OnlineItalien 11.2023

ITALIEN 1 NOTNR. 436/1123/40. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG www.Italien-wuppertal.de I T A L I E N

2 ITALIEN

ITALIEN 3 jorgo Luisenstraße Luisenstraße Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! OSTFLIEGEN IM AUFWIND HARRY VOM HOMBÜCHEL

4 ITALIEN ITALIEN - Über 38 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg DegenkolbDegerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, Rattelschneck, Shoam, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, WSCS, Valentin Witt (Erfinder von 4 Mio.Witzen), Rudi Hurzlmeier Titel/Joker: Frank Hoppmann Layout: Glatten Hanf Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControling“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: 12.003 Stck. Mindestens haltbar bis 12/23 IMPRESSALIEN ZIPPO BECKER meint: Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Heute bin ich im Netto wieder an den Angebotspaletten mit Tüten feinsten Spekulatius und Dominosteinen vorbei geschritten. Im Arm trug ich auf dem Weg zur Kasse lediglich zwei Bio-Nackensteaks und eine Packung Hafermilch ohne Zucker. Vor Weihnachten esse ich keinen Süßkram. Aber auch an Weihnachten und danach nicht - hahaha! Aber das ist meine Privatangelegenheit. Ich wollte das nur einfach mal loswerden. Ich weiß, das interessiert sie nicht, und das kann ich auch sehr gut verstehen. Viel interessanter ist ja, das wollte ich Ihnen allen noch erzählen, dass ich mir am 15. Oktober in aller Herrgottsfrühe einen Boxkampf im Internet angeschaut habe. Aber nicht irgendeinen, kämpfte doch der Wuppertaler Vincenzo Gualtieri gegen den Kasachen Zhanibek Alimkhanuly. Wie der Kampf ausgegangen ist, wissen wir alle. Ich bin heute noch glücklich darüber, dass mich früher mein Vater zu allen WM-Boxkämpfen von Cassius Clay und Muhammad Ali geweckt hat. Jedesmal schlief ich auf dem Teppich vor dem Fernseher wieder ein. Aber egal. Einmal war der Kampf bereits beendet, als ich schlaftrunken ins Zimmer trat. Sonny Liston lag flach. Mein Vater erhob sich aus dem Sessel und zeigte mir, wie Cassius Clay um Liston herum tänzelte und dann zuschlug. Danach gähnte ich, nahm mir eine gute Handvoll Salzstangen und kroch wieder ins Bett. Am folgenden Abend hätte ich mir das Verpasste in der Tagesschau ansehen können, vergaß es oder war schon wieder im Bett. Ich mochte Boxen eigentlich gar nicht so sehr, dafür um so mehr Muhammad Alis große Schnauze. In der Schule tänzelte ich wie er um Mitschüler herum, allerdings trafen sie mich fast jedesmal voll auf die Fresse, bevor ich die einstudierten rechten Aufwärtshaken einsetzen konnte. Dann kam der Klassenlehrer, zählte mich an und mein Gegner bekam eine fucking Siegerurkunde. Bis bald, Uwe Becker (Box-Promoter) ACHTUNG! GEGENVERKEHR!

ITALIEN 5 ? FRAGEN VON ITALIEN ? ! ANTWORTEN VON ITALIEN ! ? Was ist denn so schlimm an der Demokratie ? ! Die Wahlen ! ? Die Wahlen ? ! Die Wahlen ! Hm... die Wahlen. Im Café, Gespräch am Nebentisch... von Patrick Salmen Sie: „Schön, dass das so spontan geklappt hat.“ Er: „Find ich auch. Wie geht‘s dir denn?“ Sie: „Mir geht‘s super. Danke!“ Er: „Und wie geht‘s dir WIRKLICH?“ Sie: „Gut! Fühl mich sehr entspannt heute. Bin generell momentan sehr zufrieden mit meinem Leben.“ Er: „Ach, komm! Du kannst dich hier ruhig öffnen. Wir müssen doch nicht auf dieser oberflächlichen Ebene bleiben. Abgründe, Zweifel, Ängste, Depressionen - du kannst dich ruhig öffnen. Ich mag Deep Talk.“ Sie: „Mir geht‘s aber gut.“ Er: „Schade.“ (Aus: „Yoga gegen Rechts“ Knaur Verlag) SO. . . •••wie für Models und Ex-Spielerfrauen ab 40 die Hatz beginnt, sich noch einen Millionär für die zweite Lebenshälfte zu angeln, scheinen Komiker über 60 dem Gesetz zu unterliegen, ihre Sicht auf die Welt in jedes vorgehaltene Mikrofon pladdern zu müssen, vielleicht genährt von der Erkenntnis, dass die Moden des Humors und damit ihre Reichweite mit jeder Generation einem Wandel unterworfen sind. Vielleicht ist es aber auch der Versuch, in der Abendröte des Lebens noch ein Model mit Vaterkomplex anzulocken. Martin Knepper BE ISPI ELE •••Ein Anagramm von Tino Chrupalla wäre zum Beispiel „Nicht-AuaProll“. Martin Knepper RENTNER MIT HUMOR (345) Ich bin im Bus für einen deutlich Jüngeren aufgestanden. Uwe Becker ari

