OnlineItalien 10.2023

ITALIEN 1 NOTNR. 435/1023/40. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG www.Italien-wuppertal.de I T A L I E N Bandenkriminalität in Deutschland: DER FASCHO-CLAN

2 ITALIEN

ITALIEN 3 jorgo Luisenstraße Luisenstraße Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! HUBERT AIWANGER: „ICH HABE IN MEINER JUGEND VIEL MIST GEBAUT“ HARRY VOM HOMBÜCHEL

4 ITALIEN ITALIEN - Über 38 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg DegenkolbDegerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, Rattelschneck, Shoam, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, WSCS, Valentin Witt (Erfinder von 4 Mio.Witzen), Rudi Hurzlmeier Titel: Jorgo Layout: Glatten Hanf Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControling“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: 8.448 Stck. Mindestens haltbar bis 11/23 IMPRESSALIEN ZIPPO BECKER meint: Chat GPT ACHFZZ$§=! KNÜSTLICH INTELLIFLÖNZZ! Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Unsere große Schwester, die Titanic aus Frankfurt, ist so pleite wie noch nie und benötigt dringend mindestens 5000 neue Abos. Ich würde mich freuen, wenn Sie, liebe Leser und Lesebrillen, ein Abonnement abschließen würden. Per Mail: verlag@titanic-magazin.de oder Sie schauen auf Facebook oder Instagram, da gibt es jede Menge Links, die zum Ziel führen. Wenn wir, das ITALIEN-Magazin, komplett pleite sind, werde ich an dieser Stelle darüber berichten. Aber das wird hoffentlich noch etwas länger dauern, da wir ja im April 2024 unseren 40. Geburtstag feiern wollen. Wir können natürlich auch immer Geld gut gebrauchen, daher sind wir tagtäglich auf der Suche nach Investoren und Investorinnen. Wenn ich mich ungerne zurückerinnere, gab es in unserer früheren Magazingeschichte allerdings auch Investoren, die ihre Zusagen nicht hielten und wir einen Rechtsanwalt beauftragen mussten, um die Herren an ihre Zahlungspflicht zu erinnern. Oft gingen diese Auseinandersetzungen so aus, dass wir unser Geld nicht bekamen, aber zusätzlich auf den Anwaltskosten sitzen blieben. Wenn Sie sich also dazu entschließen würden, bei uns im Magazin eine Klein- oder Großanzeige zu schalten, überprüfen Sie vorher, ob ihr Konto für derart kostspielige Investitionen ausreichend gedeckt ist. Ich denke gerade sehr herzlich und liebevoll an alle aktuellen Anzeigenkundinnen und Kunden, da ich seit gefühlt 20 Jahren nicht ein einziges Mal mehr einen Rechtsanwalt in Marsch setzen musste. Hinter allen Anzeigen in unserem Magazin stehen treue Freundinnen und Freunde aus Gastronomie, Buchhandel, IT-Branche, Veranstaltungskultur, Veranstaltungstechnik, online-Medien, T-Shirt-Druck, Volkshochschule und Brandschutz. Sowie ein Frisör, ein Tätowierer, Die PARTEI, ein Bestatter und neuerlich auch der Wuppertaler Sport-Verein und nicht zuletzt die Firma Karl Deutsch. Herzlichen Dank! Uwe Becker (Sparschwein)

ITALIEN 5 ? FRAGEN VON ITALIEN ? ! ANTWORTEN VON ITALIEN ! ? Gucken Bonobos eigentlich Pornofilme ? ! Nee, die haben doch keine Steckdosen ! ? Pornohefte... ? ! Hallo... es reicht ! Ist ja schon gut, ITALIEN! MITTÄGLICHER TRAUM, IN… •••dem ich mit dem bereits uralten Heinz Rühmann und seiner kaum jüngeren Frau im Auto durch eine Stadt (Mettmann?) fahre. Ich liege ziemlich unbequem auf dem Rücksitz des Kleinwagens und denke so, dass Rühmann für sein Alter eigentlich noch ganz gut fährt, allerdings hat er an manchen Abbiegungen kleine Aussetzer, zögert, fährt falsch ab und muss dann wieder zurücksetzen etc. Auf dem Boden des Wagens erblicke ich ein Stück Suppenfleisch (Beinscheibe), supermarkttypisch in einer Schale verschweißt, auf der das Ablaufdatum 31. 8. zu lesen ist. Obwohl schlafend, bin ich über das tatsächliche Datum informiert und folgere, dass das Fleisch vor rund zwei Wochen aus einer Einkaufstüte gefallen ist - „und das bei der Hitze“. Tatsächlich ist das Fleisch schon ganz graugrün, und es scheinen gewisse Prozesse unter der Folie abzulaufen, es bewegt sich förmlich. Mein Wunsch wächst, den Wagen zu verlassen, da ich fürchte, die Schale könnte explodieren und ihren Inhalt über mich schleudern, und außerdem kann ich Heinz Rühmann auf den Tod nicht ausstehen. Martin Knepper DER UNTERSCHIED… •••zwischen Italienern und Franzosen: Italiener kochen Nudeln mit Speck oder belegen ein Brot mit Wurst und machen daraus Millionen von Videos. Die Franzosen fangen seltene Singvögel, ertränken sie in Armagnac und essen sie am Stück mit verbundenen Augen und niemand macht ein Video. Benjamin Weissinger Das Gefundene Gedicht von Falk Andreas Der Kese Der Kese mag kein Ä Ä, das klingt für ihn so ätzend Wenn man ihn mit Ä ausspräche Fände er das sehr verletzend Keine Sorge, lieber Kese Wir tuen Dir nichts an Und außerdem: Du stinkst nach Füßen – Mannomann ari

