ITALIEN 9 Verdammt nah an der Gastronomie. Besuchen Sie uns auch im Internet! www.katzengold.org Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Wir wünschen unseren Gästen ein glückliches 2025 Das irre Lachen in den Häuschen Im Keller meines Einfamilienhauses traf ich einen seriös wirkenden älteren Herrn, der, wie sich sogleich herausstellte, in einem der von mir leer geglaubten Räume eine Modelleisenbahn-Anlage unterhielt. Wie lange er dies schon tat, wußte er selbst nicht. Ich war viel zu verblüfft, um auf den Gedanken zu kommen, ihn nach seiner Identität zu fragen oder danach, wie er hereingekommen war. „Es gibt ein Problem“, sagte der Mann in ernstem Tonfall, „ich möchte Sie bitten, es sich anzusehen. Ich persönlich weiß mir nämlich keinen Rat mehr.“ „Wenn es etwas nützt“, meinte ich und folgte ihm neugierig in den Raum neben der Waschküche. Als ich zuletzt hineingeschaut hatte, war er leer gewesen, nun stand da eine riesige aufgebockte Platte, auf der sich eine Miniaturlandschaft darbot, angefüllt mit winzigen Gleisen, Zügen, Häusern, Bäumen, Bergen und allem, was dazugehört. Es mußte Tage, wenn nicht Wochen gedauert haben, das alles in meinen Keller zu transportieren und so kunstfertig aufzubauen – und ich hatte nichts davon mitbekommen! Ich äußerte mich entsprechend überrascht, lobte die erstaunliche Arbeitsleistung sowie das ansprechende Ergebnis. Bescheiden nahm der ältere Herr meine Komplimente entgegen. Ihm war spürbar daran gelegen, endlich auf das eingangs erwähnte Problem zu sprechen zu kommen. Nach seinen Worten bestand es in einem Dutzend einstöckiger Häuschen am Rande der Anlage. Klein und dicht gedrängt beieinander stehend, erweckten sie in der Tat einen unvorteilhaften Eindruck. Bei näherem Hinsehen erwies sich die Bezeichnung „Häuschen“ sogar als viel zu schmeichelhaft, denn es waren bloß trostlose, häßliche Bruchbuden. Wahrscheinlich würden die wenigsten Menschen ihre Miniaturlandschaften mit so etwas garnieren. Weshalb hatte dieser Mann es getan? Es war, wie ich fand, kein Wunder, daß ihm das nun so mißfiel. Die unschönen Häuschen waren ein Schandfleck und mußten weg, das lag doch auf der Hand. Ohne Umschweife riet ich dazu, die Fremdkörper einfach zu entfernen. „Ja, was glauben Sie denn, wie oft ich das schon getan habe!“ rief der Modellbahnbetreiber ganz unglücklich. „Aber sie erscheinen jedes Mal wieder!“ Ich staunte. So etwas hatte ich noch nie gehört! Unglaublich! Falls der rätselhafte Mensch kein Lügner oder Wahnsinniger war, ging hier etwas ganz und gar Außergewöhnliches vor sich. Eugen Egner hauck & bauer
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