6 ITALIEN RTO is DOA: New York City rutscht in eine ökonomische Krise Samstags gehört Vati mir, so oder so ähnlich kämpfte vor mehr als 50 Jahren die IG Metall und andere Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) erfolgreich für die Einführung der 40-Stunden-Woche als Regelarbeitszeit und zwar an fünf Tagen die Woche, montags bis freitags; samstags wurde Familientag, wenngleich wohl die allermeisten Vatis ihren Hobbys frönten, Autoputzen und Fußballhören und so. Mit der CovidPandemie änderte sich dann im März 2020 die Arbeitswelt noch einmal gewaltig. Jeder oder jede, die nicht tatsächlich irgendwo Hand anlegen muss, sondern das Handanlegen von Büroschreibtischen aus organisiert und überwacht, machte Bekanntschaft mit Zoom, der sich in rasender Geschwindigkeit verbreitenden VideoPlattform für sog. Meetings, diesem aufgeregten Gegacker, das das Eierlegen wohl notwendigerweise begleitet. Anders als bei den Meetings in Präsenz kann man bei Zoom weitgehend unbemerkt schlafen. Man muss sich nur ein wenig in die Settings einfuchsen und verstehen, wie man ein vollständiges Bild mit wachen Augen, interessiertem Nicken und professionell ausschauendem Hintergrund in die Runde projiziert. Die Tagesordnung sollte man vielleicht auch kennen, falls man zu einem Thema aufgerufen werden könnte. Aufgerufen sind mittlerweile die allermeisten ehemals in New Yorker Büros arbeitenden Menschen, die sich mit Beginn der Pandemie an deutlich entspanntere Orte zurückgezogen hatten und die geldwerten Gegenleistungen für ihre Gehaltsschecks zwischen Tennis und Strandspaziergang per Zoom ablieferten. Der Aufruf hört auf den schönen Namen „Return to Office“ (RTO) und ist selbst bei der Firma Zoom zum wiederholten und immer lauter werdenden Male ertönt. Die riesigen leerstehenden Büroflächen in New York City kosten ein Schweinegeld, die Zoombies sind lange nicht so produktiv, wie sie es zu sein vorgeben und abseits der Produktivitätsverluste einzelner Firmen leidet die ganze Stadt an den Nachwirkungen von Covid19: Der gesamte Rattenschwanz der Büroarbeit, also die Mittagessen, Happy Hours, Taxifahrten, Quickies im Stundenhotel, Kopierarbeiten (ja, es gibt sie noch) und kollegialen Momente über einem Half-Caf Soy Vanilla Latte Macchiato von Starbucks, sie fallen alle weg – und damit die ganzen damit verbundenen Steuereinnahmen. Das führt dann wieder zu Schließungen von Restaurants, Puffs und Starbucks-Filialen und nach zweieinhalb Jahren sieht die Stadt dann aus wie Oberhausen nach der Stilllegung der letzten Zechen. Na ja, nicht ganz so schlimm, es gibt ja noch 60 Mio. Touristen pro Jahr. Die halten wenigstens einen Teil der Stadt am Brummen, doch stoßen Times Square, das Metropolitan Museum und der Central Park auch an Kapazitätsgrenzen. Mit Schmackes wollen nun Unternehmen und Stadtverwaltung die vielen Zoombies wieder in die Stadt holen, wenigstens drei- bis viermal die Woche, RTO eben. Im Moment ist der Arbeitsmarkt allerdings noch sehr arbeitnehmerfreundlich und entsprechend werden Arbeitgebervorschläge zu mehr Anwesenheit in den Büros mit drei Buchstaben gekontert: DOA. DOA steht für „dead on arrival“ und meint in etwa „no chance“ oder „du kannst mich mal gernhaben oder mir den Buckel runterrutschen“. Ja, es gab kurz nach dem Ende der Pandemie eine kurze Zeit, in der Zoombies wieder an die zweifelsohne ergonomisch vorteilhafteren Büroschreibtische zurückkehren wollten, aber eben nicht ständig. Laut Umfragen würden Angestellte gerne auf 8% Lohnerhöhung verzichten, wenn sie zum Teil aus dem Home Office arbeiten können und sich nicht an fünf Tagen mit den Mühen und Kosten des Pendelns herumschlagen müssen. Offensichtlich leiden Arbeitnehmer mehr unter dem Weg zur Arbeit als unter der Arbeit selber. Freitags, samstags, sonntags (sowieso) und auch montags gehören Mutti und Vati mir. Wer hätte gedacht, dass der DGB mit seinen Forderungen so erfolgreich sein würde wie zuletzt die Herrenmannschaft des DFB?

