OnlineItalien 12.2022

ITALIEN 5 P A P S T F R A N Z I S K U S ’ T E I L B O Y K O T T Ich schaue nur die Spiele von Argentinien - der Herr ist mein Zeuge! G e s t e r n h a t t e i c h… … noch länger zu tun und konnte erst gegen 23:30 Uhr die letzte Straßenbahn nach Hause nehmen. Ich war nach drei Haltestellen dann ganz allein in meinem Wagen und habe so rumgedöst, ohne wirklich einzuschlafen. Mir fiel relativ spät auf, dass wir ungewöhnlich fahren, es war ja schon dunkel. Aber da es recht lange durch eine Wald- und Parkgegend ging, wurde ich stutzig. Auf mein Drücken am Halte-Wunsch-SignalKnopf reagierte der Fahrer nicht und direkt fragen konnte ich nicht, ich saß im letzten Wagen dieser alten TATRA-Bahnen ohne Zugang zur Fahrerkabine. Eine ganze halbe Stunde musste ich mitfahren, ohne zu wissen, wohin es ging. Ich hatte schon Angst, irgendwo von Lausen oder Schönefeld aus nach Hause latschen zu müssen. Dann plötzlich hielt die Bahn an einem Platz, der voller alter Straßenbahnen war. „Vielleicht der Fuhrpark.“ dachte ich so bei mir. Als ich ausstieg, rannte der Fahrer sofort zu mir und entschuldigte sich, er habe nicht bemerkt, dass er noch einen Gast hatte. Vieles an der Bahn funktioniert nicht mehr, meinte er. „Wo sind wir denn hier?“ fragte ich. „Das hier ist der Straßenbahnenfriedhof, hierher kommen die alten Bahnen, um zu sterben.“ sagte der Fahrer. Die ganze Atmosphäre war sehr traurig, teilweise standen sogar nur noch alte Skelette von Bahnen rum. Bei meiner Bahn blinkten noch die Rücklichter schwach, wie Augen, die müde sind, aber nicht einschlafen wollten. Eine Weile schaute ich dem zu und dann gab es plötzlich einen Riesenknall und das Blinken hörte auf. Ich lief nach vorn und sah den Fahrer mit einer riesigen Schrotflinte am Führerhäuschen stehen. „Das wäre doch jetzt noch ewig so gegangen und wir wollen doch nach Hause...“ meinte er entschuldigend. Er fuhr mich dann in seinem Privatauto zurück und während der ganzen Fahrt redeten wir kein Wort. Michael R. Ludwig ari

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