6 ITALIEN Hunds t age Die schöne Nachbarin ist schon seit einigen Tagen ganz aufgeregt: Sie bekommt einen Hund zur Wochenendaufsicht und -pflege. Sie möchte ungenannt bleiben, da sie offenbar befürchtet, dass sie ein anderer Vierbeiner darob möglicherweise in den Hintern beißen könnte. Hunde haben bekanntlich ja eine feine Nase; also Vorsicht. Dann sei es so. Aber wieso denn jetzt schon? Der Welthundetag ist doch erst am 10. Oktober! Wer diesen absurden Feiertag irgendwann mal erfunden hat, ist bis heute unklar. War es möglicherweise Lassie? Oder etwa Laika, der 1957 als erster russischer Astronaut nach wenigen Stunden in der Schwerelosigkeit verreckte? Am ehesten war es aber wohl Snoopy, dem wäre das zuzutrauen. Na egal. „Wenn er da ist, komme mal mit ihm bei dir vorbei“, meint die Nachbarin beglückt. Wie bitte? In die ITALIEN-Redaktionsräume kommen nur Tiere, die Mann sofort essen kann! So kommt es dann, dass es an besagtem Wochenende an der Tür klingelt und die Nachbarin etwas traurig meint: „Ich kann ja nicht rein. Aber ich wollte ihn dir wenigstens mal zeigen“. Und da sitzt ihr kurzbeiniger Wochenendgast schüchtern am Ende der Treppe und fragt sich, was nun wohl geschehen möge. Aber außer „Aha“ geschieht nichts und die beiden machen sich auf ihren weiteren Weg. Schätzungen zufolge sind deutschlandweit rund 10 Millionen Haushalte auf einen oder mehrere Hunde gekommen. Gelegentlich drängt sich dabei der Eindruck auf, dass etwa die Hälfte davon irgendwie in unmittelbarer Nachbarschaft der ITALIEN-Hauptstadtredaktion lebt. So gab es hier in der Nähe vor einiger Zeit beispielsweise einmal einen „Mops-Club“ für die Freund*innen dieser hässlichen Viecher. Als die Fellpakete nach dem Inkrafttreten des Rauchergesetzes des Tresens verwiesen wurden und der Ausschank in „Raucher-Club“ umbenannt wurde, war er dann auch wieder für den Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, dem führenden Hundekuchen-Heftchen, wieder betretbar. Anders ein Erlebnis vor dem ansonsten recht gemütlichen Nebenancafé, als sich der Berichterstatter dort an einem sonnigen Nachmittag zu einem Bier niederlässt. Gegenüber ein Hundefreund beim Nachmittagsmahl. Mit der Ruhe und Gemütlichkeit ist es vorbei, als auf der anderen Straßenseite plötzlich ein blöder Kläffer in Wut gerät. Damit ist nun auch der bisher unter dem Tisch schlafende Köter nicht mehr zu halten. „Ober zahlen!“ Auch im Glasbierfachgeschäft haben sich die Canidae unterdessen breitgemacht. So ist ein Besuch von Janine B. ohne ihren „Harpe“, einen kleinen, übergewichtigen Kurzbeiner, kaum mehr denkbar. Zum Glück liegt „Harpe“ in aller Regel faul herum und stört so eher weniger. Ganz anders seine Tochter „Lily“, die Sabine K. mit sich führt. Im Gegensatz zu ihrem Vater ist „Lily“ nicht nur äußerst wibbelig und nervig, sondern auch so hochbeinig wie ihre verstorbene Mutter. Wie “Harpe“ das damals geschafft hat, wird dem Korrespondenten immer ein Rätsel bleiben; vermutlich wohl nur mithilfe einer Küchenleiter. Sei´s drum! Wirklich heikel kann die Situation jedoch dann werden, wenn ein leinenloser Hundeführer einem schon von weitem zuruft: „Keine Angst. Der tut nix“! So oder ähnlich begrüßen einen auch krumme Hunde, wenn sie etwa auf offenem Straßenland Geld gewechselt haben wollen. Aua! Da wird einem doch einfach hundeelend. samy JETZT EIN TITANIC-RETTUNGS-ABO! Hier bestellen: verlag@titanic-magazin.de Mehr Infos unter: www.titanic-magazin.de MUTTER GEHT‘S SCHLECHT! LASS DEIN HERZ SPRECHEN!