ITALIEN 7 KURZ GESAGT:PINKWART VON SCHÖNINGHAUSEN DER VERSÖHNUNGSTHEORETIKER UMS ECK… •••ist bei mir eine sehr gute Konditorei mit Café und großem Außenbereich. Vorhin knatterte eine kleine Gruppe Motorrad-Ausflügler vorbei, drehte um und nahm an einem Tisch des Cafés Platz. Während ich drinnen an der Torten-Theke mir ein großes Stück Pflaumenkuchen einpacken ließ, hörte ich, wie eine launige Unterhaltung zwischen der Motorradgang und einer am Nachbartisch sitzenden Oma-Runde sich entwickelte, so nach dem Motto „Mensch, wir sind so verschieden, ihr Männers, wir Frauens, ihr mit euren schwarzen Anzügen, wir mit unserer beige-weißen Rentnercamouflage, toll Mensch, ganz normale Unterhaltung.“ Plötzlich - ich hatte die Augen kurz geschlossen und tonlos meine Lippen bewegt - machten die Motorradfahrer angestengte Gesichter, einige verzogen ihres gar, lehnten sich etwas nach vorne, manche seufstöhnten etwas. Ich hatte ihnen per Gedankenkontrolle befohlen, sich eine knotige Wurst in die Hose zu machen. BW til mette

