines Freundes vermisste am Abend seine Willy Schneider-LP. Nur mein Freund und ich wussten, dass sie im Radio- und Fernsehfachgeschäft Schwiebert in der Hülle von „Beggars Banquet“ steckte. Die Stones-Scheibe landete nämlich vorsorglich in der Schultasche meines Freundes. Ich habe den Schallplattenladen bereits vor der Tat verlassen, meine Nerven hielten das nicht aus. Das fehlende Cover bastelten wir uns aus dem alten von Willy Schneider, für das der Vater keine Verwendung mehr hatte. Wo die Platte vom Volks- und Schlagersänger Schneider geblieben war, wurde nie aufgeklärt. Aus Scherz fragte ich ihn immer mal zwischendurch, wenn ich meinen Freund besuchte, ob er die Platte wiedergefunden hätte. Kinder können grausam sein. Uwe Becker Thomas Coune (Teilnehmer Liedberger Cartoontage)

ITALIEN 11 ALS DAS LIED „JE T’AIME …MOI NON PLUS“… •••von Jane Birkin und Serge Gainsbourg 1969 veröffentlicht wurde, fuhr ich morgens, je nach Wetterlage, mit der Eisenbahn oder mit dem Mofa von Wuppertal-Barmen nach Schwelm in Westfalen, wo ich eine Ausbildung zum Bürokaufmann absolvierte. Unterschiedlicher können Biografien kaum sein. In den späten Achtzigerjahren waren Birkin und ich einmal ganz kurz zusammen in Paris, das heißt, sie lebte dort mit dem Regisseur Jacques Doillon, meine weibliche Reisebegleitung - die Jane Birkin übrigens wie aus dem Gesicht geschnitten war - und ich fuhren ohne Halt durch Paris, nachdem wir ein oder zwei Tage in der Bretagne verliebt waren, weil ihr eigentlicher Lebensgefährte eine längere Abwesenheit nicht ohne weitreichende Konsequenzen akzeptiert hätte. Außerdem war der 14. Juli, der Nationalfeiertag, da bekam man in der französischen Hauptstadt eh keinen Parkplatz. Uwe Becker ES IST VON… •••der Natur nicht gut eingerichtet, dass Kinder meist höchstens 80, 90 Jahre alt werden und dann sterben. Wieviel schöner wäre es, man würde sich nach Ablauf dieser Zeit verpuppen und als buntes, geflügeltes Wesen, aller Verpflichtungen ledig, durch die Welt flattern. So schwänge man sich die höchsten Bäume hinauf, täte dort lustig mit den Beinen schaukeln und schisse von Zeit zu Zeit einem der jungen oder alten Kinder, die darunter vorbeigehen, auf den Kopf. Martin Knepper MEIN ZIMMERGENOSSE… •••hat letzte Nacht so gegen 1 Uhr eine Packung Kabanossi von Penny gegessen. Ich bin von dem angenehmen Knistern und Schmatzen wachgeworden und er fragte besorgt, ob er zu laut sei, was ich wie immer verneint habe - ist er wirklich nicht. Er isst wie eine leise Katze, die sich benehmen kann. Einzig der Geruch der kleinen Dauerwürste, gepaart mit einem leichten Mauk seiner Sportschuhe, auf den hätte ich verzichten können, aber wegen sowas renne ich nicht zu Frau Mauser, der Leitenden Therapeutin. Benjamin Weissinger til mette

12 ITALIEN wscs NENENE, TOTAL VERBOHRT? „DA WÄHL ICH DOCH MAL DIE FASCHISTEN!“ Ein paar gute Gründe für Ossis die AfD zu wählen: von Torbjorn Hornklovie (Südschwede) Ich fühl mich nicht mitgenommen... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Das nimmt mich alles zu sehr mit... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Es gibt zu wenig Kita-Plätze... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Der Sommer war zu trocken/zu nass... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Der Bus hat immer Verspätung... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Ein Flüchtling berührt immer meine Frau mit seinem Penis... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Meine Frau steht da drauf... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Ich hab Phimose... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Mein Kind ist doof... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Mein Kind hat einen Pickel am Po... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Bierpreise steigen und steigen... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Nie krieg ich einen Termin beim Friseur... ...da wähl ich doch mal die Faschisten! Der Rechtsruck macht mir Sorgen... ...da wähl ich doch mal die Faschisten!

