OnlineItalien 10.2024

ITALIEN 1 NOTNR. 446/2410/41. JAHRG. SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG www.Italien-wuppertal.de I T A L I E N

2 ITALIEN

ITALIEN 3 jorgo BEIM WETTBEWERB: „SCHRIFTSTELLERNAMEN FURZEN“ Luisenstraße Luisenstraße Verdammt nah an der Gastronomie. Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo-Fr 8 -12 Uhr • Sa 9-13 Uhr • So 10-13 Uhr Essen: Mo - Fr 12-23 Uhr • Sa 13-23 Uhr • So 13-22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mit Raucherbürgersteig! HARRY VOM HOMBÜCHEL hatte Pekka Hämillhoiden in allen 3 Disziplinen die Nase vorn! PFL ICHT KÜR FREESTYLE

4 ITALIEN ITALIEN - Über 38 Jahre Humoriges aus Wuppertal für Remscheid, Solingen, Berlin, New York und anderswo Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe), Völklinger Str. 3 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Völklinger Straße 3 · 42285 Wuppertal www.Italien-wuppertal.de www.italien.engelkunst.de italien.magazin@t-online.de Tel. 0202/8 48 06 Day&Night 24 Std. rundum Nümmertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretär: Holger (104/105/106 Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg Degenkolb-Degerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Falk Andreas, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, Rattelschneck, Shoam, RME Streuf, Peter Thulke, Piero Masztalerz, Benjamin Weissinger, Jasmina Kuhnke, Patrick Salmen, Daniel Sibbe, Nermina Kucic, Martin Knepper, Ludger Fischer, Dominik Mauer, non non triptychon, Valentin Witt (Erfinder von 4 Mio. Witzen), Rudi Hurzlmeier, Stefan Gärtner Titel: Frank Hoppmann Layout: Glatten Hanf Terminkalender: E-Mail: shoam@web.de Druck: Sattler Media Group Vertrieb: talevent.de der Kulturverteiler im Bergischen Land Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControling“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage: 120.000 Stck. Mindestens haltbar: 2411 IMPRESSALIEN ZIPPO BECKER meint: ACHTUNG! Freie Sachsen! (Section Germany) Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Luke Mockridge hat uns auch schon mal ein paar frauenfeindliche Witze angeboten, die wir aber alle samt und sonders abgelehnt haben, sie waren nicht gut genug, darunter waren auch einige behindertenfeindliche Gags. Zwar hat seine Patentante, Hella von Sinnen, bei uns angerufen und darum gebettelt, dass wir doch einen Witz von ihrem süßen Patenkind drucken sollten, sie würde gerne auch dafür bezahlen, aber bei uns zählt in erster Linie die Qualität. Wir haben ja die besten Pferde im Stall, wir brauchen so etwas nicht, wir texten lieber selber, besonders wenn es um heikle Themen geht. Uns ist aufgefallen, dass beim Medaillenspiegel der Paralympics die Chinesen ganz oben standen. Da wurde mit Sicherheit, gerade bei den Schwimmerinnen, schwer nachgeholfen. Ich scheue mich an dieser Stelle nicht zu behaupten, dass ich den chinesischen Verantwortlichen zutraue, Sportlerinnen mit Behinderung ab und an ein paar Spritzen oder sonst etwas zu verpassen. Beim Rollstuhlbasketball haben es schon vor Jahren die Spanier vorgemacht, die haben besonders gute nicht behinderte Basketballspieler in die Rollstühle gesetzt und gewannen Gold. Fiel aber auf, ich vermute, weil einer der spanischen Spieler in der Pause sich kurz die Beine vertreten wollte. Aber vielleicht haben die Chinesen auch dressierte Delfine in Frauenkostümen an den Start geschickt, ich traue denen jedenfalls alles zu. Jetzt klingelt das Telefon, bestimmt ist wieder Hella von Sinnen dran. Die Frau gibt einfach nicht auf. Der Vater von Luke hat ja die Springmäuse erfunden, dieses Improtheater, selbst dort darf Luke nicht mitmachen, sein Bruder hat ihn rausgeschmissen. Wieder klingelt es, ich gehe mal ran, Hella kann so herrlich lachen, vielleicht erzähle ich ihr jetzt am Telefon einfach einen schmutzigen Witz, wie meine Mutter früher immer sagte, das darf man ja wohl noch sagen. Herzlichst Uwe Becker (Witze-VAR)