8 ITALIEN ALLE TERMITEN OHNE GEWEHR! Spiel Mit ! Spieleabend • Bürgerbahnhof/19 Uhr 9. DO Duo Sonata Erronea Doppelkonzert • O r t/20 Uhr Slam Börse • die börse/19.30 Uhr Caroline Zhu Lesebühne • Loch/20 Uhr Thomas Passon & Band • LCB/20 Uhr Milonga • die börse/20 Uhr 10. FR Die Verlierer Konzert • Loch/20 Uhr Neue Töchter Afrikas 30 Stimmen • die börse/19 Uhr 11. SA Stefan Danziger Dann isset halt so • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Oh No Noh Offen:bar • Loch/20 Uhr Fifty & More 50+ Party • die börse/21 Uhr 30 Jahre Weltmusik mit Samba Zamba, Marvin Dillmann & Bagpipe Company • Färberei/19 Uhr 12. SO Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattwinkelsche Fabrik/11 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/10 Uhr 13. MO Der Menschenrechte-Chor • die börse/19.30 Uhr 14. DI Die Kulturtechniker Der Fall des Hauses Ascher • Bürgerbahnhof/19.30 Uhr 15. MI Red Hot Chili Pipers • die börse/20 Uhr Fahrzeuge des Eschweiler Bergwerks Vereins Vortrag von Dr. Eberhard Kuckert • Bürgerbahnhof/19.15 Uhr 16. DO Hennes Bender Wiedersehen macht Freude • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Fem goes short Kurzfilme • Loch/20 Uhr 3. FR Bänz Oester & The Rainmakers Double Exposure • die börse/19.30 Uhr Tobias Wessler Fifty Years and Grey • LCB/20 Uhr Jo Aldingers Downbeatclub Offen:bar • Loch/20 Uhr Tina Teubner Protokolle der Sehnsucht • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Single Party abtanzen, klönen, Pommes essen • Färberei/18 Uhr 4. SA WSV - Fortuna Köln Heimspiel • Stadion am Zoo/14 Uhr The Rock`n Roll Doctors Südstaaten-Rock • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Shuffled Pieces Festival mit Bloodflowers, Frogcodile, Tiflis Transit, Tom Taschenmesser, Tropica u.a. • die börse/18 Uhr Frauenschwoof Tanzfest • Färberei/19 Uhr Leona Berlin Jazzmeeting • Loch/19.30 Uhr Stahlmann Addendum • LCB/20 Uhr Kindersachen-Trödelmarkt • LCB/ab 10 Uhr 5. SO Monsters of Liedermaching Federwisch im Elfental • LCB/20 Uhr 5. Wuppertaler Zauberslam • die börse/19 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/10 Uhr 6. MO Der Menschenrechte-Chor • die börse/19.30 Uhr 7. DI Total Trust von Jialing Zhang • Offstream/19.30 Uhr 8. MI Fehlfarben • die börse/20 Uhr Torsten Sträter Mach mal das große Licht an • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Neon Dilemma Jazz Club • Loch/20 Uhr 22. MI International Guitar Night 2023 mit Peter Finger, Émilie Fend, Dave Goodman & Tim Sparks • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Philm Jazz Club • Loch/20 Uhr Erzählsalon Geschichten von nebenan • die börse/19 Uhr 23. DO Rainald Grebe • die börse/20 Uhr 24. FR Trio Vibracao Bluegrass, Jazz & Swing • Bürgerbahnhof/20 Uhr Noche Latina • die börse/20 Uhr Rubber Soul Die Atmosphäre der 60er Jahre • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Integratives Tanztheater I.C.H. - Individually Creative Human • LCB/16 + 19 Uhr 25. SA Spätkosum Trödeln, trinken, tanzen • die börse/19 Uhr Integratives Tanztheater I.C.H. - Individually Creative Human • LCB/16 + 19 Uhr 26. SO Integratives Tanztheater I.C.H. - Individually Creative Human • LCB/16 + 19 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/10 Uhr 27. MO Der Menschenrechte-Chor • die börse/19.30 Uhr 29. MI Soundtrips mit Camille Emaille, Nina Garica, Mitch Heinrich u.a. • Loch/20 Uhr 30. DO Ein Weihnachtsgast von Selma Lagerlöf Illustrationen von Ulrike Möltgen & Lesung mit Olaf Reitz • Kath. Stadthaus/19 Uhr Neue Musik und Kammermusik • O r t/20 Uhr Ex Lesung mit Katja Lewina • die börse/20 Uhr Ali Doğan Gönültaş Trio Schwebeklang • Färberei/19 Uhr Keegan McInroe Stoned & broken hearted • Bürgerbahnhof/18.30 Uhr 17. FR DRA Jubiliäumstour • O r t/20 Uhr Panagiota Pedritou Wer bremst, verliert • die börse/20 Uhr Stoppok Echter Klang statt Fake Noise • LCB/20 Uhr Salsa Caribeña-Party Social Friday • Färberei/19 Uhr 18. SA WSV - FC Bocholt Heimspiel • Stadion am Zoo/14 Uhr Wacheltreff mit The Unbreakable Daani • die börse/21.30 Uhr The Rotten Dolls Special Guest Bandoxx • LCB/20 Uhr La Kawa Banda Jubiliäumstour • die börse/19 Uhr Deutsche Chansons eine musikalische Zeitreise • Färberei/19 Uhr KATTKreativ Der Hobbykünstlermarkt • Kattwinkelsche Fabrik/13 Uhr Fuchsmarkt Kunsthandwerkliche Arbeiten • Bürgerbahnhof/11 Uhr 19. SO Zeilensprung Poetry Slam • Kattwinkelsche Fabrik/19 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/10 Uhr Fuchsmarkt Kunsthandwerkliche Arbeiten • Bürgerbahnhof/11 Uhr 20. MO Der Menschenrechte-Chor • die börse/19.30 Uhr 21. DI Schulen dieser Welt von Emilie Thérond • Offstream/19.30 Uhr Zaubersalon • die börse/20 Uhr Forum Hesselnberg-Südstadt Demokratie Werkstatt • die börse/17 Uhr TERMINABGABE FÜR DZMBR 2023: FREITAG, 17.11.‘23 DIREKT AN: SHOAM@WEB.DE I T A L I E N TERMITEN2311 Buch Jule Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de 1 JAHR ITALIEN 25 EURO // FÖRDER-ABO 50 EURO // SUPER-FÖRDER-ABO 100 EURO // EINFACH ÜBERWEISEN AN: ITALIEN-MAGAZIN, STADTSPARKASSE WUPPERTAL // IBAN: DE46 3305 0000 0000 9048 47

