10 I
TAL
IEN
H A R R Y V O M H O M B Ü C H E L
S P I O N A G E , S P I O N A G E , S P I O N A G E :
O B A M A E I S K A L T ! ! !
Aber das Licht ist doch aus,
wenn die Tür zu ist!?
Ich kann sogar in Ihren
Kühlschrank sehen…
G E T R Ä U M T…
•••in Indien vor 10 Jahren einen Elefanten schwer misshandelt zu haben. Ich
hatte dann immer Angst ihn irgendwann wieder zu treffen. Stichwort: Ele-
fantengedächtnis. Später kam es wirklich zu einer Begegnung. Ich hatte aber
Glück, der Elefant war an Alzheimer erkrankt.
Uwe Becker
I M M E R …
•••mal wieder erforsche ich meine Gefühle gegenüber Thomas Gottschalk.
Sie sind sehr ambivalent. Ich kenne kein Gesicht, das ich so gerne auf Plaka-
ten oder auch in echt „verzieren“ würde. Mimik und Gestik Gottschalks sind
unruhig. Wenn sie es nicht sind, merkt man, wie er sich mühevoll zurückhält.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Gottschalk - wenn er gerade allein und unbe-
obachtet ist und keine Tabletten genommen hat - irgendwelche Geräusche
macht, so was wie „öööh“, „Sapperlot“ oder Vogellaute, mit steifen Schritten
kreuz und quer durch den Raum geht, seine Fingernägel reinigt und mit den
Augen rollt, und zwar, was nur er kann, das eine mit und das andere gegen
den Uhrzeigersinn. Gottschalk wirkt außerdem unrealistisch, was mit seiner
Kleidung zu tun haben kann. Auf seinen Hosen scheinen manchmal versteck-
te Botschaften in Form von 3-D-Effekten zu finden zu sein. Seine Frisur ist
einschüchternd. Um zum Ende zu kommen: Im Großen und Ganzen finde ich
Gottschalk verstörend, aber auf eine nicht ganz unsympathische Art undWei-
se.
Benjamin Weissinger
K I N D H E I T O H N E S M A R T P H O N E
•••Ich trommelte früher meine Freunde zusammen, wenn ich mit ihnen spie-
len wollte. Und wenn einer es nicht hörte, dann gab ich ihm Rauchzeichen.
Bei Freunden die nebenan wohnten reichte es meistens, ein kleines, auf der
Kirmes geschossenes Deutschlandfähnchen in einen Blumentopf zu stecken,
welcher auf der Fensterbank stand. Dann wussten alle, sie konnten zu mir
kommen. Oft kletterten wir alle auf dem Baum im Hinterhof und spielten
„WhatsApp“. Also einer erzählte was und die anderen erzählten auch was. Im-
mer abwechselnd. Wenn wir einen Spielkameraden mehr als drei Tage nicht
sahen, war er in der Regel krank oder hatte Hausarrest. Einen sahen wir nie
wieder. Er wurde von einer Straßenbahn überfahren. Diese Nachricht verbrei-
tete sich, so sagte man damals, wie ein Lauffeuer (Heute heißt das Facebook.
R.I.P. Dieter).
Horst Scharwick
Z U M G L Ü C K …
•••ist der Tonfall, mit dem jetzt, da die Leiche von Günter Grass noch nicht kalt
ist, die Selbstgerechtigkeit des Toten gegeißelt wird, so ganz und gar nicht
selbstgerecht. Die größten moralischen Fehltritte, die Menschen unserer Ge-
neration mit 17 begehen konnten, waren Vorlieben für Buffalo-Schuhe oder
Schlaghosen, aber die humorige Lockerheit, mit der wir heute über diese Ju-
gendsünden sprechen können, fehlt uns einfach bei der Großvätergeneration.
Peter Breuer
peter thulke