ITALIEN 7 KURZ GESAGT:PINKWART VON SCHÖNINGHAUSEN DER VERSÖHNUNGSTHEORETIKER Auch ohne Nachtbürgermeister täglich geöffnet! Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! DAS WAR ICH NICHT Stoppt dich die Säuferpolizei Am Steuer und am Whiskeyglas Mit vier Promille, ruf: „Ja mei! Der Bruder war’s, der Bruder war’s!“ Springst du danach mit dem Gesicht Voraus ins tiefste Güllefass. Dann rufe laut: „Das war ich nicht! Der Bruder war’s, der Bruder war’s!“ Und lachst du schließlich über Mord Und Holocaust, KZ und Gas, Dann kennst du schon das Zauberwort: „Der Bruder war’s, der Bruder war’s!“ Thomas Gsella hauck & bauer

8 ITALIEN ALLE TERMITEN OHNE GEWEHR! Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr 9. MO Raise your Voice Chorprobe • die börse/19.30 Uhr 10. DI Dr. Slide American Roots & Blues Music • Bürgerbahnhof/18.30 Uhr 11. MI Doppler Trio Jazz Club • Loch/20 Uhr Spiel Mit ! Spieleabend • Bürgerbahnhof/19 Uhr Wolfgang Trepper Comedy • die börse/20 Uhr 12. DO Rina Das Baul Klangkosmos NRW • Färberei/19 Uhr 12. DO Slam Börse • die börse/19.30 Uhr Milonga • die börse/20 Uhr 13. FR Mathias Tretter Sittenstrolch • Bürgerbahnhof/20 Uhr Klamottentauschparty Spotlight: Social Friday • Färberei/18-21 Uhr 14. Sa Fifty & More Die 50+ Party im Tal • die börse/21 Uhr Daniel Schwarz Salsa Caribeña-Party • Färberei/19 Uhr Trio Reise/ Behlen/ Thoeress Feines Jazziges • Färberei/19.30 Uhr 15. SO Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattwinkel. Fabrik/11 Uhr 16. MO Flor de Toloache All-female Mariachi Band • Bürgerbahnhof/19.30 Uhr Raise your Voice Chorprobe • die börse/19.30 Uhr 17. DI Zauber Salon • die börse/20 Uhr Forum Hesselnberg-Südstadt Die DemokratieWerkstatt lädt ein zum Stadtteiltreff • die börse/17.30 Uhr 18. MI Sauber! Jazz Club • Loch/20 Uhr 1 .10. SO • Insel, Wiesenstr. 6 Sundown Acoustic Trio Feine Lagerfeuer-Romantik im Bistro • Kattwink. Fabrik/20 Uhr Geysir Quartett Jazz Club • Loch/20 Uhr Kinder Kultur aus der Kiste Kinderdisco von 6-10 Jahren • LCB/14-16 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr 2. MO Raise your Voice Chorprobe • die börse/19.30 Uhr 4. MI Trondheim Jazz Orchestra & Ole Morten Vagan, Jazz Club • Loch/20 Uhr 5. DO Jan Philipp Zymny Quantenheilung durch Stand Up Comedy • die börse/20 Uhr „Der Hitler-Putsch, die Deutsche Rechte und die Krise der jungen Weimarer Demokratie“ Vortrag von Dr. Martin Szameitat • die börse/19 Uhr 6. FR Kinan Al Man kann nicht alles haben • die börse/20 Uhr Singleparty ab 16 Jahren in Begleitung • Färberei/18 Uhr 7. SA Wuppertaler SV - Lippstadt 10. Spieltag • IMS-Arena, Velbert/14 Uhr Von Abseits Fetsival 2023 mit Prezident, Kamikazes u.a. • die börse/17.30 Uhr Take a look Malerei von Sabine Kremer • Backstubengalerie/15-19Uhr Kindersachen-Trödelmarkt • LCB/10-14 Uhr 8. SO Amithias Jazz Club • Loch/20 Uhr Romy Fölck Düstergrab • Bürgerbahnhof/19 Uhr Miss Allie Immer wieder fallen Tour • die börse/20 Uhr Amazonia Undercover Der Kampf der Munduruku • die börse/19 Uhr Carsten Grüttner Eiskalt - Mit dem Rad durch die Arktis • Kattwinkel. Fabrik/20 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr 27. FR Chancy‘s Five 19. Wuppertaler Jazzmeeting • Bürgerbahnhof/20 Uhr Riesig Stark Tour • die börse/20 Uhr Sounding Pictures Music, stories and dance to Edward Hopper Paintings and others • Färberei/19.30 Uhr Antiheld Roadtrip Tour • LCB/20 Uhr 28. SA Tina Tico Tour 2023 • Stadthalle/20 Uhr Eva Karl Faltermeier Taxi. Uhr läuft. • Kattwinkel. Fabrik/20 Uhr Soniq String Theory Jazz Club • Loch/20 Uhr WOGA 2023 241 KünstlerInnen und Galerien der freien Kunstszene Wuppertals • Wuppertal West/14-20 Uhr Weibsstücke Flohmarkt • die börse/14 Uhr 29. SO Voce Latina 19. Wuppertaler Jazzmeeting • Sparkasse Johannisberg/ 18 Uhr WOGA 2023 241 KünstlerInnen und Galerien der freien Kunstszene Wuppertals • Wuppertal West/12-18 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr Kinder Kultur aus der Kiste Kinderdisco von 6-10 Jahren • LCB/14-17 Uhr 30. MO Wildcard Contest 2023 19. Wuppertaler Jazzmeeting • Café ADA/19 Uhr Raise your Voice Chorprobe • die börse/19.30 Uhr 31. DI Halloween meets Sportlerparty • die börse/22 Uhr Mamagehttanzen Feiern wie zuvor • LCB/20-23 Uhr Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte Sommer & Winter auf der Bernina-Bahn • Bürgerbahnhof/19.15 Uhr 19. DO Monkey Blues Schneller, Schmitt, Nettekoven, Neher • Allee Stübchen/20 Uhr Band Of Friends • LCB/20 Uhr Klaus der Geiger & Marius Peters Piadolla • Loch/20 Uhr Die Feisten Jetzt! • Kattwinkel. Fabrik/20 Uhr Rudelsingen Das Original! • die börse/19 Uhr 20. FR Monkey Blues Schneller, Schmitt, Nettekoven, Neher • Allee Stübchen/20 Uhr Lyca & Sumik Newcomer-Bands • Bürgerbahnhof/20 Uhr Nicolai Burchartz Konzert • Backstubengalerie/19 Uhr KUF Offen:bar • Loch/20 Uhr 21. SA Wuppertaler SV - Gütersloh 12. Spieltag • IMS-Arena, Velbert/14 Uhr Monkey Blues Schneller, Schmitt, Nettekoven, Neher • Allee Stübchen/20 Uhr WOGA 2023 241 KünstlerInnen und Galerien der freien Kunstszene Wuppertals • Wuppertal Ost/14-20 Uhr Miriam Kibakaya Concept Jazz Club • Loch/20 Uhr 22. SO WOGA 2023 241 KünstlerInnen und Galerien der freien Kunstszene Wuppertals • Wuppertal Ost/12-18 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr 23. MO Raise your Voice Chorprobe • die börse/19.30 Uhr 25. MI Wuppertaler Improvisationsorchester (WIO) Jazz Club • Loch/20 Uhr 26. DO Scott Evil Offene Jamsession • Loch/19.30 Uhr TERMINABGABE FÜR NOVOSIBIRSK 2023: FREITAG, 13.10.‘23 DIREKT AN: SHOAM@WEB.DE I T A L I E N TERMITEN2310