ITALIEN 9 Gib mir Wurst „Wollen wir nicht mal Currywurst essen gehen“, fragt Jutta B. im Glasbierfachgeschäft unvermittelt. Verdutzt blickt der Hauptstadtkorrespondent von ITALIEN, dem kulinarischen Speiseführer, von seinem Bier auf! „Im Curry 36“? „Genau“, strahlt Jutta. Donnerwetter, die Frau ist eine Feinschmeckerin! Denn im Westteil der Hauptstadt ist Curry 36 seit Ewigkeiten das Gleiche was Konnopke´s im Ostteil war und ist: Berlins bester Imbiss für Insider. Völlig schnuppe zu welcher Tages- oder Nachtzeit man daran vorbei kommt, stets stehen ganze Schlangen von Freund*innen der rot bekleckerten Wurst vor dem Stand und warten auf ihre Atzung. Nun ist der ITALIEN-Mann ja ein Guter und so antwortet er verwirrt „Tjo, warum nicht“. Einige Tage später ist es dann soweit. Ab in die U-Bahn und hin zum Feinkost-Imbiss. Was für eine freudige Überraschung, die daneben gelegene Kneipe gestattet per Aushang den „Verzehr im Außenbereich“. „Setz Dich schon mal, ich hol uns was“, sagt Jutta beglückt und reiht sich in die Warteschlange ein. Also nix wie ab auf´n Stuhl. Das schon mal bestellte Verdauungs-Bier ist schneller als die Dauert-Wurst. Doch was ist eine echte Berliner Currywurst denn nun genau? Und was macht sie so besonders? Zunächst einmal ist es eine „feine, nicht gepökelte und nicht geräucherte Bratwurst mittlerer Qualität mit einem maximalen Fremdwasserzusatz von fünf Prozent“, die es mit ohne ohne Darm gibt. Sie wird dann in Fett gebraten und hinterher in mundgerechte Stücke geschnitten. Danach wird sie mit Currypulver bestreut und in Tomatenketchup ertränkt. Wer sie extra scharf leckerer findet, muss dies vorher anmelden („mit Körnern“) und kriegt sie dann mit zerstoßenen Chilischoten in die Pappschachtel. Seit März 2020 ist die Berliner Currywurst unter der Nummer „31 2017 001 169.4“ sogar beim Deutschen Patentamt eingetragen und darf unter dieser Bezeichnung nur in Berlin hergestellt werden. Denn dieses Kulturgut kommt längst auch in Wuppertal, Tokio, Rio oder Los Angeles auf die Pappe. Welch späte Ehrung somit für Herta H., (die sich im September 1949 daran machte, in der kargen Berliner Nachkriegszeit die Futterei zu revolutionieren) nachdem das Currywurst-Museum mit seinem Wurstsofa mit schicken Tomatenflecken, noch im Eröffnungsjahr 2009 wieder schließen musste. Das aus ihren seinerzeitigen Experimenten mit verschiedenen Tunken und Gewürzpulvern einmal ein patentiertes Nationalgericht werden könnte, hätte sich die gute Herta dabei wohl kaum vorstellen können. Schätzungsweise 70 Millionen verdrücken die Berliner*innen jährlich davon (deutschlandweit: circa 800 Millionen); wie viele davon bei Curry 36 auf die Pappe kommen, ist unbekannt. In jedem Falle aber sind es in diesem Jahr zwei mehr. Aber zurück zum kulinarischen Ausflug. Das Bierglas ist noch nicht mal ganz leer, da erscheint Jutta stolz schon wieder mit zwei Pappschüsseln mit dem rotgarnierten Kulturgut. Donnerwetter! Das ging aber fix! Wie hat sie das gemacht? Hat sie die Warteschlange etwa mit ihrer Attraktivität becirct und wurde vorgelassen? Egal, nun geht’s ans schnabulieren. Zurück im Glasbierfachgeschäft erinnern bei einem weiteren Entspannungsbierchen dann nur noch einige rote Tomatenflecken auf dem Hemd des Korrespondenten an die vorherige Leckerei. Jutta B. hat bereits den nächsten Schmaus angemeldet. isi Kommt ins Warme - Kakao und mehr. Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen!

