OnlineItalien 07./08.2024

ITALIEN 9 Sommer, Sonne, Rumpsteak Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Kulturenkrawall So nen richtigen Karneval wie in Köln oder Düsseldorf können die hier in Berlin ja nicht. Auch wenn sie es Jahr für Jahr versuchen, so sind es doch stets eher jämmerliche Veranstaltungen, die ohnehin kaum jemanden interessieren. Also erfanden einige clevere Leute 1998 den „Karneval der Kulturen“ mit einem mehrtägigen Fest und einem Umzug, um damit zugleich auch ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Soweit so gut! Aber muss der ausgerechnet am benachbarten Südstern vorbeiziehen? Offenbar schon, denn auch in diesem Jahr marschiert der Kulturenkarneval bereits zum 26. Mal wieder an besagtem Ort vorbei. Und genau damit beginnt denn auch das Problem für den Hauptstadtkorrespondenten von ITALIEN, dem krawalligen Kulturenmagazin. Zunächst beginnt der Tag mit einem Freudenfest für Abschleppdienste. Denn entlang der gesamten Strecke und ihrer Nebenstraßen herrscht absolutes Parkverbot und nicht jeder hat soweit vorausgedacht und seinen Schlitten schon einen Tag vorher in Sicherheit gebracht. Bisher also alles in Ordnung? Aber schon am Vortag stolpert Mann auf der Körtestraße ständig über Grills, die überall aufgebaut werden. Auch das Glasbierfachgeschäft bereitet sich auf ein gutes Schnitzelgeschäft vor. Stammgäste, die auch entsprechenden Hunger verspüren, müssen diesen bereits einen Tag vorher anmelden, damit`s auch klappt. Wo immer möglich werden Durchgänge und Höfe verrammelt. Die Körte-Höfe haben diese Möglichkeit nicht, daher hängen dort ebenso reichlich wie sinnlos überall Hinweisschilder „Dies ist keine öffentliche Toilette. Und dann geht`s los! 59 Gruppen mit 3.500 Teilnehmern machen sich lautstark auf den Weg. Zu diesem Zeitpunkt sind die rund 650.00 Zuschauer und -innen längst da und machen die Umgebung unsicher. Auf nahezu allen Dächern entlang der Strecke hampeln Kinder und Jugendliche herum und die ganze Gegend wird zu einem Paradies für Flaschensammler. Im Volkspark Hasenheide wachsen an diesem Tag ganze Müllberge. Des Berichterstatters sympathischer Spätkauf, der normalerweise von Özlem C. allein geführt wird, braucht heute sechs zusätzliche Personen, um die Getränkeschränke rasch neu aufzufüllen. Auch einige aus der Nachbarschaft der Hauptstadtredaktion machen sich auf den Weg. Nora S., die ihrem Töchterlein etwas bunte Welt zeigen möchte, sieht sich jedoch enttäuscht. Bei dem ganzen Gevolke vor ihnen war ein Blick auf den Umzug selten möglich. Ähnlich geht es der schönen Nachbarin, die einen ähnlichen Plan für ihren Pflegehund Lulu hatte. Auch Christoph K., der seinem Bielefelder Besucher – der mal einige ordentliche Titten und Ärsche sehen wollte (nun ja, in Bielefeld gibt es ja wirklich nicht viel zu sehen) – solche zeigen wollte, hatte das gleiche Pech. Und dazu bieten die Samba-Gruppen, die den Zug traditionell anführen, da ja reichlich Gelegenheit. Doch den wohlmeinenden Rat des Korrespondenten, im nächsten Jahr einfach einen Tag vorher loszugehen und dann in der ersten Reihe zu stehen, tun alle als dummes Geschwätz ab. Als dann am nächsten Tag immer noch einige bunte Kluften am Glasbierfachgeschäft vorbeitrotten, meint Jutta B. lapidar: „Na wenigstens mal was anderes, als das ewige in Kreuzberg übliche Schwarz“. Na ja, aber in Berlin wird bekanntlich ja immer gemeckert. Der geteilte Fotowitz (unten) Fortsetzung von Seite 6 Foto: PETA

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