ITALIEN 13 rattelschneck ERNST KAHL‘S KINDER WERDEN IMMER GRAUSAMER (10) Das Zentrum der Stadt, in der ich damals lebte und arbeitete, war durch seine neuen Eigentümer völlig zerstört worden. Kurz danach wurde ein zwischen den Trümmern aufgegriffener, anscheinend verwirrter Mann in die Abteilung eingeliefert, der ich als leitender Arzt vorstand. Er war etwa vierzig Jahre alt, besaß keine Personalien und gab an, Pergh zu heißen. Mehr war zunächst nicht von ihm zu erfahren. Nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung wurde er gesprächiger, und seine Behauptungen erregten mein fachliches wie privates Interesse. „Eigentlich dürfte ich überhaupt nicht darüber reden“, pflegte Pergh stets zu beginnen. Höchstwahrscheinlich war alles frei erfunden, gleichwohl erweckte er stets den Eindruck, es selbst zu glauben. Auf die Frage, ob er in dem zerstörten Stadtzentrum gelebt habe, antwortete er, wegen seines Wissens darum, „wie die Dinge wirklich liefen“, habe er sich in einer Geheimwohnung verstecken müssen. Wo diese denn gewesen sei, wollte ich wissen. Nach längerem Zögern vertraute mir Pergh an: „Im Kaufhaus Gleisen, hinter der Herrenoberbekleidungs-Abteilung in der dritten Etage.“ Ein Kaufhaus Gleisen war mir, der ich seit Jahren mit der Innenstadt vertraut gewesen war, unbekannt. Ich fragte Pergh nach dem genauen Standort, und er nannte eine Stelle, an der es tatsächlich ein Kaufhaus gegeben hatte, allerdings mit einem anderen Namen. Diese Unstimmigkeit übergehend, erkundigte ich mich, wie er an die Wohnung gekommen sei. Er antwortete, sie sei ihm zugeteilt worden. Halb scherzhaft äußerte ich die Vermutung, er habe sie gewiss nur während der Öffnungszeiten des Kaufhauses betreten oder verlassen können. Während der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen wäre das doch problematisch gewesen. „Nein“, widersprach Pergh entschieden, „das Kaufhaus war immer geöffnet.“ – „Immer?“ – „Ja. Und es waren immer sehr viele Menschen darin.“ Die Frage, ob er mit diesen Menschen etwas zu tun gehabt hätte, verneinte er. Aber zum Personal habe er mit der Zeit sicherlich Kontakt bekommen, meinte ich. Man habe ihn doch gekannt, wenn er täglich ein und aus gegangen sei? Auch das verneinte Pergh: „Es war geheim, dass ich da war. Außerdem wurde das Personal täglich ausgewechselt.“ Auf dieses Thema wäre ich liebend gern näher eingegangen, doch er wollte nicht darüber sprechen. Ich versuchte es anders: „Haben Sie selbst in dem Kaufhaus gearbeitet?“ – „Nein, bei einer Firma in einem anderen Stadtteil.“ Ich war gespannt, was er mir über seine Arbeit dort erzählen würde. Leider hatte ich an jenem Tag keine Zeit mehr und verschob die Fortsetzung unseres Gesprächs auf einen späteren Zeitpunkt. Doch dazu kam es nicht. Weil ich wusste, wie die Dinge wirklich liefen, musste ich untertauchen und benötigte eine neue Identität. Meine neue Identität von Eugen Egner FORTSETZUNG NÄCHSTE WOCHE!