10 ITALIEN DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Angeblich sind Walfische jetzt keine Fische mehr und Bambusbäume keine Bäume. Willkommen in Wokistan, es wird wirklich immer absurder. J EDES. . . ••• Jahr, wenn der Literaturnobelpreisgewinner bekannt gegeben wird, der fiebrige Stolz all jener, die den meist männlichen Gewinner schon vorher kannten und gelesen haben. Vergleichbar mit einem Groupie: „Ich habe schon mit ihm geschlafen, bevor die erste Platte raus kam.“ Martin Knepper Heute Nacht… … geträumt, ich wäre Geschäftsführer oder Büromitarbeiter (hab ich nicht ganz verstanden) einer Estragonfabrik. Es war irgendwie ein Meeting in so einem modernen Raum mit Glaswänden. Es ging um eine sehr lange Estragonmühle (?), in etwa vergleichbar mit diesen Pfeffermühlen in Baseballschläger-Größe. Von außen sah sie gut aus, da waren sich offenbar alle einig, aber es hieß irgendwie, der Estragon sei nicht gemacht für so große Geräte, da würde er trocken und „laubig“ drin. Als ich gerade einwenden wollte, dass Estragon als Gewürz nun einmal in unserer Firma getrocknet angeboten würde, wurde darüber hinweggegangen mit einer unheimlich dümmlichen Volte: Estragon würde in der großen Mühle so trocken, dass es einen Buschbrand oder Waldbrand in der Küche geben könnte, da das Zeug brenne wie Zunder. Als die Gruppe von Leuten, die sich darüber am meisten amüsierten und bewusst meinen Blicken auswichen, mich sehr unruhig machte, entschied sich mein Gehirn im Traum für folgenden Gegenschlag: ob jene, die so einen Blödsinn als Argument vorbrächten, überhaupt den Film mit Angelina Jolie gesehen hätten als Feuerwehrfrau. Der saß. Sie rutschten auf ihren Stühlen herum, sagten dann teils ja, teils nein, aber eher nein. Da war die Niederlage schon in ihren Gesichtern. Die Luftballons an der Decke mit Estragon drin platzten, und es rieselte angenehm Estragon auf alle herab. Ein Zeichen für das Ende des Meetings, und auch, dss die Sache zu meinen Gunsten entschieden war. Doch das Wissen, mir neue Feinde gemacht zu haben, war in mir. Mit gemischten Gefühlen aufgewacht. Benjamin Weissinger hauck & bauer ISBN 978-3-945869-18-5 - 272 Seiten - EURO 52,00

ITALIEN 11 DAS BRÜLLPHONE Man hielt das Phone an Mund und Ohr Und sprach mit wem, smart, leise. Doch was mal war, kommt nie mehr vor. Der Fortschritt meidet Kreise Heute hält man’s Handy zu dem Zweck, Dass alle alles hören, Rund sieben Meter von sich weg, Um Böses zu zerstören: Die Pein der Rücksicht und die Qual Der Diskretion, der Leisheit. Der Fortschritt flieht das Jammertal Stets Richtung Glück und Weisheit. Thomas Gsella DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Nicht lange, und es wird in Deutschland eine Humordiktatur unter meiner Führung geben. Noch mögt ihr über mich nicht lachen, aber der Ernst wird euch schon noch vergehen! ICH. . . •••werde die Erinnerung nicht los, in der Mitschüler beim Schulessen ihre Grützwurst mit dem Kartoffelbrei verrührten, bis es aussah wie der Dünnpfiff eines Darmkranken. Wenn man sie auf den ekligen Anblick hinwies, hatten sie immer die eine, treffende Antwort parat: „Wieso‘n... im Magen kommt doch sowieso alles zusammen.“ Beschreibt ganz gut die Menschheit. Michael R. Ludwig samy