ITALIEN 5 REGULIERUNGSWUT •••Was alle kennen, aber keiner weiß: In öffentlichen Badeanstalten ist die Sitz- und Abstellfläche einer Umkleidekabine durch eine bundesweit gültige DIN-Norm geregelt. Dieser liegt eine Sport- oder Schwimmtasche in Standardgröße zugrunde. Stößt man beim Frottieren in der beengten Zelle versehentlich dagegen, muss durch das Flächenmaß der Ablage gewährleistet sein, dass die Tasche herunterfällt und sich deren kompletter Inhalt auf den mit Straßenschmutz, Chlorwasser, fremder Leuts Kopf- und Körperbehaarung sowie Fußpilzsporen bedeckten Boden entleert. Bleibt sie stehen, befinden Sie sich vermutlich im Spa-Bereich eines 5-Sterne-Wellness-Hotels. Daniel Sibbe MODERNE... •••Kleidung sollte im Design stärker an Möbelstücken orientiert sein. Vor allem sollte mehr massives Holz und Metall verarbeitet sein, aber auch Pressspan, Furnier und alle Arten von Scharnieren, Schrauben und Nägeln. Türen, Schubladen und schwere Glasplatten sollten eigentlich an keinem Kleidungsstück mehr fehlen. Valentin Witt PITCH FÜR EINE TV-SERIE: „ETZEL“ •••Etzel, 49 Jahre alt, hat vor einigen Jahren als einziges Kind seines Vaters dessen Konzertflügel-Imperium übernommen. Etzels Tochter Gudrun ist mit Modest liiert, der bei Danone arbeitet. Es kam zu einer Liebesheirat, drei Kinder purzelten in schneller Folge heraus. Die Ehefrau von Etzel, Maite, ist nicht Gudruns Mutter. Etzel und Modest arbeiten an einer Fusion des Konzertflügel-Imperiums mit Danone, doch Maite hat andere Pläne. Und wer ist Miriam?! Die erste Staffel hat 28 Folgen à 45 Minuten. Benjamin Weissinger ZEHN. . . •••vor acht morgens, und vor meinem Fenster strömen die Menschen zurück in ihre Verwertungsstätten. Ich frage mich, woher sie schon so früh diese entschiedenen Gesichtsausdrücke nehmen. Vielleicht ist es aber auch nur eingefrorenes Unglück. Martin Knepper isi

6 ITALIEN Topsy Turvy in the C-Suite: Jagd auf die Corner Office Peacocks Seit Einweihung des Empire State Buildings im Jahre 1932 ist der typische Büroturm in Manhattan 86 Stockwerke hoch und hat seit den 1970er Jahren ein Flachdach mit Hubschrauberlandeplatz. Wenn die Eigentümerin des Gebäudes keine sehr große und reiche Bank ist, die den gesamten Turm bewohnt, dann sitzt der Hauptmieter in den oberen 36 Stockwerken. Die zwei oder drei Häuptlinge des Hauptmieters genießen das Panorama ihrer Arbeitsplätze dann von einem Stockwerk unterhalb des eigenen Heliports aus. Sie schweben gewissermaßen ein, brauchen sich nicht um Parkuhren oder Aufzüge zu scheren und sie schauen nach dem Rechten. Für die Profitabilität des Unternehmens, für den Kurs der Aktie, ja und auch für das sog. „Image“ der Firma sind Menschen verantwortlich, die zwei Etagen unterhalb des Helioports arbeiten, in der sog. „C-Suite“. Da gibt es den Chief Executive Officer (CEO), den Chief Financial Officer (CFO), den Chief Technological Officer (CTO), den Chief Information Officer (CIO), den Chief Marketing Officer (CMO), den Chief Digital Officer (CDO), den Chief Compliance Officer (CCO) und den Chief Human Resources Officer (CHRO). Chief heißt Häuptling. Von denen gibt es zwei oder drei im Unternehmen, höchstens vier. Häuptlinge wollen Corner Offices und von denen hat bei gewöhnlichen Grundrissen jede Etage nur vier. Nun könnten Architekten so eine C-Suite auch als Achteck entwerfen und alle Chief Officers bekämen Corner Offices, halt mit Winkeln von 135 Grad statt 90 Grad zwischen den beiden vollverglasten Seiten, fast schon anthroposophisch. Ist aber nicht. Genauso wenig wie die Chief Officers wirkliche Häuptlinge sind, genauso wenig sitzen die Allermeisten von ihnen in Corner Offices. Eitel sind sie trotzdem. Das hat ihnen den Spitznamen „Peacock“, also „Pfau“ eingetragen. Stolz-geschwellte Brust und hammelartiges Gesicht als Ausdruck ernster Denkarbeit, Sie wissen schon. Die Pfauen – es gibt bislang leider noch keine Gendergerechte Bezeichnung, Empfehlungen daher direkt an den Italien-Chefredakteur – sind als leitende Angestellte nicht durchweg beliebt, müssen sie doch auch unangenehmere Dinge wie Entlassungen der halben Belegschaft durchführen. Genauer gesagt, sie lassen durchführen, was aber Angst und Zorn der weniger gut entlohnten Angestellten nicht wirklich lindert. Da hilft dann das regelmäßige Betriebsfest ein wenig, vor allem, wenn es karnevaleske Züge trägt, also für einen überschaubaren Zeitraum das Unten nach Oben befördert. Topsy Turvy, auf den Kopf gestellt, werden dann die Hierarchien, aber statt Prinzengarde zu spielen und von der Bütt aus sich über Pfauen lustig zu machen, ist man im US-amerikanischen Middle Management, dort, wo man normalerweise die Pfauen nur von Weitem sieht, erfinderisch geworden. Nach der Pandemie sind in New York City noch längst nicht alle Büroetagen wieder gefüllt und aus dem Überangebot an Platz heraus ist in Firmen mit größerem Aggressionspotenzial gegenüber Pfauen der betriebsfestliche Brauch entstanden, einen Nachmittag lang auf ein paar tausend dschungelmäßig ausgestatteten Quadratmetern Leerstand auf die Bewohnerinnen und Bewohner der C-Suite zu schießen. Nicht mit richtigen Feuerwaffen, versteht sich, aber immerhin mit sogenannten Paintball Guns, also luftdruckgetriebenen Gewehren, die kleine, kugelförmige Plastikbehälter verschießen. Die Farbe darin kann auch Rot sein und dann sieht das richtig echt aus, und wenn dann auch noch die Pfauen mitmachen, sich also zusätzlich zu ihrer obligatorischen Schutzbekleidung mit Federn schmücken und bei Treffern authentische Agonie-Choreografien aufführen, dann ist für Spaß gesorgt. Damit keiner über die Stränge schlägt, lautet die Regel: Der zielsicherste Schütze und die zielsicherste Schützin geben so viele Runden aus, wie sie Farbklekse auf den Kostümen der Pfauen hinterlassen haben. Die Pfauen dürfen mittrinken, man ist im Suff verbrüdert. Am darauffolgenden Werktag ist dann wieder alles beim Alten. Eintopf- wetter! Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen!