ITALIEN 9 Operation Boardwalk: Bundespolizei-Einsatz in Coney Island Weltmeister! Deutschland ist Basketball-Weltmeister, zum allerersten Mal seit Erfindung des Sports im Jahre 1891 in Springfield, Massachusetts. Zeitgleich mit dem Sieg über Serbien im Endspiel in Manila wurde Flick als Bundes-Hansi entlassen, aber wir möchten hier nicht nachtreten. Wir wollen uns aber auch nicht verarschen lassen, jetzt, wo wir die Endrunde der Basketball-WM ohne Niederlage und sogar mit einem ebenfalls historischen Sieg über die USA gewonnen haben. Kaum waren auf den Philippinen die Goldmedaillen um die Hälse der Recken gehängt, die Freudentränen getrocknet und der Kommentatoren-Überschwang abgeklungen, erging aus dem Auswärtigen Amt die Weisung an alle deutschen Botschaften und Konsulate, man möge sich doch im Ausland eines Basketball-Weltmeisters würdig zeigen, also auf deutsche Art freundlich und bestimmt, keinesfalls überheblich, aber eben auch nicht verarschen lassen. Verarscht wird man, das wissen wir, auf den Vergnügungsmeilen dieser Welt. Keine Kirmes ohne verzogene Luftgewehrläufe, mit Blei beschwerte Milchflaschen, die einfach nicht umkippen wollen, oder Wurfpfeile, die so stumpf sind, dass sie an Luftballons abprallen. Eine beliebte Vergnügungsmeile in New York ist der Boardwalk von Coney Island, wo sich Bude an Bude reiht und mit ihnen das Versprechen, mit Glück und etwas Geschick ein Plüschtier mit nach Hause nehmen zu dürfen, wahlweise auch eine rote Rose aus Plastik. Weil immer etwas Glück im Spiel ist, obliegt die Kontrolle, ob denn ansonsten alles mit rechten Dingen zugeht, einer sogenannten Legalized Games of Chance Control Commission, kurz LGCCC. Die LGCCC kontrolliert auf ihren Razzien, ob das Schnurrad nicht getürkt ist, die Lostrommel nicht ausschließlich Nieten enthält oder der Greifautomat dann und wann einen Preis ausspuckt. Bei Letzterem ist die Grenze zwischen Glück und Geschicklichkeit verschwommen, an der Curry-Bude sollte sie deutlicher erkennbar sein. An Curry-Buden gibt es keine Wurst. Sie heißen nach Stephen Curry, einem bereits legendären, aber immer noch aktiven Basketballspieler, der für seine fast schon unglaubliche Treffsicherheit bekannt ist. An Curry-Buden US-amerikanischer Vergnügungsmeilen möchte man den Korb so gut treffen wie Steph, mindestens neun von zehn Versuchen und das innerhalb einer Minute. Die Betreiber der Buden möchten das aus naheliegenden Gründen verhindern. Weil ihnen die direkte Behinderung des Wurfversuchs, der shot block, aus ebenso naheliegenden Gründen verwehrt bleibt, können sie zum Beispiel die Bälle viel stärker als Normal aufpumpen, so dass sie bei der kleinsten Berührung des Rings abprallen. Oder sie hängen einfach Körbe mit kleineren Ringdurchmessern auf. Beides fiele wohl beim näheren Hinschauen mit Zollstock und Manometer auf, nur war die LGCCC bislang weder mit dem einen noch dem anderen ausgestattet. Das hat sich schlagartig geändert. Die im Deutschen Generalkonsulat für Sicherheit und Ordnung sorgenden Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei haben beides in ausreichender Stückzahl mit der jüngsten Sendung diplomatischer Post aus Berlin erhalten und sollen nun der LGCCC zur Seite stehen. Obwohl die Einsätze nicht in Manhattan, sondern in Brooklyn auf den Boardwalks von Coney Island geplant sind, haben Scherzkekse im Auswärtigen Amt der Sendung ein paar Lollies beigelegt, Geschmacksrichtung Waldmeister, wie es heißt, und gemeinsam mit der LGCCC sorgt nun die Bundespolizei für Fairness an den Curry-Buden des Boardwalks von Coney Island. Wir sind ja schließlich Basketball-Weltmeister und verarschen können wir uns am besten selber.