12 ITALIEN non non triptychon DAUMEN HOCH AN ALLE RAUCHER*INNEN (P.S.: HAHA! NENENE!) Ausstellung Kaffeekränzchen und -klatsch Buchvorstellung, Verkauf und Signatur Musik von Ute Völker (acc) Wolke Verlag Büchertisch und Selbstdarstellung Sonntag 10. Dez. 2023 16 Uhr DAS GEFUNDENE GEDICHT VON FALK ANDREAS Jetzt singen wir alle Sag ja zum Ja sag nein zum nein Kirchentag muss einfach sein Sag ich zum Ich sag du zum Du Ein Wasserbüffel ist kein Gnu Brüder* innen Bimm, Bamm, Bumm der Kirchentagston bringt mich um Euer frommes Artig-sein lässt Engel nach dem Teufel schrei´n ? FRAGEN VON ITALIEN ? ! ANTWORTEN VON ITALIEN ! ? Also, wie ist das, wenn..äh… ? ! Schneller ! ? Also, nochmal, wie ist das, wenn, also, wenn… ? ! Nee, Zeit ist um, da rufen ja noch mehr Leute an ! Ja gut, danke ITALIEN.

ITALIEN 13 rattelschneck ERNST KAHL‘S KINDER WERDEN IMMER GRAUSAMER (12) Das mondähnliche Projekt von Eugen Egner FORTSETZUNG NÄCHSTE WOCHE! Die Firma, bei der ich arbeitete, gab es offiziell nicht. Somit gab es mich offiziell auch nicht. Wie man mir versichert hatte, war dies das Äußerste, was ich an Tarnung erwarten konnte. An meinem ersten Arbeitstag war ich aus Geheimhaltungsgründen in einer innen gepolsterten Holzkiste angeliefert worden. Anders als die übrigen Angestellten, betrat und verließ ich das Firmengebäude nie durch den Haupteingang, sondern durch eine unscheinbare Tür weiter unten an der Straße. Wollte ich hinein, musste ich dreimal klingeln und über die Gegensprechanlage ein täglich wechselndes Kennwort nennen. Ich hatte ein kleines Büro für mich allein und sehr wenig Kontakt zu meinen Arbeitskollegen. Trotzdem entging mir nicht, dass die Belegschaft häufig ausgewechselt wurde. Die Neuen übernahmen stets die Namen ihrer Vorgänger und taten, als habe sich gar nichts verändert. Ich kannte das Phänomen seit der Kindheit. Meine Eltern sowie Verwandte und Bekannte waren oft durch Fremde ersetzt worden. Mir wurde ein höchst anspruchsvoller Auftrag erteilt. Ich sollte heterogene gedruckte Texte in einer Collage so kombinieren, dass in der geistigen Dimension des neu entstehenden Textes ein mondgroßes, rundes Objekt am Himmel entstand. Praktisch unsinnige Aufgaben hatten mich schon immer beflügelt, und ich machte mich mit großem Enthusiasmus ans Werk. Als Erklärung für die Macht des gedruckten Worts wurde seinerzeit das Vorhandensein einer entsprechenden Strahlenquelle angenommen. Damit das dieser Annahme zugrundeliegende Gesetz aus allen Himmelsrichtungen funktionierte, musste das geistige Substrat der Quelle korrekt in einem Hauptbuch abgelegt sein. Jeden Morgen wurde mir ein Stapel Tageszeitungen und Zeitschriften gebracht. Aus ihnen schnitt ich bestimmte, in einer Liste aufgeführte Worte und Sätze aus, die ich dann, mit Angabe der Quelle sowie des Datums, auf dafür vorgesehene gelbe Karteikarten klebte. Diese wichtigen Arbeiten waren die Grundlage des Projekts. Dessen praktische Durchführung erwies sich zuletzt aber als wesentlich schwerer, als ich erwartet hatte. Ich musste vermeiden, dass sich das zu erzeugende Objekt zu weit von einem bestimmten Punkt am Himmel des Textes abschleuderte, selbst wenn es genau gegenüber am selben Punkt zu finden war. Wiederholt begab ich mich als geheimer Akteur ins Naturnegativ der Collage, um die Substratwerte zu justieren. Die Röntgenschreibung der Strahlenquelle konnte ich jedoch nicht dauerhaft annullieren, wodurch das Ergebnis völlig misslang. Anstatt eines mondähnlichen Objekts am Himmel der Erzählebene entstand ein großes Loch im Text. Die inzwischen komplett ausgewechselte Geschäftsleitung verlangte, ich solle mich für immer in den beschädigten Text verfügen, um das Loch mit mir selbst auszufüllen. Natürlich konnte ich das nicht. Ein solches Ansinnen war lächerlich.