ITALIEN 7 DAS GEFUNDENE GEDICHT VON FALK ANDREAS Zustände! Die Rechten rücken in die Mitte und schon stinkt es dort nach Schiete Von links kommt Sarah Wagenknecht Sie ruft: Das riecht ja gar nicht schlecht! Die Grünen und die Roten erklärt man schon zu Toten Die Schwarzen glauben an die Null und Gott bricht mit dem Heil ‘gen Stuhl Und diese glatten gelben Knaben? Die will schon gar keiner mehr haben BE IM. . . •••Blick aus dem Küchenfenster sehe ich, dass gerade ein gemischtgeschlechtliches Mormonenpärchen in Sachen Missionierung durch unsere Straße zieht. Dann lasse ich die Hose noch eine Weile aus. Natürlich trage ich eine (und nicht zu kurze) Unterhose, aber wenn es ums Rauskomplimentieren geht, ist man mit solcher Beinbekleidung doch immer in einer vorteiligen Position. Martin Knepper DIE WEISHEITEN DES VALENTIN WITT (BEST OF) •••Menschen, die in den 80ern aufgewachsen sind, haben nichts zu erzählen, außer dass Twix damals Raider hieß. Nee danke, dann lieber Internet. MAN. . . •••sollte Bernd oder Björn Höcke doch einfach mal zur Probe regieren lassen. Aber man darf, wenn man merkt, er bringt’s nicht, den Zeitpunkt nicht verpassen, ihn zu inhaftieren, nicht dass wieder die Alliierten und die Russen kommen müssen, wie damals beim Führer. Horst Scharwick ? FRAGEN VON ITALIEN ? ! ANTWORTEN VON ITALIEN ! ? Behinderte Menschen sollten doch mehr Wertschätzung und Anerkennung erfahren, also Schluss mit der Diskreminierung und Ausgrenzung, oder...? ! Genau, auch Behinderte haben das Recht auf den Arm genommen zu werden ! Da bin ich bei dir, Italien. hauck & bauer