10 ITALIEN ...klingt aus dem Mund von Hubert Aiwanger an wie Stuhlinkontinenz ohne Windeln. Heinz Jürgen DAS WORT MEENSCHENPFRÄUND WENN … •••Asterix ja nicht so ein chauvinistischer Schmarren für altkluge Dauerkinder wäre, hätte das gallische Dorf schon längst einen Bewohner namens Clitorix, der bei allen Frauen einen Stein im Brett hätte, von dem die meisten tumben gallischen Männer aber nicht einmal wüssten, wo er überhaupt wohnt. Martin Knepper AUTISTEN - SIE KÖNNTEN… •••mit bahnbrechenden Erfindungen die Welt retten, lösen aber lieber 100.000-er Puzzle oder bauen die Titanic aus Lego nach. Da wurde auch bei der Erziehung viel falsch gemacht, schade. Benjamin Weissinger til mette

ITALIEN 11 Uns hat es der Verlag auch geschenkt. ICH BIN EIN OBERBARMER von Uwe Becker Mich macht es immer betroffen, wenn schlecht über den Stadtbezirk Oberbarmen gesprochen wird. Über den Stadtteil Barmen machen viele schon Witze, als würden dort nur geistig minderbemittelte leben. Wenn man wie ich in Unterbarmen wohnt, kommt man gerade noch ohne viel Häme mit einem blauen Auge davon. Aber wer in Oberbarmen sein Lager aufgeschlagen hat, der ist für die meisten Leute wohl endgültig vom rechten Weg abgekommen. Was natürlich kompletter Unsinn ist. Genau das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Klar, hier leben viele Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht, daher ist die Kriminalitätsrate etwas höher als im Briller Viertel. Wie man sich zu unrecht bereichert, da sind der Fantasie allerdings keine Grenzen gesetzt, egal wo man logiert. Wer weiß, vielleicht hat sich dereinst in Oberbarmen jemand gesund gestoßen und konnte sich später am Brill eine Villa zulegen. In Oberbarmen leben Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und der überwiegende Teil geht einer geregelten Arbeit nach. Viele Kinder gehen dort aufs Carl-DuisbergGymnasium. Es gibt Arztpraxen, ein Kino (noch!), Einzelhändler, Nagelstudios, Übersetzungsbüros und ausgezeichnete Gastronomie, Handy-Shops, Supermärkte und Sportvereine. Im Juni erst wurde der BOB Campus eröffnet. Ein neuer Ort auf dem Gelände einer ehemaligen Textilfabrik: mit einer Kita, Schulräumen, Gewerbe- und Gemeinschaftsflächen, Wohnungen und einem Nachbarschaftspark. Oberbarmen ist nicht nur der Berliner Platz, der zugegebenermaßen für viele ein Angstraum ist. Ich habe meine gesamte Kindheit dort verbracht, der Ton war rauher, meine Gang vom Wupperfelder Markt machte keine Gefangenen, aber wenn Mutter aus dem Fenster rief, gingen wir alle brav nach Hause, schuldig, hungrig und durstig. Und, hat es mir geschadet? Darüber gibt es gegensätzliche Auffassungen. Heute, im Alter gereift, denke ich, nein, die Zeit hat mich gehärtet und geformt. Ich kann heute sagen, und hierfür schäme ich mich auch nicht, ich bin stolz Oberbarmer zu sein! Auch wenn ich in Elberfeld geboren bin und wir in Heckinghausen wohnten, das nicht wirklich direkt zu Oberbarmen gehört. Aber wie oft haben die Mächtigen dieser Welt Grenzen zu ihrem Nutzen verschoben oder gar aufgehoben, es kommt nicht so drauf an. Oberbarmen, Wupperfeld, Rittershausen, Wichlinghausen, Nächstebreck, Namen der einzelnen Bezirke, die wie Musik in meinen Ohren klingen. Wenn ich eine Reise in die Vergangenheit machen könnte, würde ich gerne nochmal als Zwölfjähriger bei 30 Grad im Schatten die