14 ITALIEN RUDI HU / AUCH NICHT UNINTERESSANT rudi hurzlmeier HIER KÖNNTE IHRE SCHMALE ANZEIGE PASSEN! 84806 ITALIEN ANZEIGE 43 132 mm Jorgo Schäfer W a t c h i n g With My Ears 20 Years Vision Festival, NY deutsch/english 56 pp., 24 x 28 cm hardcover € 39.00 978-3-95593-145-2 www.wolke-verlag.de UNORTHODOXE… •••Bewerbung mit Qualifikationsdarbietung für eine Stelle als Pornodarsteller, bei der gefordert wird, bevor man eine bestimmte Sexposition einnimmt, das anstehende GV-Manöver und die gedankliche Repräsentation der damit einhergehenden Erwartungen zu erörtern – oder wie ich es nenne: Vorstellungsvorstellungsvorstellungsvorstellungsgespräch. Valentin Witt „NEBEN DEN INNEREN… •••und äußeren Schamlippen, Kitzler und Scheidenvorhof zählt der Rabe (Corax) zu den äußeren weiblichen Geschlechtsorganen. Doch trotz seiner markanten Form und nicht unbeträchtlichen Größe weiß rund ein Viertel aller Frauen und mehr als 70 % aller Männer nicht um seine Existenz. Dabei ist seine Rolle eine beträchtliche: Mit einer Flügelspannweite von bis zu einem Meter sorgt er für Kühlung des Scheidenmilieus, verhindert das Eindringen von Erregern und kann an einem Tag bis zu ...“ „Boah, jetzt hör mal auf, langsam wird es eklig. Du hast echt eine kranke Phantasie.“ „Was kann ich dafür, was ich nachts träume?“ Martin Knepper ELBERFELDER BURG •••Auf der Poststraße wird man mit der Verlegung der Fernwärmeleitungen einfach nicht fertig, da man immer wieder auf Überreste der historischen Elberfelder Burgmauer stößt. Eine Archäologin fotografierte, eine Archäologe zeichnete die Funde. Das dauert immer länger. Ich habe letze Nacht wahrscheinlich darauf beruhend geträumt, dass mir bei WMF (vormals Porzellanmanufaktur Sticher) eine wunderschöne Kaffeekanne aus der Hand glitt und zu Boden fiel. Ich erschrak, weil die Kanne zu einem Service gehörte, dass über 500 Euro gekostet hat. Plötzlich kam ein Kamel in den exklusiven Porzellanladen und ein Archäologe. „Hände weg!“ schrie er. Ich ging dann schnell und pfeifend aus dem Laden. Und grübelte später, ob ich im Traum das Tier verwechselt hatte. Harry vom Hombüchel ? FRAGEN VON ITALIEN ? ! ANTWORTEN VON ITALIEN ! ? Fährt die Schwebebahn eigentlich gerade ? ! Klar, gerade aus ! Danke ITALIEN!