8 ITALIEN ALLE TERMITEN OHNE GEWEHR! 1. DI Walk for the planet von Marko Keller • Offstream/19.30 Uhr 2. MI 80s80s80s Klubkultur • Loch/20 Uhr Modern Fingerstyle mit Peter Autschbach & Ralf Illenberger • Bürgerbahnhof/20 Uhr 3. DO Batomae Auf der Suche nach Liebe • LCB/20 Uhr 4. FR William Wahl Nachts sind alle Tasten grau • Immanuelskirche/20 Uhr Punk Bezzer Weezer Konzert • Loch/20 Uhr Dirty Sound Magnet Rock • LCB/20 Uhr Simon Stäblein Ich schmeiß mich weg • die börse/20 Uhr Single Party für alle ab 18 Jahren • Färberei/18 Uhr 5. SA Doppelkonzert: 1: Varner. tb, voice, Effekte 2: All Female Labropoulou, Kanun Parvaresh, cl • ort, 20 Uhr Rockliner Udo Lindenberg-Fantreffen • LCB/20 Uhr Captain Planet Stowaways • die börse/20 Uhr Anette von Eichel Quartett Jazz Club • Loch/20 Uhr Queerer Schwoof Tanzfest • Färberei/20 Uhr Kindersachen-Trödelmarkt • LCB/10 Uhr 6. SO Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattwinkelsche Fabrik/11 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr Kinderdisco Für Kinder von 6 - 10 Jahren • LCB/14-16 Uhr 26. SA Acoustic5 Electric Band • Spunk/20 Uhr Kaisa’s Machine Jazz Club • Loch/20 Uhr WeibsStücke Frauenflohmarkt & mehr • die börse/14 Uhr 27. SO „Gertrude Stein Schlag Sahne“ Musikalischer Kaffeeklatsch zum 150. Geburtstag GS • ort, 15 Uhr Halloweenparty Kinderdisco für Kinder von 6-12 Jahren • LCB/14 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr Chöre gegen rechts Singen von Sopran bis Bass • die Börse/11 Uhr 28. MO Der Menschenrechte-Chor Singing for Diversity • die börse/19.30 Uhr 29. DI Rudelsingen Das Original • die Börse/19.30 Uhr 30. MI Daphne de Luxe Das pralle Leben • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Flux Jazz Club • Loch/20 Uhr Andy Irvine Never tire of the road • Bürgerbahnhof/20 Uhr Wupper Theater Alman an Bord? • Färberei/19.30 Uhr 31. DO Halloween meets Sportlerparty • die börse/22 Uhr Stoppok Teufelsküche • LCB/20 Uhr Road to Erbil • Skulpturenpark/19.30 Uhr 15. DI Zaubersalon mit Adam Sky • die Börse/20 Uhr Senioren-Spielenachmittag • Bürgerbahnhof/15 Uhr Zaubersalon • die börse/20 Uhr 16. MI Die Steilstrecke Erkrath - Hochdahl im Wandel der Zeit Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte • Bürgerbahnhof/19.15 Uhr Forum Hesselnberg-Südstadt DemokratieWerkstatt • die börse/17 Uhr 17. DO ADHD Jazz Club • Loch/20 Uhr 18. FR DaRelic Balkan World Beats • Färberei/19 Uhr 20. SO Mike Marshall & Alessandro Penezzi Brazilian Choro and beyond • Bürgerbahnhof/19 Uhr Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr 21. MO Jazzsession Music is an open sky • Café ADA/20 Uhr YAYA Sewing Session • Loch/19 Uhr 22. DI Johanna Isserstedt Soul-Pop • Bürgerbahnhof/18.30 Uhr 23. MI Elias Brieden Quintett Jazz Club • Loch/20 Uhr 24. DO Tritone Wave Carlos Diaz (git) Enno Kremser (bs) Christophe Zelt (dr) • Alleestübchen/20 Uhr 25. FR Marco Lombardo WirStimmen • Immanuelskirche/20 Uhr TERMINABGABE FÜR NOVI 2024: FREITAG 11.10.‘24 (UM MITTERNACHT) DIREKT AN: SHOAM@WEB.DE I T A L I E N TERMITEN2410 8. DI Nik Bärtsch´s Ronin Jazz Club • Loch/20 Uhr 9. MI Spiel Mit ! Spieleabend • Bürgerbahnhof/19 Uhr 10. DO „Über die See“ Live Hörspielmit Musik • ort, 20 Uhr Mickey’s Monkey Party Jazz Club • Loch/20 Uhr Slam Börse Poetry Slam • die Börse/19.30 Uhr Band Of Friends Celebrating the music of Rory Gallagher • Bürgerbahnhof/20 Uhr Milonga • die börse/20 Uhr 11. FR Mamagehttanzen • LCB/20 Uhr Anne Folger Spielversprechend • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Jan Philipp Zymny Quantenheilung durch Stand Up Comedy • die börse/20 Uhr 12. SA Underground Rising Vol. 1 mit Cloud, Amouri, Kidcozy u.a. • LCB/20 Uhr Wackeltreff 2.0 mit Karaoke • die börse/20 Uhr Salsa Caribeña-Party Daniel Schwarz • Färberei/19 Uhr Marvin Dillmann Living Silence • Immanuelskirche/20 Uhr Chöre gegen rechts Singen von Sopran bis Bass • die Börse/11 Uhr 13. SO Frühstück • Katzengold/10-13 Uhr 14. MO Jazzsession Music is an open sky • Café ADA/20 Uhr ATELIERHAUS ULLE HEES DACHETAGE AB SOFORT FREI! ANFRAGEN ÜBER 0173 8807282