Schwarzbach in Oberbarmen hochlaufen, um oben am Ziel im Freibad Mählersbeck stark erhitzt ins Nichtschwimmerbecken zu springen. So bescheiden können Wünsche sein, wenn man mit sich im Reinen ist, aber gleichwohl die spärliche, gesetzliche Rente aufbessern muss. Ich liebe einfach Wuppertal. Jeder Stadtbezirk ist für mich wie ein Kind, ob Barmen, Elberfeld, Vohwinkel, Cronenberg, Ronsdorf oder Beyenburg. Und alle diese Kinder sind unterschiedlich und liebenswert. Allerdings ist Barmen mein Lieblingskind, Barmen ist zwar schwierig und störrisch und gespalten, aber, wie viele schwierige Kinder, höchst intelligent und kreativ. Oft will Oberbarmen allerdings etwas anderes als Unterbarmen, da hilft dann am Ende manchmal nur ein Machtwort. Wenn es dafür einen Etat gäbe, wäre ich gerne Nachtbürgermeister von Barmen, für tagsüber gibt es ja einen. Wenn ich dann gegen Mitternacht in meinem schwarzen Kampfanzug mit Stahlhelm und zwei Dobermännern die Berlinerstraße und zurück bis zur Friedrich Engels-Allee Höhe Media-Markt schreite, werden hier wie dort alle kriminellen Handlungen eingestellt. Mein Führungszeugnis ist bestimmt blütenweiß, so dass einer Ernennung dann nichts im Wege stünde. Sicherheitshalber sollten Polizeipräsident Markus Röhrl und der Beigeordnete für Schutz und Ordnung, Matthias Nocke, sowie der Internationale Bund vorab bitte genau auf mein Zeugnis schauen, damit ich nicht umsonst ernannt werde. Aber insgeheim hoffe und glaube ich, dass es auch ohne mich gut geht und sich alles bald zum Besseren wendet.

12 ITALIEN wscs FALLS DU MICH SUCHST, ICH LIEGE UNTERM TISCH! FRIEDRICHSTRASSE 52, 42105 WUPPERTAL E-MAIL: K.HARDENBURG@WEB.DE • TEL: 0202 372 900 58 ÖFFNUNGSZEITEN: MO.-FR.10-18:30 UHR / SA.10-16 UHR DIE FEINE LITERATURKRITIK (56) Von Uwe Becker •••In Martin Suters Roman “Melody“ las ich auf Seite 241: „…Sie lebten in Düsseldorf, mein Vater arbeitete dort als Investmentbanker. Sie flogen für ein verlängertes Wochenende nach Barcelona. Und auf dem Rückflug...“ Lieber hätte ich allerdings gelesen: „..Sie lebten in Wuppertal im ‚Briller Viertel‘, deren Südteil von der Denkmalbehörde als eines der größten gründerzeitlichen Villengebiete ausgewiesen wurde, mein Vater arbeitete in der Nachbarstadt Düsseldorf als Investmentbanker. Sie flogen für ein verlängertes Wochenende nach Barcelona. Und auf dem Rückflug...“: Da Martin Suter als akribischer Meister der Recherche gilt, hätte ich mir hier einen etwas mutigeren Blick über den Tellerrand von ihm gewünscht. Dieses Werk ist aber eh ein bisschen misslungen, nicht nur wegen meines Einwurfs mit dem Briller Viertel. ICH MÖCHTE, DASS… •••ihr mal kurz die Augen schließt und Euch vorstellt, dass die von Euch angebetete Person, die euch gerade oder gestern scheinbar Signale gegeben hat, dass es eventuell doch etwas mit einer Beziehung voller Romantik und Erotik werden könnte, ganz kleine Signale, aber die dennoch den kleinen Keimling Hoffnung durch die dunkel Erde drücken lassen, also dass diese Person gerade durch die verschissene Dorfstraße, in der ihr wohnt, an eurem Fenster vorbei geht, Hand in Hand mit einer anderen Person. So, und jetzt die Augen wieder auf und rein in die Tretmühle, die Arbeitswoche ist noch lang. Michael R. Ludwig DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Zwischen zwei Reels passt immer ein Pils.