14 ITALIEN RUDI HU / AUCH NICHT UNINTERESSANT rudi hurzlmeier Ein Weihnachtsgast von Selma Lagerlöf Illustrationen: Ulrike Möltgen, Lesung: Olaf Reitz Einführung: Prof. Dr. Wolfgang Lukas Kath. Stadthaus, Wuppertal-Elberfeld, Laurentiusstr. 7 /19 Uhr HIER KÖNNTE EIN LUSTIGER TEXT STEHEN. •••(wieder mal Redaktionsschluss verbummelt) Daniel Sibbe HEUTE . . . •••früh mit Krallen und Haaren an den Füßen aufgewacht und ich so im Kopf: „Meine Güte, das ist ja wie bei dem Schriftsteller! Jetzt werde ich also ein Tiger.“ Dann doch gemerkt, dass ich wieder mit den Hausschuhen ins Bett bin. Michael R.. Ludwig Tiny-House von Patrick Salmen Es gibt wenig Dinge auf dieser Welt, die so eine beruhigende Wirkung auf mich haben wie Dokumentationen über Tiny-House-Bewohner. Ich schaue diese Home-Storys mit einer immensen Begeisterung, und manchmal spiele ich dabei BullshitBingo und freue mich über Phrasen wie „Reduktion auf das Wesentliche“, „Raumwunder“ oder „man braucht ja zum Leben nicht viel“. Immer wieder die gleichen Erzählungen über Landflucht, Ruhe und Eskapismus. Stundenlang könnte ich in diesem Thema versinken. Allein soziologisch betrachtet ist es faszinierend. Reiche Leute auf wenig Raum sind „Minimalisten“, und arme Leute auf wenig Raum sind „asozial“. Im Grunde ist das Konzept Tiny-House in Zeiten unbezahlbaren Wohnraums auch nur eine Romantisierung von Trailerparks. Und doch bin ich jedes Mal neidisch und träume von meinem zukünftigen Leben auf zwanzig Quadratmetern. Aber sobald ich den Fernseher ausschalte, denke ich: Ha, die Trottel! Ich geh jetzt in den Westflügel, ihr Ficker! Highlight dieser Dokumentationen war übrigens der Film „Fünf Jahre im Tiny House – ein ehrliches Fazit“ und der abschließende Satz eines desillusionierten Bewohners: „Jo, war ’ne schöne Zeit. Ist aber echt scheiße eng.“ (Aus „Yoga gegen Rechts“, Knaur-Verlag) Frage an Peter Brötzmann, sax ( 2023) Ole Schmidt, Jungle World, 2011: Was entgegnen Sie Menschen, denen Ihr Sound einfach zu stressig ist? Peter Brötzmann: Gar nichts. Sollen sie ihren Scheiß weiterhören, den sie immer hören. Entweder entwickeln sie ein Gefühl dafür, dass da etwas passiert, das sie sonst nicht hören, etwas, das sie berührt und interessiert. Oder eben nicht. aus: Watching With My Ears, Jorgo Schäfer 2022, Wolke Verlag DIE PHÄNOMENE DES DR.DUDROP Heute: Zur Phänomenologie des Gehirns Mit „Gehirn“ bezeichnet man bei Wirbeltieren und einigen Wirbellosen (Tintenfische) einen im Kopf lokalisierten Teil des Zentralnervensystems. Das trifft auch für den Menschen zu. Rein äußerlich erinnert das menschliche Gehirn an eine Walnuss, auch wenn diese etwas kleiner ist. Doch die schiere Größe eines Gehirns ist bekanntlich kein Indiz für dessen Leistungsfähigkeit. Walnüsse wiederum zeichnen sich durch eine ähnliche Oberflächenstruktur aus sowie eine Zweiteilung in sogenannte Hemisphären, auch wenn diese keine Verbindungen zu einem Körper haben... ...den ganzen Text lesen Sie in der nächsten ITALIEN-Ausgabe 437/1223

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