ITALIEN 9 Aufgesattelt und... l os! Blickt Mann aus dem Redaktionsfenster, wird der romantische Blick auf die Mülltonnen in der aktuell brühwarmen Zeit zunächst von einer ganzen Eselherde abgelenkt. Große und kleine, weiße, schwarze, braune, blaue und rote teilen sich den Hof, sogar ein grüner ist dabei. Ähnlich wie auf dem nebenan liegenden Hinterhof und an unzähligen anderen Stellen in der Hauptstadt. Friedlich stehen sie alle da und warten auf den nächsten Ausflug. Die schöne Nachbarin hält sich gleich drei von ihnen; wann welcher hierfür bereitgemacht wird, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Von Drahteseln ist die Rede. Anders als Wuppertal, das schon aufgrund seiner geografischen Lage kaum dazu in der Lage ist, will Berlin eine fahrradfreundliche Stadt sein. Und das hat fatale Folgen. Zwar gibt es neben der schönen Nachbarin durchaus auch etliche weitere vernünftige Eselreiter (aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes sind daher alle Namen geschwärzt), dennoch muss der Hauptstadtkorrespondent von ITALIEN, dem eselohrigen Monatsheftchen, unterdessen auf seinem Weg ins Glasbierfachgeschäft ständig gut auf tollwütige Drahteseleien achten. Denn sind sie erst einmal aufgesattelt und der Ausflug beginnt, ist es mit der Friedfertigkeit häufig schnell vorbei. Bereits vor geraumer Zeit wurde etwa die benachbarte Körtestraße zu einer Fahrradstraße erklärt und dieser Erklärung mit Pollern Nachdruck verliehen. Autofahrer können seither bei deren Umfahrung sogar noch zusätzlich umweltfreundliches CO2 ausspucken. Dann ist ja alles schön? Eine Straße nahezu für sich ganz allein. Eigentlich könnten Radfahrer damit ganz zufrieden sein. Offenbar sind das aber so einige eben nicht und so ist das flotte Herumkurven auf den Bürgersteigen für sie schlicht attraktiver. Dennoch mal wieder ohne Blessuren im Glasbierfachgeschäft angekommen, trifft der Berichterstatter dort auf Ulieich „uli“ W., der just aus Bremerhaven zurückgekehrt ist und von seinen herausragendsten Küstenerlebnisen berichtet. Und das sind nicht etwa die Fischbrötchen, das Wetter oder sonstige Naturschönheiten. Nein, nein, es geht um sein E-Bike, welches ihm dort während eines Einkaufs trotz aller technischen Sicherheitsraffinessen doch tatsächlich geklaut wurde. Vielleicht hätte er auch den ebenfalls mitgeführten Hund Lulu noch analog daran festbinden sollen. Ach nee, die Töle hätte die Velo-Piraten wahrscheinlich noch freudig schwanzwedelnd begrüßt. Wie auch immer. Also begibt sich Ulrich „Uli“ W. zur nächsten Polizeistelle und erstattet Anzeige. Als digital-affiner Mensch kann er ihnen auch gleich sagen, wo es jetzt befindet: Nämlich bereits in Brandenburg – und von da geht´s flink weiter über Polen nach Litauen.. Die Küstensheriffs winken ab, dann sind sie nicht mehr zuständig. Somit verlagert sich das Gespräch auf eselige Versicherungen und erhitzt den Grill noch zusätzlich. Denn nun haben auch Karin m., Janine B., Heike M. und weitere so einiges beizutragen. Schließlich werden gerade in Berlin Drahtesel besonders gern geklaut und nehmen dann den gleichen Weg. Und so geht es dann eine Weile hin und her bis Lulu wieder erscheint und so die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Da hat es der Hauptstadtkorrespondent doch einfacher. Er teilt sich so ein Drahtviech mit anderen in der Praxis seines Kardiologen. Aber so ganz ohne sind die stationären Ausritte dort auch nicht. KURZ & KNACKIG Kleine AUER SCHULE über Bestell-Kürzel und ihre Bedeutung. WER-WIRD-DA-SCHWARZ-SEHNENDLICH-ACHTZEHN-PARTY 1.11.2024 AB 19 UHR MIT EINTRITT FREI! (didadeldum der Kommissar geht um mit‘m Hut) Leckerchen: Rote Linsensuppe mit Sucuk und Currywurst Pommes SKABOUM

10 ITALIEN GROSSE AUGENBLICKE (BEST OF) ALS TONY CRAGG NOCH BROTE BACKTE. Foto: Privat SCHÖNE NEUE VORKRIEGSZEIT Wichtiger als Brot ist Rüstung. Ohne Warnsirenenklang Dauert die Planetverwüstung Ja bekanntlich viel zu lang. Dürren, Brände, Stürme, Fluten, Todeszonen - halb so wild. Also: Werden wir Rekruten! Grad bei Klimakrisen gilt: Nieder mit den Friedenszwängen! Wer auf coolen Abgang steht, Weiß sich in die Luft zu sprengen, Ehe er schnöd untergeht. Thomas Gsella til mette