ITALIEN 13 rattelschneck ERNST KAHL‘S KINDER WERDEN IMMER GRAUSAMER (11) Klandestines Büro hinterm Bahnhof von Eugen Egner FORTSETZUNG NÄCHSTE WOCHE! Der Raum vor mir war fast gänzlich von in zwei Reihen aufgestellten Büromöbeln ausgefüllt. Die vier oder fünf an Schreibtischen sitzenden bebrillten Männer und Frauen, die in dicken Büchern blätterten und das dort Gelesene mit zahlreichen vor ihnen an Tafeln befestigten Listen verglichen, passten soeben hinein, doch für mich gab es keinen Platz. Im Zentrum dieser Landschaft stand ein großer runder Abfallbehälter aus Blech. Links davon erhob sich hinter seinem Schreibtisch ein altertümlich aussehender Kontorist, offensichtlich der Bürovorsteher. Indem er ein auf der Tischplatte liegendes Schriftstück mit dem ausgestreckten linken Zeigefinger berührte, sah er mich an. Auch ihm nannte ich mein Passwort. „Ich weiß Bescheid“, erwiderte der Bürovorsteher. Eine Sachbearbeiterin überreichte mir einen auf eine Schreibunterlage geklemmten Fragebogen samt Stift. „Bitte ausfüllen, ohne lange zu überlegen“, sagte sie. Die Fragen waren völlig unverständlich, und so dementsprechend fielen meine Antworten aus. Das Ausfüllen war schnell erledigt. Die Sachbearbeiterin legte den Bogen dem Bürovorsteher vor, der meine Angaben überflog, um sie dann mit denen auf einer Liste zu vergleichen. Zuletzt schrieb er etwas auf ein Stück Papier und gab es der Sachbearbeiterin. Sie leitete den Zettel an mich weiter mit der Anweisung: „Geben Sie das dem Psychologen im Büro nebenan.“ Nachdem ich dies getan hatte, versetzte mich der Psychologe in Hypnose. Er nannte mir einen nach dem Zufallsprinzip generierten Satz, mit dem ich später auf eine bestimmte Frage meines neuen Arbeitgebers antworten sollte. Aus Gründen strengster Geheimhaltung kann ich hier leider keine Angaben dazu machen, wie der Satz lautete. Aus einer geheimen Seitentür des Bahnhofs trat ich am Morgen ins Freie. Ich trug einen Koffer, der meine gesamte weltliche Habe enthielt. Ausgestattet mit einer neuen Identität und einem Stadtplan, machte ich mich auf den Weg zu der geheimen Vermittlungsstelle, wo mir sowohl Unterkunft als auch Verdienstmöglichkeit zugeteilt werden sollten. Ich durchquerte die trockenen Bereiche der teilweise überfluteten Innenstadt. An manchen Stellen reichte das Wasser den Fußgängern bis ans Kinn, doch wirkten sie, als sei dies absolut nichts Ungewöhnliches für sie. Von Weitem gewann ich den Eindruck, die Köpfe der Menschen schwebten über die Wasseroberfläche hinweg. Die Vermittlungsstelle verbarg sich hinter einem unscheinbaren Tabakwarenladen. Nachdem ich dessen Inhaberin mein Passwort genannt hatte, schickte sie mich mit der Anweisung „zweite Tür links“ auf den Flur hinter dem Laden. Ich klopfte an die besagte Tür. Von drinnen war ein Laut zu hören, den ich als Aufforderung zum Eintreten interpretierte. Ich öffnete die Tür und blieb gleich wieder stehen.

14 ITALIEN RUDI HU / AUCH NICHT UNINTERESSANT rudi hurzlmeier Jorgo Schäfer W a t c h i n g With My Ears 20 Years Vision Festival, NY deutsch/english 56 pp., 24 x 28 cm hardcover € 39.00 978-3-95593-145-2 www.wolke-verlag.de NEUER CORONA IMPFSTOFF: LAUTERBACH RÄT ZUR AUFFRISCHUNG... ...leichte Nebenwirkungen sind nicht ganz auszuschließen! W a t c h i n g With My Ears 20 Years Vision Festival, NY V o r s c h a u : Ausstellung und Kaffeekränzchen Buchvorstellung, Verkauf und Signatur Musik von Ute Völker (acc) Wolke Verlag Büchertisch und Selbstdarstellung Sonntag 10. Dez. 2023 16 Uhr TAGTRAUM IM SUPERMARKT •••Irre lange Schlange vor der Kirche. Einzelne Gläubige werden unruhig und stellen Forderungen. Pfarrer beruhigt den Schreihals vor mir: „Ja, wir machen gleich eine zweite Kirche auf!“ Uwe Becker DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Die wesentliche Leistung des Kapitalismus ist es, uns zu zeigen, wie großartig das Leben im Kommunismus sein könnte, wenn er funktionieren würde. E INER… •••der Gründe, warum der Lehrerberuf für mich nie in Frage kam, ist das Handyverbot während des Unterrichts. Benjamin Weissinger