ITALIEN 15 DIE PHÄNOMENE DES DR.DUDROP Buch Jule Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de Heute: Zur Phänomenologie des Feuerlöschers längt dazu geführt hat, an jedem 40. Baum einen BavariaPulverlöscher anzubringen. Statt dessen finden sich Feuerlöscher gehäuft in Museen, wobei man im Gegensatz zu Waldbränden so gut wie nie von Museumsbränden hört. Der Wuppertaler Künstler C. Schneider entwarf in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Objekt „The red tube“, welches als Feuerlöscher weltweite Verbreitung erfuhr. Museumsdirektoren und ästhetisch versierte Stadtkämmerer investierten in dieses Objekt, welches sich nun in zigtausendfacher Auflage in allen Kultureinrichtungen des gesamten Globus findet. Den Stadtvätern entging allerdings die Pflicht, die Schneider’schen Kunstwerke regelmäßig auf Authentizität überprüfen lassen zu müssen. Daher sind heutzutage auf allen Feuerlöschern entsprechende Hinweise auf das Gebot zur nächsten Überprüfung angebracht. Eine solche wird übrigens mit dem sog. „Normbrand“ durchgeführt - ein in der Europäischen Norm DIN EN 3-7, Anhang I, L bzw. NA genormtes Prüffeuer, das seinerseits schon im Jahre 2005 überprüft wurde, als Normbrände durch die Kategorie „Fettbrand“ erweitert wurde. Beim Fettbrand wiederum handelte es sich keineswegs um den heftigen Durst, der sich nach einer fettreichen und gut gesalzenen Mahlzeit einstellt. Vielmehr geht es um das Entflammen von Speisefetten, die über ihren Brennpunkt erhitzt wurden. Der Fettbrand bedarf eines speziellen Fettbrandlöschers wie des FB 6 Easy der Firma Gloria (Spritzweite 4 m !), der schon für 133.90 € erhältlich ist. C. Schneider aber, der klammheimliche Erfinder des modernen Kleinlöschgeräts, wurde schon seit Jahren nicht mehr in Wuppertal gesehen und dürfte längst auf irgendwelchen Südseeinseln im Kreise brennend heißer Hula-Tänzerinnen seine Lösch-Tantiemen verprassen. 1 JAHR ITALIEN 25 EURO // FÖRDER-ABO 50 EURO // SUPER-FÖRDER-ABO 100 EURO // EINFACH ÜBERWEISEN AN: ITALIEN-MAGAZIN, STADTSPARKASSE WUPPERTAL // IBAN: DE46 3305 0000 0000 9048 47 Der Feuerlöscher ist ein avanciertes Kleinlöschgerät. Als solches übersteigt er die Funktionalität von Löscheimern, Feuerpatschen und Kübelspritzen. Er besteht aus einer zylinderförmigen Metallröhre unterschiedlicher Größe, die zwischen zwei Zentimetern („e-bulb“) und einem halben Meter (Protex PDE 6) schwankt. Ganz überwiegend ist er feuer(!)-rot gefärbt, denn rot ist nicht nur die Farbe der Liebe, sondern auch der Gefahr. An ihrem oberen Ende mündet das zumeist mit weißen Schriftzügen bedruckte Gerät in einen schwarzen Schlauch. Schwarzer Schlauch, roter Stahl und weiße Schrift: das verweist nicht nur auf Flagge und Farben des Deutschen Kaiserreichs, sondern vor allem auf die Kombination von Wahrheit und Sauberkeit (weiß), Tod und Würde (schwarz) sowie Zorn und Leidenschaft (rot) – eben jener Kräfte, mit denen dem Unheil des Feuers schon auf symbolischer Ebene begegnet werden soll. Im Inneren der Feuerlöscher befindet sich, für den Beobachter unsichtbar, eine chemische Substanz in flüssiger oder pulverisierter Form. Ihre Aufgabe besteht darin, mit Feuer in Kontakt gebracht zu werden und es an seiner weiteren Ausbreitung zu hindern. Diesen Vorgang fassen wir landläufig unter dem Begriff des “löschens“. Bei einer durchschnittlichen Brandgefährdung und einer Weltbevölkerung von 8 Milliarden Menschen kann davon ausgegangen werden, dass weltweit ca. 800 Millionen aktive Feuerlöscher existieren. Sie führen ein weithin unbeachtetes Dasein, was sich in manchen Situationen schon als sehr nachteilig herausgestellt hat. Tatsächlich stellen Feuerlöscher ein zentrales Requisit modernen Lebens dar, sie gehören ins Auto, ins Kino, in jede Küche und natürlich auch ins Schlafzimmer. Angesichts des Klimawandels und der damit weit verbreiteten Waldbrände kann es nur verwundern, dass die von der „AG Forst und Feuer“ aufgestellte Relation von 2 LE (Löscheinheiten) auf 200qm Wald nicht schon

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