ITALIEN 11 DIE TOPFAVORITEN... •••der Wahl zum Jugendwort des Jahres lauten: Aura, Schere, Talahon. Zu meiner Zeit hießen die Rot, Hammer, Geige. Die Jugend von heute ist doch nicht mehr ganz normal, oder? Harry vom Hombüchel DIE BEICHTE DES MONATS •••Als Jugendlicher war ich mal besessen von Thymian. Benjamin Weissinger ES GIBT... •••Menschen, kundiger und geschärfteren Verstandes als ich es bin, die die Vermutung äußern, ChatGPT 5.0 und vergleichbare Weiterentwicklungen der KI stünden längst bereit, würden jedoch derzeit zurückgehalten, um so noch den letzten Journalisten und anderen Berufsmeinenden die Chance zu geben, ihren „Die KI wird niemals [XXX] ersetzen können“-Besinnungsaufsatz vorzulegen, bevor sie nach Einführung der neuen Programme wässrigen Auges ihre Wolf-Schneider- und Henri-Nannen-Gedenkbüsten vom Redaktionsschreibtisch räumen und in den Sonnenuntergang radeln. Martin Knepper ICH BIN... •••unter schwierigen Umständen aufgewachsen. Im Salzkammergut in Salzburg geboren, wurde ich in einem Salzbett großgezogen, unter einer Salzdecke, tagein tagaus gab es nichts als Salz. Salz in Salzsuppe, Salzbrot aus reinem Salz mit Salzschmalz, der auch aus reinem Salz war. Zu trinken gab es nur Salzwasser als gesättigte Lösung. Meine Talente wurden früh gesehen, aber nur wenig gefördert. Es hieß, ich solle erst mal mein Salz aufessen. Erst später, als ich zum Studium der Salzologie in einen Salzstock gebracht wurde, erkannte ich, dass diese Kindheit nicht normal war. Valentin Witt VORHIN. . . •••habe ich mich beim Öffnen einer Dose Hundefutter in den Finger geschnitten. Es hat nicht sonderlich wehgetan, aber doch für eine Weile tüchtig geblutet. Das habe ich zunächst gar nicht bemerkt, eben weil es so schmerzlos war. Und so sind mir ein paar Blutstropfen auf die Küchenplatte und auch ins Hundefutter geraten. Hätte ich es wegschütten sollen? In Rustys gewohntes Futter kommt sicherlich so manches, das weitaus weniger edel ist. Ich habe es ihm also gegeben. Und seither liegt er unter meinem Schreibtisch und schaut mich die ganze Zeit so sonderbar an. Ich glaube, ich werde ihn heute besser nicht mit ins Schlafzimmer nehmen. Martin Knepper ari

12 ITALIEN KOLUMNEN AUS DER WESTDEUTSCHEN ZEITUNG GLÜCKSBUCHLADEN RUDI HU / AUCH NICHT UNINTERESSANT rudi hurzelmeier Wolke Verlag Katalog / catalogue Deutsch / English 56 pp., 24 x 28cm hardcover, 978-3-95593-145-2 39,00 Euro wolke-verlag.de WUPPERTAL, WIEDER MAL GANZ VORNE... •••Wuppertal, so raunt es durch die Gassen und Straßen, hat ein neues lukullisches High Light zu bieten. Ein Speiselokal, das dem neuen Ernährungstrend aus Springfield, Ohio folgt. Der Inhaber soll ein Haitianer sein. Das Restaurant heißt „Pet Snack“ (eigene Schlachtung) Hier ein kleiner Einblick in die Speisekarte: Wellensittich an Riesling, Keule vom Junghund mit Schappischaum und Petersilienkartöffelchen, Catburger, Gedämpfte Dobermann-Hoden süß/sauer, Mümmelmann-Eintopf Ps. seit der Eröffnung ist es in der Nachbarschaft wesentlich ruhiger geworden... NACHMITTAGSTRAUM •••Im Traum schien ich der schlaue Fuchs aus der Werbung der Schwäbisch Hall-Versicherung zu sein. Manchmal begegnete ich Schnecken, denen ich Reihenhäuser aufschwatzen wollte. Die Schnecken gaben mir den Tipp, bei Gleichgesinnten zu akquirieren, Stichwort Fuchsbau und so, sie selber hätten ja schon ein Haus am Arsch. Ein Waldarbeiter, dessen Bruder bei einer Bausparversicherung arbeitete, erzählte mir, die würden ein Tier für die Werbung suchen. Ich hatte dann richtiges Glück, dass die Schwäbisch Hall mich genommen hat, weil der andere Fuchs, der zum Casting vor mir da war, der eigentlich auf Grund seiner Schlagfertigkeit viel geeigneter gewesen wäre, hatte Gott sei Dank die Tollwut und wurde direkt, in meinem Beisein übrigens, eingeschläfert. Ich wurde dann aber direkt wach. Horst Scharwick renke brandt

