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6 I

TAL

IEN

DIEDERICHS „THE BERLIN NOT-BOOK“

F o r m e l n f ü r „ d i e s c h ö n e F r a u “

( n i c h t u n b e d i n g t z u r v o r l a u t e n

V e r w e n d u n g e m p f o h l e n )

Na, seien wir mal ehrlich, Jungs! Wer von uns hat im Bus,

in der U- oder Schwebebahn oder auch im Glasbierfachgeschäft nicht

schon anerkennend mit dem Kopf genickt oder gar ein verhaltenes

„WOW!“ über die Lippen gebracht, wenn ein bestimmter Typus Frau

die Szene betrat? Auf den zweiten Blick sah es dann gelegentlich schon

wieder ganz anders aus.

Dabei ließen sich solche Irrtümer ganz einfach ausschließen,

wenn man die Formeln für schöne Frauen beachten würde. In Sekun-

denschnelle wäre damit auszurechnen, ob sich ein „WOW“ auch lohnt.

Zum Beispiel dadurch, dass man das Körpervolumen (V) der

jeweiligen Schönheit (S) durch das Quadrat der Körpergröße (G) teilt.

Die entsprechende Formel lautet somit „V:G2 = S“. Nun klingen Volu-

men und Quadrat in diesem Zusammenhang zugebenermaßen erstmal

nicht besonders freundlich. Allerdings hat einst auch die Sängerin Kylie

Minogue dabei schon einmal gewonnen. So schlimm kann es also nicht

sein! Im redaktionsnahen Glasbierfachgeschäft und dessen näherer

Umgebung lassen sich somit Sabine S. aus Lichterfelde und Heike J.

aus dem brandenburgischen Großziethen auf diese Weise problemlos

vermessen. Doch auch im unmittelbaren Südsternkiez lässt sich munter

weiterrechnen. Da die Formel „V:G2 = S“ zum Beispiel keine Altersbe-

schränkung kennt, kann sie auch auf die „alte Schachtel“ (Zitat Ende)

Helga B. angewendet werden. Erfinder dieser sinnreichen Formel ist der

chinesische Forscher Jintu Fan von der Fashion School in englischen

Leeds – und da der Chinese im Allgemeinen nicht als langer Lulatsch

gilt, darf auch Britte S. mit ihren knapp 1,60 Metern Scheitelhöhe sie

für sich in Anspruch nehmen.

Obwohl auf Britte S. auch die Formel „TU:HU = 0,7 PPI“ an-

wendbar wäre. Hierbei geht es um den Taillenumfang (TU) im Verhält-

nis zum Hüftumfang (HU) und – Zack! – schon hat man den Indexwert

für den perfekten Frauen-Popo (PPI). Auch das Popöchen von Sabine K.

ist mit der Formel gut beraten und wenn die Glasbierfachverkäuferin

Christine P. nicht gerade, so wie neulich, eine ihrer Schlabberhosen

trägt, kann auch sie in dieser Disziplin punkten. „Ach hör bloß auf,

Otto! Ich schlumper heute rum. Die Blicke gehen mir schon beim Sport

immer auf die Nerven“! Eher weniger geeignet ist die „TU:HU = 0,7

PPI“-Formel hingegen wohl für die Neuköllnerin SibylleBille T. Macht

aber auch nix, denn wirklich unattraktiver wirkt sie dadurch ja auch

nicht, und wenn der Essener Kleckerkoch Ferdinand G. schon mal zu-

greift, hat der ohnehin gern ein bisschen mehr in der Hand.

Für Susanne „Biker-Suse“ N., die den Hauptstadtkorrespon-

denten von ITALIEN, dem Mathe-Heft für effektiven Beziehungs-

knatsch, mit sanfter Hand durch die Turbulenzen der Silvesternacht

führte, wiederum ist der Body-Mass-Index (BMI) geeignet. Ihn errech-

net man flugs mit der Formel „BMI = m:l2“; was bedeutet, dass hier das

Körpergewicht (m) in ein Verhältnis zur Körpergröße (l2) gesetzt wird.

Da dabei das Normalgewicht von Frauen freundlich zwischen 19 bis 24

kg/m2 angelegt wird, kommt „Biker-Suse“ hier ziemlich gut weg.

Beeindruckt ob all solch profundemWissens über ihre exakte

Beauty-Vermessung nehmen die Damen nunmehr Mass am ITALIEN-

Berichterstatter und wählen hierzu fahrlässigerweise den Body-Adiposi-

ty-Index (BAI). Der ergibt sich aus dem Hüftumfang in cm: Körperlänge

in m15 und sollte dabei möglichst einen wohlgefälligen Wert von 18

ergeben. Doch die Mädchen schütteln den Kopf, was nun wirklich ver-

dammt ungerecht ist. Denn allenfalls trägt mal wieder das Hemd etwas

auf – und auch da nur die dunklen Streifen!

Merket also vorsichtshalber: Die richtige Formel für schöne Frauen gibt

es gar nicht! Gelinde Häme hingegen schon.