ITALIEN 15 DIE PHÄNOMENE DES DR.DUDROP Buch Jule Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de Heute: Zur Phänomenologie des Orthopäden thogonal zurechtrückt, jetzt aber soll er zuhören, empathisch sein und verständnisvolle Reden führen. Und zu allem Überfluss noch Massagen verordnen, Pillen verschreiben und Krankengymnastik veranlassen, auf dass die krummen Senioren wieder einen aufrechten Stand einnehmen und in die Gefilde jugendlicher Leidenschaftlichkeit zurückkehren können. Doch damit ist der Orthopäde resp. Orthoger einerseits genauso überfordert, wie andererseits unterfordert. Denn er hat es schließlich nicht gelernt, sich mit dem von der langen Wartezeit herrührenden Verdruss seiner Patienten auseinanderzusetzen - und der Schwermut und dem Jammer des fortgeschrittenen Alters sowieso nicht. Dann kriegt auch er schlechte Laune, kläfft seine Helferinnen an und verweist die hochbetagten Damen und Herren in die Räumlichkeiten für fernöstliche Nadelbehandlung und Stoß(!)wellentherapie. Hatte ihm sein Röntgengerät jedoch einen aufschlussreichen Befund offenbart, ist er wenigstens stolz, dem Patienten oder seinem weiblichen Pendant widerspruchsfrei erklären zu können, dass seine/ihre Beschwerden vom Verschleiß der Wirbelsäule ausgehen, also quasi vom Alter kommen. Und auch den Patienten freut’s, dass nun endlich herausgefunden werden konnte, was die tieferen Ursachen seiner/ihrer Altersbeschwerden sind: Verbiegungen und Verkalkungen. Trotz dieser typischen Win-Win-Situation kann der Orthoger damit nicht glücklich werden und seinen quälenden Unmut überwinden. So ruft er seinen Chef im Berufsverband an. Dort versammeln sich die Orthogeren zu einer Protestveranstaltung und verlangen von Prof. Lauterbach endlich eine Aufbesserung ihres kargen Salärs. Und der? Der wird’s schon richten, warten Sie’s ab. (Oder fragen Sie einfach nach, in Ihrem orthopädischen Versorgungszentrum Medi-W-tal III (jetzt umgezogen in die FriedrichEbert-Str. 128 a). 1 JAHR ITALIEN 25 EURO // FÖRDER-ABO 50 EURO // SUPER-FÖRDER-ABO 100 EURO // EINFACH ÜBERWEISEN AN: ITALIEN-MAGAZIN, STADTSPARKASSE WUPPERTAL // IBAN: DE46 3305 0000 0000 9048 47 Der Orthopäde betreibt Orthopädie. Und das ist in erster Linie eine Ortho-Pädie. Ortho, das wissen wir vom Griechen, bedeutet „gerade“. Und unter Pädie versteht man, abgeleitet vom griechischen paidos (Kind), so etwas wie die Unterweisung des Nachwuchses - und ganz allgemein des Menschen – im Denken des Wesentlichen und in der Ausbildung von Vortrefflichkeit. Ergo ist der Orthopäde ein Gerade-Erzieher. Angesichts des Befundes, dass sich in seinem Biotop vorwiegend ältere Personen aufhalten, müsste er eigentlich Orthoger heißen (geron, griech. = alt) und sein Gebiet Orthogerie. Wie auch immer, in seinem Habitat kleidet sich der Orthopäde in einen weißen Kittel, trägt weiße Schuhe und, nicht überraschend, auch weiße Hosen. Dadurch erkennt man ihn als Arzt. Denn auf die unter den Doktoren übliche Attitüde, als Erkennungszeichen deutlich sichtbar ein Hörrohr („Stethoskop“) mit sich zu tragen (neuerdings auch, sich dieses um den Nacken zu legen), muss der Orthopäde verzichten – für ihn gibt es nichts abzuhören. Er trägt lediglich die Aura unbedingter Fach-Autorität vor sich her und gebietet als Befehlshaber über sein Fachpersonal. Das kriegt davon schlechte Laune und blafft am Telefon den terminerheischenden Anrufer an: „Waaas ? Einen Termin ? Einen Termin gibt es erst in 12 Wochen“, heißt es. Und so lange müsse man sich eben mit Geduld und Ibuprofen wappnen. Dann ist es endlich so weit mit dem Termin. Die Symptome des deformierten Kniegelenkes und des Ärgers sind zwar verraucht, haben sich unterdessen jedoch in eine sauertöpfische Stimmung transformiert. Diese wird nun dem Ortho-Spezi vorgetragen. Der sitzt vor einem Computer, hat die Systemoberfläche, nicht aber sein mimosenhaftes Gegenüber im Blick und hackt mit spitzen Fingern dessen Klagen in die Tastatur. Schnell wird noch geröntgt und computer- bzw. magnetresonanztomographiert. Und dann steht die Diagnose fest. Nun hat der vortreffliche Knochenrichter in jahrelanger Kleinarbeit zwar gelernt, wie man verbogene Gliedmaßen or-

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