ITALIEN 13 rattelschneck BEST OF ERNST KAHL SCHWANZLUTSCHER Die Geisterbiege von Eugen Egner Da war die „Geisterbiege“ also wieder in der Kultur! Der große Tag war endlich da. Er zerfiel in fünf Haufen, und fünf Haufen waren, was Lupe und Millibar gleichzeitig von der Sparkasse erhielten. Lupe und Millibar nannten ihren Laden „Die Geisterbiege“, denn so hatten sie es beschlossen. Bei sternklarem Himmel schauten sie in die Landschaft und schmiedeten Pläne. Währenddessen heulte der Pfarrer um die Häuser, gerecht oder nicht. Und ob es nun paßte oder nicht, der Pfarrer sprach: „Falsches Wasser braucht falsche Erde!“ Die Kleidung des Pfarrers: Kniehose, Holzbrettchen, Kleid oder Rock für Mädchen, derbe Schuhe, Beutelhemd, Badehose, Abdeckplane, derber Schlafanzug, derbe Metall-Strümpfe, mindestens drei Paar Trainings-Kopfbedeckungen. Beim Einfetten der Kleidung war es die Bescheidenheit, die zu dem Ausruf veranlaßte: „Wir nähern uns der richtigen Verwendung!“ Und außer der Bescheidenheit waren es das Ergreifende, die ewige Treue, die Armbewegung und die Liebe zur Stadt, die von Lupe und Millibar deutlich hervorgehoben wurden. Gleichzeitig erkannte die Wissenschaft: „Neben Wohnen und Schlafen spielt Essen in unserem Leben eine nicht ganz unwesentliche Rolle“. Was aber sollte man essen? Das einzig Eßbare im Leben war die Milch. Je nach Landschaft oder Jahreszeit sah sie verschieden aus. Sie verhalf zu frischer Kost, doch mußte sie schnell zubereitet werden. Im Vordergrund stand daher das brauchbare Resultat. Man mußte es auspobieren, jeder sollte es einmal versuchen. Mit Hilfe des Irrtums! Der Pfarrer legte den Topfboden mit einer Schicht Zeitungen aus, ließ aber in der Mitte etwas Platz für die Milch. „Bald schwimmen wir in Speiseresten“, prognostizierte er unter stetigem Rühren. Lupe und Millibar versuchten währenddessen auch etwas, doch das Ergebnis mußte sofort vergraben werden. „Nun sollte es einmal geschwind gehen“, sprach der Pfarrer. Angestrebt war die Festigkeit. So entstand die knochenharte Milch. War dies aber ein Gottesgeschenk? „Es hat eine zerstörende Wirkung!“ riefen Lupe und Millibar. Auf die „Geisterbiege“ hatte die Milch sogar eine verwüstende Wirkung. „Schluß mit dem Essen, weiter mit der Geisterbiege!“ verlangten daraufhin Lupe und Millibar. Niemandem konnte es schaden, eine Zeitlang ohne Nahrung zu leben, wenn nur Sommer war. So folgte eine Sommernacht in der „Geisterbiege“. Leider ist kein Photo davon erhalten. Die Benutzung von Blitzlicht verbot sich, denn der Boden mit trockenem Gras oder Moos war zu leicht entzündbar. Es hätte schon Sandboden oder eine steinige Unterlage sein müssen. Der Pfarrer war enttäuscht, denn er hätte sich so schön mit dem Feuer unterhalten können, wie er vorbrachte. Doch wollte man auch andere Dinge im Freien unternehmen, als ewig Photos machen. „Hauptsache, die ‚Geisterbiege’ ist wieder in der Kultur“, fanden alle. Man wickelte den Pfarrer in Decken, nun war es die Hilfsbereitschaft bei nie aufhörender Geschäftigkeit. Gleichwohl wußten Lupe und Millibar nur zu allzu gut, wie dicht neben dem fröhlichen Spiel die besinnliche Stunde am Abend stand. Beim Erwachen des Drangs half der verlorene Blick. *) Der richtige Titel lautet: „Das Herumreiten auf dem Schmutz und das letztendliche Obsiegen desselben“.

14 ITALIEN non non triptychon non non triptychon LE BON MOT DU JOUR HARRY VOM HOMBÜCHEL PRIVAT (TEIL 278) •••Nach erfolgreich bestandener Gesellenprüfung zum Schweine-, Rind- und Kalbfleischmetzger wollte ich für einige Zeit nach Indien, um dort in Panaji, der Hauptstadt des Bundesstaates Goa, auf komplett andere Gedanken zu kommen. Es war so, wie man sagt, man will die Seele baumeln lassen, aber nicht ganz so. Es war dort für mich von Anfang an ganz schlimm. Als Metzgergeselle hatte ich da wirklich gar nichts, aber auch gar nichts verloren. Außerdem und überhaupt war mein Heimweh nach Oberbarmen mit seinen pittoresken Straßenzügen und dem fröhlichen Miteinander der bunten, weltoffenen Stadtgesellschaft so unfassbar stark, schlimmer noch als Durst übrigens, dass ich ganz schnell wieder heimwärts flog, aber holterdiepolter, das kann ich euch versichern.

ITALIEN 15 DIE PHÄNOMENE DES DR.DUDROP Heute: Zur Phänomenologie des Tradewifes Das Tradwife, (dtsch. das traditionelle Weib), ist eine Frauensperson, die sich einem überlieferten und althergebrachten Selbstverständnis verpflichtet fühlt. Die Tendenz der Generation Z, sich den Anforderungen der Arbeitswelt zu entziehen, hat hier seine spezifische Ausprägung erfahren: Tradwives gehen keiner Berufstätigkeit nach, sondern bleiben zu Hause. Sie sehen ihren Lebenssinn im Kochen und Bügeln, Staubsaugen und Frisieren, bereiten dem Ehemann schmackhafte Mahlzeiten zu und empfangen den Gatten nach dessen anstrengendem Arbeitstag ausgeruht und aufopfernd. Tradwives sind universell und über kulturelle Grenzen hinweg aktiv. Die einen tragen Burka oder Hijab, die anderen den Look der 50er, und die ganz Harten kochen im Baströckchen: weil die Tradition das so verlangt. Im Allgemeinen jedoch präsentieren sich Tradwifes in wallenden floralen Kleidern von Überlänge, gerne auch mit darüber getragenen Schürzen. Darauf indes verzichten die Tradwifes der Emirate, vieler Völker Afrikas und auch Russlands. Sie folgen vielmehr spontan und naturgegeben ihren eigenen jahrhundertealten kulturellen Mustern. Dorthin wollen auch die Tradwifes in den digitalen Welten des Westens. Der Star der Tradwife-Szene, Estee C. Williams (USA), betont auf ihren Video-Clips eine wohlgeformte Oberweite der vermutlichen Körbchengröße H. Auch wenn so etwas ja durchaus gern gesehen wird, führt es dazu, dass Frau Williams sich nicht getraut, nach Anbruch der Dunkelheit ohne Begleitung in der Öffentlichkeit aufzutreten. Auch nicht, ohne Ehemann in die Mucki-Bude zu gehen. Allerdings verfügen nicht alle Tradwifes über eine voluminöse Oberweite. Gemeinsam ist ihnen jedoch die Ablehnung von Lohnarbeit und einer Karriere auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Gleichwohl schmälert das den Etat des Familienhaushalts und erfordert ein üppiges Einkommen des Ehemannes (Körbchengröße XY). Andererseits steigt dadurch die Zufriedenheit des Tradwifes während der Abwesenheit des Ehegespons‘: es ermöglicht nämlich die Kombi von kulinarischer Kreativität (Bratkartoffeln, Wiener Würstchen) mit dem sinnlichen Genuss neuester Trends aus der pulsierenden Welt der Volksmusik. Mit Nadine Norell „Deine Küsse lügen“ zu singen und dabei eine Knackwurst zu sieden, da kriegen die Tradwives feuchte Höschen und sind schon in hocherotischer Stimmung, wenn der Göttergatte die heimische Zimmerflucht betritt. Dem Tradman geht schon einer ab, bevor er das Souper gestartet hat und die Dame des Hauses noch intoniert: „Und dann im Abendrot, mach ich das Abendbrot, ich bin ja so devot, für meinen Süßen und für mich“ (Gilbert/Profes 1929). Und nach dem Essen? Da geht’s dann husch husch ins Körbchen (2m x 2m), zum Knallen und zum Pudern. Und während Papi danach glückselig die RTL-Nachrichten kuckt, macht das Tradwife flink den Abwasch und bringt dem Hausherrn noch schnell seine Maurerbrause: Verwirklichung und Erfüllung im Dienen, eine Karriere der besonderen Art, ganz ohne den Druck digitaler Arbeitszeiterfassung und kollegialer Missgunst. In der Politik finden sich keine Tradwives, jedenfalls nicht, so lange die Kinder noch im Haus sind und der Ehemann Gefallen an Figur und Diensten seiner Lady hat. Wenn aber die Kids vom Hof sind und der Stecher junges Gemüse braucht, dann tauchen sie auf einmal als VolksvertreterInnen auf. In diesem Sinne hat gerade der Adel Tradwives von Rang und Namen hervorgebracht: Ursula von der Leyen, Beatrix von Storch, Gloria von Thurn und Taxis. Und In Wuppertal? Da ist der Adel zwar ausgestorben, doch Vorsicht: Tradwives treiben ihr Wesen undercover. Sie schließen sich zu Hause in ihren Küchen und Besenkammern ein, vertiefen sich in Instagram und Tiktok (!) und gehen zum FitnessTraining nur mit ihrem Beschäler. Haben Sie ein Auge auf Ihre Nachbarin - auch sie könnte ein Tradwife sein ! Buch Jule Falk Andreas Funke, Gedichte Juliane Steinbach, Holzschnitte Laubsägefisch/ Maritime Seelen Selbstverlag Format 24 x 31 cm 40 Seiten 45 Euro Auflage 200 ISBN 978-3-9824801-0-7 steinbach@kuester-steinbach.de 1 JAHR ITALIEN 25 EURO // FÖRDER-ABO 50 EURO // SUPER-FÖRDER-ABO 100 EURO // EINFACH ÜBERWEISEN AN: ITALIEN-MAGAZIN, STADTSPARKASSE WUPPERTAL // IBAN: DE46 3305 0000 0000 9048 47 Jünter N. wurd‘ 80 Jahr hat graues Haar, Schuhgröße 52 und rät zum ITALIEN-Abo, das ist vernünfzig.

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